Zum Hauptinhalt springen
AOK WortmarkeAOK Lebensbaum
Gesundheitsmagazin

Müll vermeiden

Nachhaltiger Feiern auf Festivals

Veröffentlicht am:02.08.2024

5 Minuten Lesedauer

Festivals stehen für Sommer, Sonne und das Gefühl von Freiheit – die Verantwortung für die Umwelt sollte dabei trotz Partystimmung nicht zu kurz kommen. Bio-Einweggeschirr, Mülltrennung und weitere Tipps machen einen entscheidenden Unterschied.

Aufnahme eines Campingplatzes mit vielen bunten Zeltdächern auf einem Outdoor-Festival. Über den Zelten hängen Lichterketten.

© iStock / PeopleImages

9 Tipps für ein nachhaltiges Festival

Fünfzehn Kilogramm Einwegmüll – so viel hinterlässt jeder Festivalbesuchende im Durchschnitt an nur einem Wochenende. Muss das sein? Eigentlich nicht. Wer nur ein bisschen vorausplant und sich ein paar nachhaltige Festival-Gadgets einpackt – das sind diese kleinen technischen Spielereien, die uns das Leben leichter machen – feiert etwas nachhaltiger.

1. Weniger ist mehr

Meist landet viel mehr im Gepäck als man eigentlich braucht. Statt zwei günstige Sandalen aus herkömmlichem Kunststoff einzupacken, tut es vielleicht auch nur eine Variante aus recycelten Materialien. Das ist nicht nur besser zu tragen, sondern auch besser für die Umwelt. Es müssen auch nicht vier Pullover mit, die hinterher in der Waschmaschine landen sondern vielleicht nur zwei – mit verschiedenen Dekovarianten, so dass es immer wieder anders aussieht.

2. Gesundes Essen und leckere gesunde Snacks mitbringen

Beim Proviant können Festivalbegeisterte schon beim Einkauf unnötigen Verpackungsmüll vermeiden – das reduziert später die Müllberge auf dem Festival. Statt Naschzeug und Riegel, die einzeln in Kunststoff eingepackt sind, können Festivalbesuchende auch selbst Kekse backen und in einem Mehrwegbehälter mitnehmen. Sich das Essen selbst mitzubringen ist oft auch viel gesünder, als von Pommes und Burgern zu leben.

Eine Frau auf einem Festival trinkt an einem Wasserspender aus ihrer mitgebrachten Trinkflache.

© iStock / SolStock

Auf vielen Festivals kann man seine eigene Trinkflasche immer wieder auffüllen. Das spart Geld und hilft, Müll zu vermeiden.

3. Auch auf dem Festival Ressourcen sparen

Es ist gar nicht so schwer: Kaum jemand lässt zu Hause beim Zähneputzen noch den Wasserhahn laufen oder spült unter fließendem Wasser ab. Wasser ist ja schließlich teuer. Dasselbe gilt auch auf dem Festival: Auch hier gibt es Einsparpotenzial: Etwa, indem man auf Wasserschlachten verzichtet und auch hier die Wasserhähne lieber einmal öfter zudreht als einmal zu wenig.

4. Leihen statt kaufen, reparieren statt wegwerfen

Für die Übernachtung auf dem Festivalgelände brauchen Besuchende Zelte, Schlafsäcke und Luftmatratzen oder Isomatten. Wie wäre es, einfach mal in der Familie oder bei Bekannten herumzufragen und sich die Ausrüstung zu leihen, statt sie zu kaufen. Das ist nicht nur nachhaltiger, sondern auch viel günstiger.

5. Mehrweg statt Einweg nutzen

Die Müllberge auf Festivals bestehen immer noch zu einem großen Teil aus Papierservietten, Plastikbesteck und Plastikbechern. Und dass, obwohl mit dem „EU-Plastikverbot“ Einweggeschirr, Trinkhalme und To-Go-Becher aus Plastik inzwischen verboten sind. Glücklicherweise gibt es hier längst umweltfreundliche Alternativen, zum Beispiel nachhaltiges Einweggeschirr aus Zuckerrohr. Noch besser sind Mehrwegprodukte, die Festivalbesuchende regelmäßig begleiten, wie Strohhalme aus Metall oder schnelltrocknende Geschirrtücher statt der oft verwendeten Küchenrolle. Zudem können Festivalfans mit Mehrwegbehältern die klassische Alufolie zum Verpacken von Lebensmitteln und Snacks vermeiden und sich ein Mehrwegbesteck anschaffen. Damit keine Getränkedosen und Tetrapacks auf dem Müllberg landen, können Festivalfans sich einfach vor Ort ihre Trinkflasche immer wieder auffüllen – Veranstalter und Veranstalterinnen bieten dazu meist Wasserspender auf dem Festivalgelände an.

Passende Artikel zum Thema

6. Müll auf dem Festival vermeiden oder trennen

Es spricht nichts dagegen, auch auf dem Festival den eigenen Müll zu trennen. Oft stellen die Veranstalter und Veranstalterinnen dafür unterschiedliche Tonnen auf. Wer mit dem Auto anreist, kann den Müll auch einfach mit nach Hause nehmen. Ein defektes Zelt oder ein kaputter Campingstuhl muss auch nicht direkt auf dem Müll landen. Das meiste lässt sich wieder reparieren. So kann eine Campingausrüstung jahrelang halten. Nicht vergessen: Wiederverwendetes ist immer nachhaltiger als etwas Neugekauftes. Einige Festivalbetreibende arbeiten inzwischen sogar mit einem Müllpfand: Sie schlagen eine kleine Summe auf das Festivalticket drauf und wenn Festivalfans am Ende einen oder mehrere Müllsäcke an einem bestimmten Stand abliefern, erhalten sie diese Summe zurück. Die Veranstaltenden sorgen dann dafür, dass der Müll ordentlich getrennt und entsorgt wird.

7. Nachhaltige Festival-Gadgets mitnehmen

Bestimmte technische Spielereien, sogenannte Gadgets, machen es leichter, bei Festivals nachhaltiger unterwegs zu sein. Statt Taschenlampen mit Wegwerfbatterien gibt es zum Beispiel inzwischen kleine Lampen mit kleinen Solarpanelen, die sich tagsüber aufladen lassen. Wenn es dunkel wird, ist dann genügend Licht da, um die verschollene Zahnpasta oder den Mitternachtssnack zwischen den Schlafsäcken zu finden. Lässt sich die Sonne nicht blicken, können viele dieser Lampen auch mit einem USB-Kabel an von den Veranstalterinnen und Veranstaltern eingerichteten Handy-Ladestationen oder mit einer Handkurbel aufgeladen werden.

8. Mit anderen teilen

Auf Festivals herrscht meist eine familiäre Atmosphäre. Das kann prima genutzt werden, um Ressourcen zu teilen. Das ist nicht nur nachhaltig, sondern auch viel netter. Ehe die Frau aus dem Nachbarzelt sich zum Beispiel ein Feuerzeug auf dem Festivalgelände kauft, kann sie sich eines bei ihren Camping-Nachbarn leihen. Und warum hier aufhören? Oft packen wir viel zu viel von einem Lebensmittel ein – nur um ein anderes zu Hause zu vergessen. Warum also nicht mit anderen zusammenlegen und die Vorräte teilen?

9. Glitzer am besten gar nicht nutzen

Bunt und schillernd – Glitzer gehört für viele Menschen zum Festival dazu und drückt pure Lebensfreude aus. Allerdings handelt es sich dabei oft um Kunststoff oder um Kunststoff mit einem Aluminiumüberzug. Spätestens, wenn sich Festivalbesuchende den Glitzer vom Gesicht waschen, gelangt er in das Abwasser. Doch auch hier hat die Europäische Kommission eingegriffen und Maßnahmen zur Beschränkung von Mikroplastik – in den Bereich gehören bestimmte Glitzerprodukte – erlassen. Glitzer mit Kunststoffpartikeln unter fünf Millimetern, die unlöslich, organisch und schwer abbaubar sind, gibt es nun nicht mehr. Produkte mit dem Bio-Kunststoff Polymilchsäure, die aus Zuckerrohr und Maisstärke produziert wird, sind übrigens ebenfalls nicht empfehlenswert – Polymilchsäure ist auch nach Jahren im Wasser nachweisbar und somit keine gute Alternative. Wenn es schimmern soll, setzen Festivalbesuchende am besten auf Bio- oder Ökoglitzer, der nach dem Feiern nicht als Festival-Souvenir die Umwelt belastet.

Aus Verantwortung für Umwelt, Natur und Gesundheit

Waren diese Informationen hilfreich für Sie?

Noch nicht das Richtige gefunden?