Gesundes Wohnen
So oft sollten Sie Ihre Bettwäsche waschen
Veröffentlicht am:26.03.2021
5 Minuten Lesedauer
Aktualisiert am: 08.02.2023
Milben, Keime und Co. – in unserer Bettwäsche versteckt sich einiges, mit dem wir das Bett auf gar keinen Fall teilen wollen. Hinzu kommt, dass wir nachts schwitzen. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt für die Wäsche?
Inhalte im Überblick
- Bettwäsche waschen: Warum ist das so wichtig?
- Wie oft sollte man Bettwäsche waschen?
- Warum Bettwäsche vor dem Waschen auf links drehen?
- Welches Waschprogramm für Bettwäsche verwenden?
- Welches Waschmittel ist fürs Bettwäschewaschen geeignet?
- Nach dem Waschen: Bettwäsche in den Trockner oder an die frische Luft?
Bettwäsche waschen: Warum ist das so wichtig?
Unsere Bettwäsche tragen wir täglich auf der Haut – natürlich sollten wir sie deswegen auch gründlich reinigen. Auf den Bettbezügen und Spannbettlaken entstehen nicht nur sichtbare Verschmutzungen, es sammeln sich auch Mikroorganismen wie Milben und Bakterien. Außerdem schwitzen wir nachts: Etwa ein halber bis ein Liter Feuchtigkeit wird dabei pro Person abgegeben. Im warmen, feuchten Klima fühlen sich Milben besonders wohl und vermehren sich stark. Ihre Ausscheidungen können Allergien und Asthma auslösen. Deswegen sollte die Raumtemperatur im Schlafzimmer idealerweise 18 Grad betragen und die Luftfeuchtigkeit unter 60 Prozent liegen.
Vor allem Hausstauballergiker sollten besonders auf Hygiene achten und zusätzlich sogenannte Encasings benutzen. Diese Zwischenbezüge für Bettwäsche, Kissen und Matratze sind milbendicht und schützen so vor den Allergenen.
Wie oft sollte man Bettwäsche waschen?
Als Faustregel gilt: Alle 14 Tage sollten Sie Bettwäsche (Kissen-, Bettbezüge und das Spannbettlaken) waschen. Der empfohlene Waschrhythmus hängt aber auch von Ihren individuellen Schlafgewohnheiten ab. Schwitzen Sie viel oder schlafen Sie nackt? Dann sollten Sie die Bettwäsche einmal pro Woche waschen. Dasselbe gilt für Hausstauballergiker. Auch die Jahreszeit spielt eine Rolle. Bei hohen Temperaturen fällt mehr Schweiß an, was häufigeres Waschen sinnvoll macht. Wenn Ihr Haustier mit ins Bett darf, sollten Sie ebenfalls jede Woche waschen.
Auch in Bettdecken und Kissen sammeln sich Schweiß, Hautschuppen und Milben. Achten Sie beim Neukauf deswegen darauf, dass diese bei 60 Grad in der Maschine waschbar sind und waschen Sie die Kissen und Decken pro Jahr mindestens zwei Mal. Für Allergiker empfiehlt sich eine zusätzliche chemische Reinigung pro Jahr.
Neu ist nicht gleich sauber
Waschen Sie neu gekaufte Bettwäsche, bevor Sie sie zum ersten Mal benutzen. Die Wäsche wird in der Regel mit Chemikalien behandelt, damit sie knitterfrei verkauft werden kann. Die Chemikalien riechen nicht nur unangenehm, die Bettwäsche ist durch den feinen Film zudem weniger atmungsaktiv.
Warum Bettwäsche vor dem Waschen auf links drehen?
Wenn Sie das Bett neu beziehen, schütteln Sie die Bett-, Kissenbezüge und das Laken beim Abziehen nicht auf: So werden Hautschuppen, Staub und Mikroorganismen nicht unnötig aufgewirbelt. Drehen Sie die Bett- und Kissenbezüge vorsichtig auf links, schließen Sie Reißverschlüsse oder Knöpfe und geben Sie die Bettwäsche dann direkt in die Waschmaschine. Farbe und Gewebe werden geschont, wenn die Wäsche auf links gedreht ist, mit dem Schließen der Bezüge wird verhindert, dass sich die gesamte Bettwäsche in einem Bettbezug verfängt. Reißverschlüsse können außerdem den Stoff beschädigen. Wenn Sie Ihr Bett abgezogen haben, können Sie die Zeit optimal nutzen, um Kissen und Bettdecken auf dem Balkon oder am Fensterbrett auszulüften.
Bett machen: ja oder nein?
Wenn Sie das Bett direkt nach dem Aufstehen machen und die Decke über das Bett ausbreiten, schließen Sie die Milben den ganzen Tag im warmen, feuchten Klima unter der Decke ein. Schlagen Sie die Bettdecke stattdessen morgens nach dem Aufstehen nur zurück. Falls Sie eine Tagesdecke benutzen, sollte diese erst zum Einsatz kommen, wenn die Bettdecke eine Weile ausgelüftet wurde.
Welches Waschprogramm für Bettwäsche verwenden?
Bei 60 Grad Waschtemperatur werden im Vollwaschgang alle Milben, Bakterien und Keime, die die Bettwäsche besiedeln, abgetötet. Durch die hohe Temperatur und die fettlösenden Substanzen im Waschmittel wird laut der Verbraucherzentrale Hamburg etwa auch die Oberfläche der SARS-CoV-2-Viren beschädigt, die eine Corona-Infektion auslösen können. Das macht die Viren unschädlich. Das gleiche gilt im Übrigen für Handtücher: Diese sollten nicht zu lange in Gebrauch sein (drei bis viermal) und können gemeinsam mit der Bettwäsche bei 60 Grad gewaschen werden. Auch Ihre Nachtwäsche sollten Sie regelmäßig waschen. Sie saugt sich mit Schweiß voll und ist voller loser Hautschuppen. Abhängig davon, wie viel Sie schwitzen, sollten Sie Ihre Schlafkleidung alle zwei bis vier Tage oder häufiger wechseln.
Tipp: Wenn Sie neue Bettwäsche erwerben, achten Sie darauf, dass sie eine Waschtemperatur von 60 Grad gut verträgt. Das ist etwa der Fall, wenn sie aus Baumwolle, Mikrofaser oder Jersey besteht. Satin-, Leinen-, Seersucker- und Seiden-Bettwäsche lassen sich in der Regel nur bei niedrigeren Temperaturen waschen. 90 Grad sind beim Waschen prinzipiell nicht notwendig. Ausnahmefälle sind: Im Haushalt lebt eine Person mit geschwächtem Immunsystem oder mit einer akut übertragbaren Krankheit.
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Welches Waschmittel ist fürs Bettwäschewaschen geeignet?
Ist Ihre Bettwäsche weiß oder hell, verwenden Sie ein bleichmittelhaltiges Vollwaschmittel in Pulverform. Flüssige Vollwaschmittel enthalten keine Bleichmittel. Mit Bleichmittel tötet das Vollwaschmittel laut des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) Keime jedoch effektiver ab als ohne. Mindestens einmal pro Woche sollte eine 60 Grad-Wäsche mit Vollwaschmittel durch ihre Waschmaschine laufen, damit sich keine Keime in der Wäschetrommel ansiedeln. Ein zusätzlicher Hygienespüler ist nicht notwendig, er belastet unnötig die Umwelt. Auch Weichspüler sind schädlich für die Umwelt und können zudem Allergien auslösen. Ist Ihre Bettwäsche bunt, ist ein Vollwaschmittel mit Bleichmittel allerdings nicht geeignet, weil es die Farben verblassen lässt. Setzen Sie in diesem Fall ein gewöhnliches Colorwaschmittel ein.
Für die Umwelt: Greifen Sie prinzipiell eher zu Waschpulver als zu Flüssigwaschmittel. Flüssiges Waschmittel enthält mehr Tenside und Konservierungsstoffe, die ökologisch schlecht abbaubar sind und deswegen nicht umweltverträglich sind.
Nach dem Waschen: Bettwäsche in den Trockner oder an die frische Luft?
Nehmen Sie Ihre Wäsche nach dem Waschgang direkt aus der Maschine. So beugen Sie sowohl muffigem Geruch als auch unansehnlichen Falten vor. Wenn Sie einen Trockner haben, können Sie Ihre Bettwäsche ruhigen Gewissens hineingeben. Achten Sie dabei allerdings immer auf die Angaben und das Trocknersymbol auf dem Etikett. Genauso gut, nur etwas langsamer, trocknet die Bettwäsche an der frischen Luft. Am besten hängen Sie die Wäsche an einer Leine auf – abseits der prallen Sonne, damit die Farben geschont werden und nicht verbleichen. Wenn Sie Ihre Bettwäsche nach dem Waschen zum Trocknen in Ihrer Wohnung aufhängen, achten Sie auf ausreichende Belüftung für ein angenehmes Raumklima, da es sonst durch die hohe Luftfeuchtigkeit zu Schimmel in der Wohnung kommen kann.