Nachhaltige Ernährung
Selbstgemachte Geschenke aus der Küche zu Weihnachten
Veröffentlicht am:13.12.2023
7 Minuten Lesedauer
Selbstgemachte Weihnachtsgrüße aus der Küche sind nicht nur lecker und individuell. Sie sind auch eine ideale Möglichkeit, beim Verschenken auf Nachhaltigkeit zu achten. Über diese Rezept- und Verpackungsideen freuen sich Ihre Liebsten – und die Umwelt.
Essbare Geschenke selber machen
Selbstgemachte Geschenke stehen zu Weihnachten nach wie vor hoch im Kurs. Inzwischen legen dabei immer mehr Menschen Wert auf Bioqualität und Nachhaltigkeit – sowohl beim Inhalt als auch bei der Verpackung.
Klingt aufwändig? Von wegen! Um zu Weihnachten etwas Selbstgemachtes zu schenken, bedarf es keiner außerordentlichen Kreativität – und auch der Aufwand kann sich für Sie in Grenzen halten. Manchmal reichen schon ein paar Tipps und Ideen, um etwas Schönes zu kreieren. Selbstgemachte Köstlichkeiten können Sie beispielsweise mit saisonalen Zutaten aus der Region oder Fairtrade-Produkten zubereiten; als Verpackung eignen sich recycelte oder wiederverwertbare Materialien wie hübsche Gläser, Körbe oder Boxen.
Essbare Geschenke im Glas: Schlehen-Chutney
Schlehen sind die perfekte Weihnachtszutat: Sie sind gesund, lassen sich einfach verarbeiten und passen auch farblich hervorragend zwischen die Adventsdekorationen – vor allem dann, wenn die Frucht durch das Verarbeiten zu Mus oder Marmelade bordeauxrot wird. Die Schlehe gehört zu den Pflaumengewächsen. Sie ist eine dichte Heckenpflanze, die vorrangig an sonnigen Waldrändern und Wegen wächst. Die kleinen Früchte sind bereits ab September erntereif, allerdings erst nach ein paar Frostnächten wirklich genießbar – der Frost verleiht den Schlehen ihre Süße. Pro 100 Gramm enthalten die Früchte etwa neun Gramm Zucker (Fruktose und Glukose in gleichem Maße) sowie 9 Gramm Ballaststoffe. Außerdem stecken in Schlehen Vitamin C, Carotinoide, Kalium, Eisen sowie verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe. Rezepte für Fruchtaufstriche oder Saft werden Sie häufig finden Ein Schlehen-Chutney hingegen ist eine etwas individuellere Verarbeitungsvariante der Frucht.
Zutaten
- 500gSchlehen
- 100gZwiebeln
- 1reifer Bioapfel
- 250mlWasser
- 125mlApfelessig
- 150gHonig
- 1TeelöffelKräutersalz
- 100ggetrocknete Tomaten
- 5luftdicht verschließbare Gläser à 200 ml (zum Beispiel alte, ausgekochte Marmeladengläser)
Zubereitung
Die Zwiebeln schälen und in kleine Würfel schneiden. Den Apfel und die Schlehen waschen und abtropfen lassen.
Wasser, Essig, Honig und Kräutersalz in einen Topf geben und aufkochen lassen.
Tomaten und Apfel klein schneiden und zusammen mit den Zwiebeln in die Flüssigkeit geben.
Etwa eine halbe Stunde auf niedriger Stufe köcheln lassen.
Die Schlehen in einen Topf geben, die Flüssigkeit darüber gießen und zugedeckt ca. 24 Stunden ziehen lassen.
Nochmal aufkochen und etwa eine Stunde köcheln lassen.
Die Masse durch ein sauberes Geschirrtuch passieren und bis zum Rand in die Gläser füllen.
Die Gläser gut verschließen und kopfüber erkalten lassen. Verschlossen hält das Chutney mindestens ein halbes Jahr.
Nachhaltiger Verpackungstipp: Die Marmeladengläser lassen sich mit farbenfrohen Bienenwachstüchern kurzerhand in ein Geschenk verwandeln. Nachhaltige Bienenwachstücher bestehen aus Biobaumwolle und Bienenwachs und passen sich durch die Wärme der Hände jeder Form an. So können Sie die Tücher über die Deckel der Gläser stülpen und mit einer Kordel festbinden. Nach dem Öffnen des Chutneys können Ihre Liebsten die Tücher wiederverwenden, zum Beispiel anstelle von Frischhaltefolie. Bienenwachstücher lassen sich mit Wasser reinigen und sind somit mehrfach einsetzbar.
Apropos Bienenwachs: Bienenpatenschaft
Eine Bienenpatenschaft leistet einen Beitrag zum Erhalt des Bienenbestandes – und somit auch zum Erhalt der Umwelt.
Tiroler Weihnachtszelten als kulinarisches Geschenk
Der Tiroler Weihnachtszelten ist ein Früchtebrot, das traditionell in Tirol an den Weihnachtsfeiertagen und zu Neujahr gegessen wird. Die Zutaten unterscheiden sich dabei von Tal zu Tal. Ein Bestandteil ist jedoch in der Regel immer vertreten: getrocknete Feigen. Getrocknete Feigen sind mit etwa 272 Kilokalorien pro 100 Gramm eher kalorienreich, allerdings enthalten sie viele gesunde Inhaltsstoffe. Sie liefern Ballaststoffe, Eisen und Kalium sowie Vitamin E und Zink. Getrocknete Feigen schmecken zudem um einiges süßer als frische und sind das ganze Jahr über erhältlich. Achten Sie beim Kauf auf Bioqualität, da in diesem Fall eine Schwefelung der Früchte nicht erlaubt ist. Schwefelung bedeutet, dass Lebensmitteln zur Haltbarmachung oder zu Farberhaltung Schwefel zugesetzt wird. In der Regel stellt dies kein Problem dar. Menschen mit einer Unverträglichkeit, einer Asthmaerkrankung oder solche, denen das Enzym zum Schwefelabbau im Körper fehlt, sollten jedoch auf schwefelhaltige Produkte verzichten. Es ist außerdem ratsam, Feigen aus dem Mittelmeerraum zu wählen, da der Transportweg dadurch kürzer ist.
Zutaten
- 1kggetrocknete Feigen
- 500gDörrbirnen
- 250gRosinen
- 400gHaselnüsse
- 200gWalnüsse
- 1EsslöffelAnis
- 1EsslöffelNelkenpulver
- 1EsslöffelZimt
- 50gZucker
- 10mlSchnaps (zum Beispiel Obstler oder Rum)
- 1kgRoggenmehl
- 250mlWasser
- 20gHefe
- 1PriseSalz
Zubereitung
Feigen und Dörrbirnen in Stücke schneiden. Wasser in einem Topf zum Kochen bringen und die Dörrbirnen darin weichkochen.
Die Hasel- und Walnüsse grob hacken.
Feigen, Dörrbirnen, Nüsse, Rosinen, Anis, Nelkenpulver, Zimt und Schnaps in einer großen Schüssel vermischen und mit einem Küchentuch zudecken. Über Nacht stehen lassen.
Am nächsten Tag Hefe und Salz in lauwarmem Wasser auflösen.
Das Mehl auf der Arbeitsfläche verteilen. In der Mitte eine Mulde formen und die Hefe-Wasser-Mischung hineinschütten.
Die Flüssigkeit vorsichtig unter das Mehl rühren und nach und nach zusammen verkneten.
Den Teig in eine Schüssel geben und zugedeckt circa 45 Minuten gehen lassen.
Die Fruchtmasse zum Teig geben und alles miteinander gut vermengen.
Ein Blech mit Backpapier auslegen, aus dem Teig drei Stollen formen, auf das Blech legen und nochmals eine Stunde ruhen lassen.
Die Teiglinge mit Wasser bestreichen, mit einer Gabel mehrfach einstechen und bei 200° C im vorgeheizten Backofen für etwa 40 Minuten backen.
Nachhaltiger Verpackungstipp: Wer seinem Weihnachtszelten noch eine persönliche Note verleihen möchte, kann ihn in einem selbstgemachten Brotbeutel verschenken. Dieser lässt sich beispielsweise aus einem alten Leinengeschirrtuch nähen. Alternativ kann auch bunt verziertes Backpapier mit einem schönen Geschenkband als kreative Verpackung dienen.
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Weihnachtliche Energy Balls
Auf leckere Süßigkeiten möchte in der Weihnachtszeit kaum jemand verzichten. Energy Balls sind eine gute Möglichkeit, gesunde Zutaten in einen weihnachtlichen Snack zu verwandeln. Die Pekannuss beispielsweise eignet sich hervorragend als Zutat. Sie liefert neben hohen Mengen an Ballaststoffen auch Proteine, Zink, Kalzium, Kalium, Magnesium sowie die Vitamine A und E. Den höchsten Wert an wertvollen Nährstoffen in der Pekannuss liefert Mangan. Mangan hilft den Zellen bei der Energiebereitstellung sowie beim Aufbau von Knochen, Knorpel und Bindegewebe.
Zutaten
- 100gMandeln
- 100gPekannüsse
- 100gMedjool Datteln
- 2TeelöffelZimt
- 1TeelöffelVanilleextrakt
- 2Esslöffelgemahlene Mandeln
Zubereitung
Mandeln, Pekannüsse und Datteln fein hacken.
Zusammen mit 1 TL Zimt und dem Vanilleextrakt in eine Schüssel geben und mit dem Handrührgerät so lange mixen, bis eine klebrige Masse entsteht.
Je einen EL der Masse mit den Händen zu einer Kugel formen.
1 TL Zimt mit den gemahlenen Mandeln in einer Schüssel vermengen und die Energy Balls darin wälzen. Im Kühlschrank aufbewahren.
Nachhaltiger Verpackungstipp: Eine schöne Alu-Brotbox ist die ideale Verpackungsmöglichkeit für die Energy Balls – und gibt dem Geschenk noch einen tollen Nutzwert. Sie ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch langlebig und leicht zu reinigen. Auch ein kleines Körbchen mit ein paar Tannenzweigen ausgelegt eignet sich hervorragend.
Fermentierter Apfel-Rotkohl
Rotkohl steht bei so manchem traditionellen Weihnachtsessen auf den Tisch. Warum aber nicht einmal etwas Abwechslung in den Speiseplan bringen und das Gemüse selber fermentieren? So können Sie gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Für die Beilage ist gesorgt – und für das Mitbringsel ebenfalls. Fermentiertes Gemüse enthält Milchsäurebakterien, einen sehr hohen Anteil an Vitamin C und Vitamin K sowie Cholin. Cholin ist ein lebensnotwendiger Mikronährstoff, der wichtig für die Gesundheit des Nervensystems und des Gehirns ist. 100 Gramm Rotkohl enthalten etwa 60 Milligramm Cholin – die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit empfiehlt Erwachsenen eine tägliche Zufuhr von 400 Milligramm. Rotkohl ist zusätzlich reich an sekundären Pflanzenstoffen, Eisen sowie Ballaststoffen und hat dabei wenig Kalorien (27 Kalorien pro 100 Gramm). Kleiner Wehrmutstropfen: Wer Rotkohl selber fermentiert, braucht etwas Geduld – doch der Aufwand lohnt sich.
Zutaten
- 2kgRotkohl
- 2Äpfel
- 1Karotte
- 40gSalz
- 1TeelöffelKümmelpulver
- nach Belieben große, ausgekochte Einmachgläser
Zubereitung
Die äußeren Blätter des Rotkohls entfernen und beiseitelegen. Kohlköpfe vierteln, Strünke entfernen und die Viertel in feine Streifen schneiden.
Karotte und Äpfel schälen und grob raspeln. Zusammen mit den Rotkohlstreifen, dem Salz und dem Kümmelpulver in eine große Schüssel geben und mit den Händen einige Minuten kräftig kneten, bis sich auf dem Boden der Schüssel eine kleine Pfütze aus eigenem Saft bildet.
Die Krautmischung nach und nach in die Gläser schichten. Dabei jede Schicht fest zusammendrücken, sodass die Flüssigkeit austritt und keine Luftbläschen zurückbleiben. Die Gläser zu drei Vierteln füllen und darauf achten, dass die Kohlstreifen mit Flüssigkeit bedeckt sind.
Die äußeren Blätter des Kohls auf die Kohlstreifen legen und fest unter die Salzlake drücken. Sie fungieren als eine Art Deckel, müssen jedoch ebenfalls mit Salzlake bedeckt sein.
Die Gläser schließen und etwa 48 Stunden bei Zimmertemperatur stehenlassen.
Anschließend die Gläser an einem kühlen Ort (Keller oder Treppenhaus, nicht im Kühlschrank) etwa drei bis vier Wochen lagern.
Nachhaltiger Verpackungstipp: In den meisten Haushalten findet sich ein alter Paket- oder Schuhkarton. Mit Serviettentechnik lässt sich der Karton mit weihnachtlichen Papiermotiven verzieren. Perlen, Tortenspitzen, Glitzerpulver oder auch Fotos sorgen für Individualität. Wenn Sie das große Einmachglas nun noch in ein hübsches Tuch wickeln, ist es gut geschützt bereit für die Geschenkübergabe.
Noch mehr Gemüse in der Biokiste
Wer auf der Suche nach einem nachhaltigen Geschenk ist, kann einen Gutschein für ein Ökokisten-Abo unter den Baum legen.