Gesundes Wohnen
Die Natur schonen und Waldbrände vermeiden
Veröffentlicht am:07.07.2023
4 Minuten Lesedauer
Gerade bei Hitze zieht es viele Naturfreunde in den kühlen Wald. Dort lautet das oberste Gebot: Rücksicht nehmen und achtsam sein. Die grüne Lunge braucht vor allem im Sommer Schutz, weil die Gefahr für Waldbrände dann besonders hoch ist.
Besondere Gefahr im Sommer: So entstehen Waldbrände
Die größte Gefahr für den Wald sind Brände. Hauptauslöser von Waldbränden ist der Mensch – sei es durch Brandstiftung, Waldarbeiten oder Fahrlässigkeit. Mögliche Ursachen sind eine weggeworfene Zigarettenkippe, ein mutwillig gelegtes Feuer, die Glut eines Lagerfeuers oder ein altes Munitionslager, das sich bei Hitze entzündet. Nur äußerst selten hat ein Waldbrand natürliche Ursachen, zum Beispiel Blitzeinschlag.
Trockene Böden, Hitze, kaum Regen – das sind ideale Voraussetzungen für die Entstehung und Ausbreitung von Waldbränden. Begünstigt also auch der Klimawandel Waldbrände? Ja und Nein. Forschende sind sich einig, dass Trockenperioden in den kommenden Jahrzehnten häufiger auftreten werden. Wenn sich alle im Wald sich korrekt verhalten, können Brände aber größtenteils vermieden werden.
Wie lässt sich die Waldbrandgefahr einschätzen?
Bei der Einstufung der Waldbrandgefahr orientieren sich die örtlichen Behörden am Waldbrandgefahrenindex (WBI) des Deutschen Wetterdienstes, der täglich aktualisiert wird. Stufe 1 bedeutet eine sehr geringe Gefahr, bei Stufe 5 ist das Risiko am höchsten – etwa nach einer langen Hitzeperiode ohne Regen.
Wie werden Waldbrände gelöscht?
Erste Hilfe bei einem Waldbrand leistet die örtliche Feuerwehr. Reichen diese Löschmaßnahmen nicht aus, werden weitere Einsatzkräfte angefordert. Die Zufahrtswege für Löschfahrzeuge müssen daher unbedingt frei bleiben.
Was sind die Folgen von Waldbränden?
Waldbrände richten nicht nur großen wirtschaftlichen Schaden an, die ökologischen Auswirkungen sind genauso verheerend. Die Feuer setzen Treibhausgase und Schadstoffe wie Feinstaub und Dioxine frei. Sie zerstören das Ökosystem Wald und das Leben darin. Schwelbrände im Boden vernichten Wurzeln und Samen, Lauffeuer verbrennen das Unterholz und schädigen die Baumrinde. Schlägt das Feuer auf die Kronen über, ist der gesamte Wald verloren. Die Regeneration dauert Jahrzehnte.
Wie lassen sich Waldbrände verhindern?
Verhindern lässt sich die Entstehung von Waldbränden in erster Linie durch Vorsicht:
- Im Wald darf von März bis Ende Oktober nicht geraucht werden, Lagerfeuer sind das ganze Jahr über verboten. Eine Feuerstelle muss 100 Meter weit vom Waldrand entfernt sein – es sein denn, sie ist ausdrücklich genehmigt, zum Beispiel an einer Waldhütte.
- Der Wanderparkplatz ist voll, also schnell das Auto auf dem Seitenstreifen parken? Auf keinen Fall! Der Katalysator älterer Fahrzeuge wird so heiß, dass er trockene Wiesen oder Waldsäume leicht entzündet. Stellen Sie Ihr Auto immer auf offiziellen Parkplätzen ab.
- Auch die Forstwirtschaft trägt dazu bei, Waldbrände langfristig zu vermeiden: Nadelbäume brennen durch ihren hohen Harzanteil viel schneller als Laubbäume. Zu den nachhaltigen Schutzmaßnahmen gegen Waldbrände zählt der Umbau von Nadelbaum-Monokulturen zu Mischwäldern mit vielen Laubbäumen.
Können Glasscherben Waldbrände verursachen?
Selbst bei heißem, trockenem Wetter schaffen sie es nicht, auf Fichtennadeln und Streu eine ernstzunehmende Flamme zu entzünden. In einem Feldversuch wurde genau das getestet, und zwar unter optimalen Bedingungen, die in der Natur praktisch nie vorkommen.
Weitere Regeln im Wald: Was ist verboten, was erlaubt?
Der Aufenthalt in der Natur entspannt und tut der Seele gut. An heißen Tagen spenden Bäume zudem Schatten. Viele Menschen zieht es daher in den Wald. Dabei sind Rücksicht und Vorsicht angebracht. Achten Sie auf diese Waldregeln:
- Zigarettenstummel nicht in den Wald werfen: Die Filter brauchen Jahre, um zu verrotten und enthalten zahlreiche Giftstoffe wie Arsen und Blei.
- Leise sein: Nehmen Sie Rücksicht auf andere Waldbesucher und Waldbesucherinnen und vor allem auf Tiere. Die sind deutlich lärmempfindlicher als Menschen und fühlen sich schnell gestört. Elterntiere könnten durch Krach aufgeschreckt werden und ihre Jungen verlassen.
- Abstand halten: Achten sie auf ausgewiesene Brut- und Ruhezonen, die nicht betreten werden dürfen. Zu Ihrem eigenen Schutz sollten Sie zudem keine Gebiete betreten, wo Schilder auf Waldarbeiten hinweisen.
- Hunde anleinen: Das gilt auch für Hunde, die nicht jagen wollen – das wissen die Wildtiere nicht und werden durch sich nähernde Hunde womöglich trotzdem aufgeschreckt.
- Mit Rad oder Pferd auf den Wegen bleiben: Während sich Fußgänger im Wald frei bewegen dürfen, gilt für Radfahrer und -fahrerinnen sowie Reiter und Reiterinnen, dass sie die Wege nicht verlassen dürfen.
- Nichts zurücklassen: Alles, was Sie in den Wald mitnehmen, sollten Sie auch wieder mit nach Hause nehmen, beziehungsweise an einem anderen Ort angemessen entsorgen. Das gilt nicht nur für Verpackungen, sondern auch für Taschentücher oder Bananenschalen.
- Sammeln und pflücken mit Maß: Ein Strauß Blumen oder Kräuter dürfen sie pflücken, aber nicht mehr. Pilze und Beeren dürfen Sie ebenfalls sammeln, aber nur für den Eigenbedarf. Regional sind die Mengen zum Teil reglementiert.
- Nur auf ausgewiesenen Plätzen campen: Ob Wald oder Wiese – campen ist in Deutschland in der freien Natur nicht erlaubt. Möglich ist es auf ausgewiesenen Campingplätzen oder auf Privatgrundstücken, falls die Besitzer es genehmigen.
- Nicht klettern: Im Wald Hochsitze zu erklimmen oder Holzstapel zu betreten, ist tabu. Wenn die Stämme ins Rutschen kommen, besteht Lebensgefahr.
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Besonders schützenswert: Welche Regeln gelten in Naturschutzgebieten?
Für Naturschutzgebiete und Nationalparks gelten strengere Regeln. Naturschutzgebiete sind durch drei- oder fünfeckige Schilder mit Eulen oder Seeadlern gekennzeichnet. Menschen dürfen sich dort aufhalten, jedoch nicht in die Natur und ihre Abläufe eingreifen und keine Spuren hinterlassen. Hier ist noch mehr Rücksichtnahme gefragt. Zwei Regeln sind besonders wichtig:
- In Naturschutzgebieten dürfen Sie die Wege nicht verlassen. Unabhängig davon, ob es sich um einen Wald oder eine Landschaft mit mehreren Wiesen handelt – Sie dürfen nur über die bereits bestehenden Pfade wandern.
- Aus einem Naturschutzgebiet dürfen Sie absolut nichts mit nach Hause nehmen. Beeren, Pilze, Blumen oder Kräuter bleiben also unangetastet. Pflücken und Sammeln ist nicht erlaubt. Selbst Vogelfedern dürfen Sie nicht aufheben.