Müll vermeiden
Mit diesen Tipps vermeiden Sie Lebensmittelverschwendung
Veröffentlicht am:03.09.2021
3 Minuten Lesedauer
Jährlich landen in Deutschland rund zwölf Millionen Tonnen an Lebensmitteln im Abfall. Mehr als die Hälfte davon stammt aus privaten Haushalten. Das bedeutet, dass jeder Verbraucher etwa 75 Kilogramm Lebensmittel im Jahr wegwirft. Die Ursachen dafür reichen von falscher Lagerung über mangelhafte Einkaufsplanung bis hin zur fehlerhaften Wahrnehmung der Haltbarkeit. Dabei ist es im Grunde gar nicht so schwer, Lebensmittelabfälle zu vermeiden. Mit diesen Tipps können Sie Lebensmittelverschwendung im Alltag vermeiden.
Welche Lebensmittel landen in deutschen Mülltonnen?
Eine Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) von 2016 im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) lieferte erstmals repräsentative Ergebnisse über die Art und Zusammensetzung von Lebensmittelabfällen, die in privaten Haushalten anfallen.
Laut Studie bestehen private Lebensmittelabfälle aus:
- 34 Prozent frischem Obst und Gemüse
- 14 Prozent Brot und Backwaren
- 11 Prozent Getränken
- 9 Prozent Milchprodukten
Ein weiteres Ergebnis der Studie:
Nach wie vor werden zu viele frische Lebensmittel, aber auch bereits gekochte Mahlzeiten, entsorgt. Und: Je jünger der Haushalt, desto mehr potenziell verwertbare Lebensmittel werden weggeworfen. Haushalte mit älteren Personen entsorgen tendenziell weniger. Dabei können einige Einkaufs- und Lagerungstipps vielleicht schon helfen, den Müll zu reduzieren:
1. Gezielt einkaufen
Einkaufszettel schreiben:
Etwa 30 bis 40 Prozent der Einkäufe verlaufen ungeplant. Das trägt wesentlich dazu bei, dass viele Lebensmittel in der Mülltonne landen. Deshalb ist es wichtig, einen Einkaufszettel zu schreiben und vorher einen Blick in den Kühlschrank und in den Vorratsschrank zu werfen, das verhindert überflüssige „Doppelkäufe“.
Vermeintliche Schnäppchen umgehen:
Ungeplante Einkäufe verleiten außerdem nicht nur dazu, zu viel einzukaufen, sondern vor allem zu Lebensmitteln zu greifen, die geschickt beworben und vermarktet werden. Auch XXL-Angebote sind für Privathaushalte wenig sinnvoll.
2. Richtig kühlen und lagern
Was in den Kühlschrank gehört:
Damit Lebensmittel möglichst lange frisch bleiben, ist die richtige Lagerung entscheidend:
- Obst und Gemüse gehören ins Gemüsefach ganz unten
- Fisch und Fleisch kommen auf die untere Ablage
- Milchprodukte sollten auf die mittlere Ablage
- Käse und Speisereste gehören auf die oberste Ablage
- Eier, Butter und Getränke haben ihren Platz in der Tür
Was in den Vorratsschrank kommt:
Brot, Speiseöle, Auberginen, Tomaten, die meisten Südfrüchte, Kartoffeln und Zwiebeln bevorzugen einen trockenen, dunklen Ort. Brot bleibt in einer Brotbox oder in einem Steinguttopf am längsten frisch. Wer ein ganzes, ungeschnittenes Brot kauft, hat länger etwas davon.
3. Haltbarkeit beachten
Was das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) aussagt – und was nicht:
Auf vielen Produkten ist ein Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) angegeben. Das MHD ist allerdings kein Wegwerfdatum sondern zeigt an, wie lange ein Produkt seine typischen Eigenschaften, seine Farbe und seine Konsistenz behält. Auch eine leicht schrumpelige Paprika oder ein Apfel mit brauner Stelle, kann noch lange genießbar sein. Mit dem Sinnescheck lässt sich bei vielen Lebensmitteln überprüfen, ob sie noch essbar sind:
- Anschauen
- Riechen
- Schmecken
Was das Verbrauchsdatum aussagt:
Anders sieht es beim Verbrauchsdatum aus, das zum Beispiel auf leicht verderblichen Produkten wie rohem Fisch, Hackfleisch oder Frischgeflügel angegeben ist. Ist das Verbrauchsdatum überschritten, sollte das Produkt nicht mehr verzehrt werden – es gehört dann wirklich in den Abfall.
Was Schimmelbefall bedeutet:
Auch wenn Sie alles perfekt gelagert haben, ist eine regelmäßige Kontrolle wichtig. Lebensmittelmotten und andere Schädlinge können Vorräte vernichten. Bei Schimmelbildung ist Vorsicht angesagt: Sind Brot, Joghurt oder Nüsse von Schimmel befallen, sollten sie entsorgt werden.
4. Reste verwerten
Für eine gekochte Mahlzeit perfekt einzukaufen, ist meistens Erfahrungssache, Rezepte helfen dabei. Doch Reste lassen sich nicht immer vermeiden. Ein halber Topf Suppe lässt sich einfrieren, Saucenreste ebenfalls und Reste eines Reis- oder Nudelgerichts überstehen gut verpackt ein bis zwei Tage im Kühlschrank. Mit etwas Fantasie entsteht daraus am nächsten Tag eine neue Mahlzeit.
Weitere leckere Rezepte zur perfekten Reste-Verwertung finden Sie auf der Seite „Zu gut für die Tonne“.
Wer zu großzügig eingekauft hat, kann seine Lebensmittel auch an die „Tafeln“, die es in jeder größeren Stadt gibt, verschenken. Eine sinnvolle Alternative ist auch das Nachbarschaftswerk nebenan.de, welches als Internet-Plattform fungiert. Ebenso hilfreich sind Apps zum Teilen von Lebensmitteln, dazu gehören „Too good to go“ oder „Olio“, die Sie im App-Store Ihres Handys herunterladen können.