Nachhaltige Ernährung
Kann man Gänseblümchen essen und sind sie gesund?
Veröffentlicht am:26.02.2024
5 Minuten Lesedauer
Von den ersten Frühlingstagen bis in den späten Herbst blüht das Gänseblümchen auf Wiesen, an Wegrändern oder im Garten. Aber kann man Gänseblümchen essen oder sind sie giftig? Erfahren Sie, welche Wirkung die Pflanze auf den Körper hat.
Kann man Gänseblümchen essen?
Das Gänseblümchen, auch Tausendschön genannt, wurde 2017 zur Heilpflanze des Jahres 2017 gekürt. Denn die Wiesenblume ist essbar und sogar gesund. Sie enthält viele Nährstoffe und Antioxidantien, die entzündungshemmend wirken. Deshalb wurde die zur Familie der Korbblütler gehörende Wiesenblume bereits im Mittelalter als Heilpflanze eingesetzt. Auch heute noch findet das Gänseblümchen sowohl in der Naturheilkunde als auch in der Küche Verwendung. Mit der Pflanze lässt sich beispielsweise wohlschmeckender Tee, veganer „Honig“, Gelee oder Wildkräutersalat zubereiten.
Welche Wirkung haben Gänseblümchen auf den Körper?
Das Gänseblümchen ist gesund, da es sekundäre Pflanzenstoffe wie Gerbstoffe, Flavonoide und Saponine enthält – sowie den Ballaststoff Inulin, der unverdaut in den Dickdarm gelangt und verdauungsfördernd wirkt. Darüber hinaus stecken unter anderem Vitamin C und Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Eisen und Magnesium in der kleinen Blume.
In der Naturheilkunde gilt das Gänseblümchen als
- stoffwechselanregend,
- schleimlösend,
- entzündungshemmend und
- wundheilungsfördernd.
In der Alternativmedizin wird das Gänseblümchen daher vielfach angewendet, beispielsweise innerlich als Tee bei Blasenleiden oder äußerlich als Salbe bei Hauterkrankungen und Verletzungen. . Ein Tee aus getrockneten Gänseblümchen soll auch Erkältungskrankheiten lindern.
So erkennen Sie das Gänseblümchen
Es existieren rund 12 Arten von Gänseblümchen, die vorwiegend im Mittelmeerraum verbreitet sind. Das in Deutschland am häufigsten vorkommende wird als Bellis perennis bezeichnet. Von Frühling bis Herbst findet man Gänseblümchen auf niedrig gewachsenen Wiesen an sonnigen Standorten. Sie haben eine heliotrope Eigenschaft, das heißt, dass sich das Blütenköpfchen immer zur Sonne wendet und sich bei Regen und in der Nacht schließt. Es wird etwa drei bis 15 Zentimeter hoch. Die spatelförmigen Blätter des Gänseblümchens sind rosettenförmig in Bodennähe angeordnet. Das Blütenköpfchen sitzt auf einem blattlosen Stängel und hat innen gelbe Röhrenblüten und außen weiße Zungenblüten, die an der Unterseite rötlich bis purpurfarben sein können.
Tipps zum Sammeln von Gänseblümchen
Am besten verwenden Sie zum Verzehr Gänseblümchen aus dem eigenen Garten. Wollen Sie Gänseblümchen sammeln, sollten Sie ein paar Regeln beachten. Generell gilt: Pflücken Sie nur Wildkräuter, die Sie wirklich kennen oder begeben Sie sich mit einem Kenner oder einer Kennerin auf die Suche. An manchen Orten sollten Sie keine Gänseblümchen pflücken: beispielsweise, wenn sie am Straßenrand oder neben Feldern wachsen. Diese könnten mit Schadstoffen belastet sein. Nehmen Sie nur gesunde und fleckenlose Pflanzen mit und schneiden Sie diese am Stumpf ab. Ziehen Sie nicht die Wurzeln heraus, damit die Pflanze nachwachsen kann. Vor dem Verzehr sollten Sie das Kraut gut waschen.
Das sollten Sie beim Verzehr von Gänseblümchen beachten
Gegenüber vielen anderen Wildkräutern ist das Gänseblümchen geruchslos. Essbar sind sowohl die Blätter, Blüten, Stängel als auch die Knospen. Diese kommen entweder frisch auf den Teller, etwa im Salat, oder getrocknet, zum Beispiel in Kräutertee. Die Knospen und halbgeöffneten Blüten von jungen Gänseblümchen schmecken am besten und zeichnen sich durch einen leicht nussigen Geschmack, ähnlich dem Feldsalat, aus. Wohlschmeckend sind auch junge Blätter. Noch geschlossene Knospen und Blätter haben einen leicht säuerlichen Geschmack. Ältere Blätter können einen herben Geschmack entwickeln. Auch ältere, ganz geöffnete Blüten schmecken eher bitter.
Wie viele Gänseblümchen kann man essen?
Gänseblümchen sind nicht giftig, sondern sogar gesund für Erwachsene und Kinder.
Sind die Blümchen jedoch mit Pflanzenschutzmitteln oder Schwermetallen in Verbindung gekommen oder verträgt man die enthaltenen Saponine und ätherische Öle nur in geringem Maße, können Gänseblümchen Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall auslösen. Auch Krampfanfälle und Erregungszustände sind möglich. Grund dafür sind die in den Blüten enthaltenen chemischen Verbindungen Flavon und Cosmosiin, der im Kraut enthaltene Bitterstoff Saponin, die in geringen Mengen enthaltenen ätherischen Öle sowie Fruchtsäuren, Gerbstoffe und Bitterstoffe. Wenn solche Symptome nach dem Verzehr auftreten, sollten Sie ein Arzt oder eine Ärztin konsultieren.
Von der Wiese auf den Teller – Gänseblümchen Rezepte
Das Gänseblümchen passt sowohl zu süßen als auch herzhaften Gerichten. Ob als Bestandteil der Speise oder als essbare Dekoration. Roh eignet sich die Blume für Aufstriche, Suppen- oder Gemüsegerichte. Beliebt ist auch Gänseblümchensalat. Hauptzutaten dabei sind Wildkräuter wie Bärlauch, Sauerampfer und Löwenzahn zusammen mit Gänseblümchenblättern. Aus geschlossenen Gänseblümchenblüten, eingelegt in Essig, lassen sich „falsche Kapern“ herstellen.
Auch gekocht findet die Pflanze Verwendung in der Küche, beispielsweise in Gänseblümchenhonig, eine vegane Alternative zu Bienenhonig. Aus den Wiesenblumen lässt sich sogar Gelee oder Sirup herstellen. Getrocknete Gänseblümchen kann man als Zutat zu Teemischungen geben oder frische Gänseblümchen zu Smoothies. In Eiswürfeln sind Gänseblümchen ein schöner Blickfang in Getränken. Mit folgenden Rezepten können Sie eine herzhafte und eine süße Gänseblümchenidee ausprobieren.
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Wildkräuter-Ricotta-Aufstrich mit Gänseblümchen
Wildkräuteraufstrich ist frisch, gesund und lässt sich leicht herstellen. Auf Brot oder als Dip für Rohkost eignet er sich besonders gut.
Zutaten
- 50gWildkräuter (beispielsweise Bärlauch)
- 400gRicotta
- 2EsslöffelOlivenöl
- 3Esslöffel(geröstete) Pinienkerne
- Salz und Pfeffer zum Würzen
- frische Gänseblümchenblüten zum Garnieren
Zubereitung
Die Wildkräuter waschen und trocken tupfen.
Zusammen mit den Pinienkernen und dem Olivenöl im Mixer fein pürieren.
Den Ricotta mit dem Handmixer aufschlagen und die Wildkräuter-Pinien-Creme hinzugeben. So lange weiter mixen, bis sich die Zutaten verbunden haben.
Den Aufstrich können Sie beispielsweise auf Brot streichen und jeweils mit einer Gänseblümchenblüte garnieren.
Veganer Gänseblümchen-Honig
Gänseblümchen-Honig kommt dem Geschmack von Bienenhonig sehr nah. Je nach Kochzeit und Temperatur kann man bei diesem aber die Konsistenz beeinflussen und ihn nach Belieben auf die gewünschte Festigkeit einkochen.
Zutaten
- 500mlWasser
- 500gHaushaltszucker
- 50gfrische Gänseblümchenblüten
- nach Geschmack den Saft einer Zitrone
Zubereitung
Geben Sie das Wasser zusammen mit den gewaschenen Gänseblümchen in einen Topf und lassen es kurz aufkochen.
Schalten Sie dann den Herd aus und lassen Sie den Gänseblümchensud über Nacht bei geschlossenem Deckel ziehen.
Gießen Sie den Sud durch ein feines Sieb in einen Topf.
Drücken Sie die aufgefangenen Gänseblümchen mit einem Löffel aus.
Im Anschluss geben Sie Zucker und nach Geschmack Zitronensaft hinzu.
Zuerst kochen Sie die Flüssigkeit kurz unter ständigem Rühren auf und lassen sie dann auf kleiner Flamme für anderthalb bis zwei Stunden köcheln.
Zwischenzeitlich sollten Sie immer wieder umrühren.
Füllen Sie den Gänseblümchenhonig heiß in Einmachgläser. Nach dem randhohen Befüllen der Gläser verschließen Sie diese mit einem Schraubverschluss und stellen sie auf den Kopf. Dadurch werden mögliche Keime, die sich am Deckel oder Glasrand befinden, abgetötet.