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So freut sich auch die Umwelt über Weihnachten

Veröffentlicht am:03.12.2024

5 Minuten Lesedauer

Ob Baum, Kugeln oder Beleuchtung – in der Weihnachtszeit wird viel geschmückt und dekoriert. In Sachen Nachhaltigkeit können Details einen großen Unterschied ausmachen. Hier verraten wir Ihnen, wie Sie gesund und umweltfreundlich für Feststimmung sorgen.

Frauenhände hängen Weihnachtsschmuck an einen Tannenbaum.

© iStock / Mila Naumova

Umweltbewusstsein auch an Weihnachten

„Früher war mehr Lametta“ – schon in den Siebzigerjahren hatte Opa Hoppenstedt in dem Loriot-Klassiker „Weihnachten bei Hoppenstedts“ den Lauf der Dinge erkannt. Die metallisch glänzenden Stanniolfäden gerieten als Christbaumschmuck außer Mode: zu umweltschädlich, zu wenig nachhaltig.

Heute sind wir in der Entwicklung noch ein ganzes Stück weiter. Viele Menschen legen Wert darauf, die Weihnachtsfeier zuhause nachhaltig zu gestalten. Man achtet darauf, was man aufstellt und aufhängt. Es soll nicht nur weihnachtliche Stimmung verbreiten, auch Umwelt und Klima sollen nicht über Gebühr darunter leiden.

Weihnachtsbaum: Am besten ist Natur

Das fängt an mit der Wahl des richtigen Weihnachtsbaums. Als erstes: Tannen aus Kunststoff mögen erst einmal umweltfreundlich wirken, weil man sie immer wieder verwenden kann. Ihre Ökobilanz ist aber nicht die beste: Denn zum einen steht Erdöl am Beginn der Produktion. Zum zweiten kommen die Plastiktannen in aller Regel aus Ländern wie China, Südkorea oder Taiwan, der Aufwand für den Transport ist hoch. Nach einer Studie aus Kanada muss ein Baum aus Kunststoff zehn- bis zwölfmal verwendet werden, bis seine Ökobilanz der eines natürlichen Baums entspricht, der nach Weihnachten kompostiert wird.

Wer der Umwelt in Sachen Weihnachtsbaum etwasGutes tun will, der kann – falls möglich – einen Baum aus dem eigenen Garten, nehmen, den man einige Jahre zuvor vorausschauend angepflanzt hat und bei passender Größe zum Fest fällt. So fallen Transportkosten weg und man hat die Aufzuchtbedingungen unter Kontrolle. Außerdem gibt es vielerorts Anbieter, bei denen man Tannen zu Weihnachten bekommen kann. Die Bäume werden im Bottich geliefert. Nach dem Fest werden sie entweder im Garten ausgepflanzt oder der Anbieter holt sie wieder ab und sorgt selbst dafür, dass sie draußen weiterleben können.

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Tannen mit Umweltsiegel

Der traditionelle Weihnachtsbaum – frisch geschlagen und im Ständer eingespannt – kann eine überraschend gute Umweltbilanz aufweisen. Entscheidend ist dabei, auf einige wichtige Punkte zu achten.

Zum einen: Ein Baum aus einem möglichst nahegelegenen Wald ist besser als einer aus einer Christbaumplantage. Denn in diesen Monokulturen wird oft mit viel Chemie gearbeitet: Bei einem Test fand der BUND in knapp zwei Dritteln aller geprüften Bäume Pestizide. Wer sicher gehen will, das Richtige zu kaufen, kann sich an Umweltzertifizierungen orientieren. Die nachhaltigeren Weihnachtsbäume erkennt man an Siegeln wie FSC, Bioland, Naturland oder Demeter. Das FSC-Siegel garantiert beispielsweise den Verzicht auf Kahlschlag und den Einsatz von Pestiziden nur dann, wenn er gesetzlich vorgeschrieben ist. Die Bio-Siegel stehen ebenfalls für eine möglichst umweltschonende Produktion.

Wenn der Baum dann noch nach Weihnachten kompostiert wird und nicht einfach im Müll landet, dann ist die Ökobilanz gar nicht so schlecht. Wer es noch besser will und obendrein Lust auf ein wenig Bastelarbeit hat, der kann sich eine Konstruktion bauen oder zulegen, die aus einem hölzernen Stiel besteht, der jedes Jahr mit frischen Zweigen bestückt wird. So erfüllt weihnachtlicher Tannenduft die Räume, aber es werden keine ganzen Bäume gefällt, sondern nur nachhaltig Äste geerntet.

Beim Weihnachtsschmuck zählt das Material

Auch beim Schmuck für Weihnachtsbaum und Wohnung lohnt es sich, genauer hinzusehen. Denn auch hier warnt der BUND vor möglicherweise enthaltenen Schadstoffen. Bei Tests fanden sich schädliche Weichmacher in Lichterketten und Plastikbäumen. Christbaumkugeln waren mit verbotenen Flammschutzmitteln behandelt.

Um derartige Belastungen zu vermeiden, sollte Weihnachtsdeko aus möglichst naturbelassenen Materialien gewählt werden. Kugeln aus Glas oder Pappe sind zum Beispiel recyclingfähig.

Bei Selbstgebasteltem weiß man, was drin ist

Und: Schmuck und Geschenkverpackung lassen sich oft auch aus umweltfreundlichen Stoffen selber basteln. Tannenzapfen, Kastanien, Plätzchen, Lebkuchen oder Äpfel können etwa zur Dekoration für den Weihnachtsbaum werden. Sterne aus Papier oder Stroh können Kunststoff ersetzen. Auch mit Holz oder Tannenzweigen lässt sich viel Weihnachtliches anstellen. Glitzer, Metallbänder oder Lacksprays sollte man allerdings vermeiden. Denn auch hier können Schadstoffe frei gesetzt werden.

Außerdem sollte man das Thema Wiederverwertung im Auge behalten: Wer nicht jedes Jahr neue Dekoration kauft, der tut der Umwelt etwas Gutes. Auch ein Adventskalender mit Säckchen zum Wiederauffüllen ist besser als einer mit Plastikeinsatz, der auf den Müll fliegt, wenn die Schokolade verputzt ist. Teelichter lassen sich ohne das Aluminiumtöpfchen kaufen, in das sie meist eingebettet sind. Wieder ein bisschen Müll gespart.

Basteltipps für Weihnachtsdeko

  • Selbstgegossene Kerzen 
  • Sterne aus Papier oder Stroh
  • Fensterbilder aus Buntpapier
  • „Porzellan“ aus Natron und Speisestärke
  • Gestecke aus Tannenzweigen
  • Christbaumschmuck aus Tannenzapfen, Obst oder Gebäck
Hände fügen mit Hilfe einer Zange Weihnachtssterne zusammen.

© iStock / Daisy-Daisy

Wer Weihnachtsschmuck selbst bastelt, kann auf möglichst ökologische Materialien achten.

Strom sparen bei der Festbeleuchtung

Bleibt noch die festliche Beleuchtung. Sage und schreibe 19 Milliarden Lämpchen haben die Deutschen nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Jahr 2020 brennen lassen. Auch hier lässt sich einiges für die Umwelt tun, ohne, dass die Stimmung dabei leiden muss.

So verbrauchen Lichterketten mit LEDs nur ein Zehntel des Stroms, den die guten alten Glühbirnchen schlucken. Außerdem raten Expertinnen und Experten dazu, auf Beleuchtung zu setzen, die aus der Steckdose gespeist wird und nicht von Batterien. Denn das spart einiges an Sondermüll. Und wer darauf achtet, dass die Beleuchtung nur eingeschaltet ist, wenn sich auch jemand daran erfreuen kann, der spart noch einmal zusätzlich Elektrizität.

Kerzen aus Wachs statt aus Palmöl

So richtig zur Geltung kommt der Lichterschmuck erst dann, wenn es draußen dunkel ist. Vor dem Zubettgehen sollte man ihn jedoch ausschalten. Wer das gelegentlich vergisst, kann es per Zeitschaltuhr automatisieren. Gleichzeitig tut man damit etwas gegen Lichtverschmutzung: Gerade in den Städten wird es mancherorts nachts kaum noch richtig dunkel. Das bringt den Biorhythmus von Mensch und Tier durcheinander und schadet der Gesundheit.

Auch bei der Wahl der Weihnachtskerzen lässt sich die Umweltbilanz verbessern. Auf Kerzen aus Paraffin (ein Erdölprodukt) oder Stearin (oft aus Palmöl von gerodeten Regenwaldflächen) sollte man möglichst verzichten. Besser sind Kerzen aus Raps, Soja- oder Bienenwachs. Letztere kosten zwar mehr Geld, verwöhnen dafür aber auch mit ihrem ganz besonderen Duft.

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