Naturkosmetik
3 Anleitungen für natürliche Deos zum Selbermachen
Veröffentlicht am:30.09.2022
5 Minuten Lesedauer
Sie sind unzufrieden mit der Auswahl an käuflichen Deodorants und suchen nach einer natürlicheren Alternative? Dann sind Sie hier richtig. Mit diesen drei Anleitungen für selbst gemachte Deos können Sie sich Ihr eigenes Wohlfühl-Deo herstellen.
Kritischer Blick auf Deodorants und Antitranspirante
Antitranspirante mit Aluminiumsalzen haben in den letzten Jahren einen schlechten Ruf bekommen. Grund dafür waren Hinweise, dass die darin enthaltenden Aluminiumsalze zur Entstehung von Brustkrebs beitragen könnten. Auch wenn das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Entwarnung gegeben hat, sind aluminiumfreie Deodorants (kurz: Deos) immer noch sehr beliebt.
Deo ist nicht gleich Deo
Dabei besteht ein großer Unterschied in den Wirkungsweisen:
- Deodorants überlagern oder neutralisieren den Schweißgeruch.
- Antitranspirante hemmen vor allem die Schweißbildung – meist durch Aluminiumsalze.
Nachhaltiger und umweltbewusster Konsum wird immer beliebter – und das aus gutem Grund, denn Klimaschutz geht alle etwas an. Kosmetikprodukte wie Deodorants kommen bei den meisten Personen täglich zum Einsatz, wodurch jede Menge Müll entsteht. Ein weiteres Problem ist, dass bei der Entsorgung viel falsch gemacht werden kann. Sprühdosen bestehen meist aus Aluminium, Weißblech und Plastik – dennoch dürfen sie nur unter bestimmten Voraussetzungen in der gelben Tonne oder im gelben Sack landen. Befindet sich Restinhalt in der Sprühflasche, besteht das Risiko, dass sie unter Druck oder bei Hitze explodiert. Sprühdosen müssen deshalb immer vollständig entleert werden, bevor sie in die gelbe Tonne geworfen werden. Kann eine Deo-Dose nicht entleert werden, muss sie auf einem Wertstoffhof entsorgt werden. Bei Deodorants aus Glasflaschen müssen die Teile einzeln entsorgt oder richtig getrennt werden: Glas in einen Glascontainer, Plastikteile in die gelbe Tonne oder den Gelben Sack. Am besten wird der Müll jedoch ganz vermieden.
Da manche Inhaltsstoffe von käuflichen Deodorants und Antitranspiranten zudem die Haut reizen (zum Beispiel Alkohol) und zu allergischen Reaktionen führen können (zum Beispiel Duftstoffe), suchen viele nach verträglicheren und umweltfreundlicheren Alternativen. Warum also nicht ein Deo selber machen?
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Natron als Basis für selbst gemachte Deos
Um ihren Zweck zu erfüllen, brauchen selbst gemachte Deos eine geruchshemmende Komponente. Die Basis ist bei den meisten DIY-Deos Natron. Natron (kurz für Natriumhydrogencarbonat) findet sonst Anwendung als Backtriebmittel oder im Haushalt als Reinigungsmittel. Man kann es günstig in fast jedem Supermarkt und in Drogerien kaufen. Da es Gerüche bindet und neutralisiert sowie desinfizierend wirkt, eignet es sich wunderbar als Grundlage für DIY-Deo-Rezepte.
Achtung: Bei sensibler Haut kann Natron auch zu Reizungen führen. Wenn Sie damit nicht gut zurechtkommen, können Sie auch ein Deo ohne Natron und stattdessen mit Zinkoxid-Pulver herstellen.
Weitere Zutaten für selbst gemachte Deos
Für einen erfrischenden Geruch sorgen Zitrusfrüchte oder ätherische Öle. Abrieb von der Schale oder ein paar Tropfen eines ätherischen Öls reichen dabei schon aus. Öle von Salbei, Zitronenmelisse, Lavendel oder Rosmarin eignen sich zum Beispiel besonders gut als angenehmer Deogeruch.
Und dann brauchen Sie eigentlich nur noch abgekochtes Wasser für Deosprays oder Sheabutter und Kokosöl für eine Deocreme – je nachdem, welche Deoform Sie herstellen möchten.
Tipp: Testen Sie die Zutaten erst einmal an einer kleinen Hautstelle, um zu sehen, ob Sie sie vertragen. Wenn nach etwa zehn Minuten keine Hautveränderungen, wie Rötung oder Juckreiz, auftreten, können Sie mit der Herstellung Ihres eigenen Deos loslegen.
Wie lang ist selbst gemachtes Deo haltbar?
Bei den DIY-Rezepten wird ganz bewusst auf Konservierungsstoffe verzichtet, weshalb die selbst gemachten Deos meist weniger lange haltbar sind als die gekauften. Wie lang sie benutzt werden können, richtet sich nach den Haltbarkeitsangaben der Zutaten – die kürzeste Angabe gibt dann einen Hinweis auf die Haltbarkeit des gesamten Deos.
Damit das Deo so lang wie möglich frisch bleibt, ist es wichtig, es im Kühlschrank zu lagern – vor allem im Sommer. Bei einer Deocreme sollten Sie die benötigte Menge stets nur mit einem sauberen Löffel oder Spatel entnehmen. Auf unseren Händen befinden sich eine ganze Menge Mikroorganismen wie Bakterien, die die Creme verunreinigen würden. Entsorgen Sie das Deo, wenn Sie Schimmel erkennen können oder es verdorben aussieht.
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Flüssiges Orangen-Deo zum Selbermachen
Für dieses Deo benötigen Sie eine leere Pumpflasche, ob aus Plastik oder aus Glas, ist egal. Reinigen Sie diese sorgfältig vor dem neuen Befüllen.
Zutaten für 100 Milliliter Deodorant:
- ½ Bio-Orange
- 100 ml Wasser
- 1 TL feines Natron
Anleitung:
- Waschen Sie die Orange und reiben Sie anschließend die Hälfte der Schale ab.
- Bringen Sie das Wasser in einem Topf zum Kochen. Geben Sie danach den Abrieb dazu. Nun für circa 15 Minuten ziehen lassen.
- Geben Sie das Natron hinzu und rühren Sie so lange, bis es sich aufgelöst hat.
- Entfernen Sie den Orangenabrieb, indem sie die Flüssigkeit durch ein Sieb oder ein sauberes Tuch gießen und auffangen.
- Zuletzt in die saubere Sprühflasche abfüllen. Fertig ist das Orangen-Deo. Im Kühlschrank ist es circa ein bis zwei Monate haltbar.
Deocreme ohne Natron zum Selbermachen
Ganz ohne Natron kommt dieses Deo-Rezept für eine Deocreme aus. Durch das milde Zinkoxid-Pulver eignet sich das Rezept besonders für sensible Haut. Mandelöl pflegt zusätzlich und die enthaltene Maisstärke sorgt dafür, das der Schweiß absorbiert wird.
Zutaten für etwa 60 Gramm Deocreme:
- 30 g Bio-Sheabutter
- 6 g Bio-Mandelöl
- 18 g Maisstärke
- 3,6 g Zinkoxid-Pulver
- 2,4 g Bienenwachs
Anleitung:
- Vermischen Sie die Sheabutter, das Bienenwachs und das Mandelöl in einer Schale und bringen Sie es in der Mikrowelle für eine Minute bei 500 Watt zum Schmelzen.
- Rühren Sie die Maisstärke und das Zinkoxid unter – entweder mit einem Löffel oder bei größeren Mengen mit einem Handrührgerät.
- Um Klümpchen zu vermeiden, können Sie die Creme erneut für ein paar Sekunden in der Mikrowelle erhitzen. Rühren Sie danach weiter bis eine homogene Masse entsteht und die Creme fest wird.
- Nach dem Abkühlen können Sie die Deocreme abfüllen. Bei Zimmertemperatur ist das Deo etwa sechs Monate haltbar.
Festes Deo selber machen
Festes Deodorant ist gerade genauso im Trend wie festes Shampoo und Duschbad. Dieses DIY-Deo eignet sich wunderbar als Geschenk, denn je nach Gießform lassen sich ganz verschiedene Formen herstellen – zum Beispiel kleine Deo-Pralinen aus einer Eiswürfelform oder Röschen aus einer entsprechenden Backform. Auch Muffinförmchen aus Silikon oder Papier eignen sich.
Zutaten für circa 70 Gramm festes Deo:
- 20 g Bienenwachs
- 50 ml Bio-Öl, zum Beispiel Kokosöl
- 1 EL feines Natron
- 2 bis 5 Tropfen ätherisches Öl (zum Beispiel Lavendel oder Salbei)
- Back- oder Eiswürfelform
Anleitung:
- Erhitzen Sie Bienenwachs und Öl zusammen in einem Topf. Nehmen Sie den Topf vom Herd, sobald das Bienenwachs geschmolzen ist, und rühren Sie, bis sich beides vermengt hat.
- Geben Sie das Natron dazu und rühren Sie so lange, bis es sich verteilt und aufgelöst hat.
- Nun können Sie noch ein paar Tropfen eines ätherisches Öls Ihrer Wahl für einen besonderen Duft hinzugeben.
- Füllen Sie die Masse in die Förmchen ab und stellen Sie sie kühl. Sobald die Masse fest ist, kann das Deo zum Einsatz kommen. Es ist circa ein Jahr bei Zimmertemperatur haltbar.