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Gesundheitsmagazin

Naturkosmetik

Wie kann ich Mikroplastik in Kosmetik vermeiden?

Veröffentlicht am:10.06.2021

3 Minuten Lesedauer

Aktualisiert am: 13.12.2022

Mikroplastik in Kosmetikprodukten kann schädlich für die Gesundheit sein – doch warum verwendet die Industrie Mikroplastik überhaupt und welche Funktion erfüllt es? Hier finden Sie Tipps, um Kosmetik ohne Mikroplastik zu finden.

Eine Frau hat selbstgemachte Creme in eine Schüssel gefüllt

© iStock / zest_marina

Warum steckt Mikroplastik in Kosmetikprodukten?

Die Kosmetik- und Körperpflegeindustrie setzt Kunststoffe, sogenannte synthetische Polymere, in einer Vielzahl von Produkten ein. Zu finden sind sie vor allem als Schleifpartikel in Zahnpasta oder in Peeling-Produkten. Die kleinen Kügelchen sollen abgestorbene Hautschüppchen entfernen und die Haut besonders intensiv reinigen. In Cremes und Lippenstiften wird Mikroplastik als Bindemittel verwendet, um die Konsistenz zu verbessern.

Das Problem: Die synthetischen Polymere der Kosmetikprodukte gelangen über das Abwasser in die Kläranlagen. Und diese können Kunststoffe nur bedingt herausfiltern. Ein Teil davon gelangt dadurch in den Klärschlamm, ein anderer Teil in Meere und Flüsse. Einmal im Wasser angekommen, können diese Kunststoffe nicht mehr entfernt werden.

Die gute Nachricht: Viele Unternehmen verzichten mittlerweile auf Schleifmittel aus Mikroplastik, zum Beispiel in Zahnpasta. In zertifizierter Naturkosmetik sind solche synthetischen Kunststoffe gar nicht vorhanden. Ein Problem ist allerdings, dass sich in vielen Kosmetikprodukten auch Wachse, Gele oder flüssige Polymere befinden. Diese Kunststoffe werden meist nicht als Mikroplastik bezeichnet. Und an der Bezeichnung auf der Verpackung lässt sich oft nicht erkennen, ob es sich um Kunststoff in fester oder flüssiger Form handelt. Ein Beispiel: Lösliche Stoffe wie zum Beispiel Acrylsäure-Copolymere (INCI: Styrenes/Acrylates Copolymer) werden bei der Mikroplastikdiskussion häufig gar nicht berücksichtigt.

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Woran erkenne ich Kosmetik ohne Mikroplastik?

Grundsätzlich können Verbraucher und Verbraucherinnen bei zertifizierter Naturkosmetik davon ausgehen, dass diese frei von Mikroplastik auf Erdölbasis ist. Allerdings sind Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen, dazu gehört zum Beispiel die Polymilchsäure (INCI: Polylactic Acid), nicht verboten, obwohl auch diese als schwer abbaubar gelten.

Liste für Kunststoffe in Kosmetik

Bei konventioneller Kosmetik ist es schon etwas schwieriger, Kunststoffe zu erkennen und zu vermeiden. Am sichersten ist der Blick auf die Inhaltsstoffe. Unter „Ingredients“ muss jedes Kosmetikprodukt die enthaltenen Inhaltsstoffe nach der „International Nomenclature of Cosmetic Ingredients“, kurz INCI genannt, auflisten. Finden Sie dort den Begriff „Polymer“, können Sie davon ausgehen, dass sich Kunststoff darin befindet. Weitere Bezeichnungen für Kunststoffe finden Sie in dieser Liste der Verbraucherzentrale, die alle üblichen INCI-Bezeichnungen aufführt:

  • Acrylates Copolymer, Acrylates Crosspolymer
  • Allyl Stearate/VA Copolymer
  • Butylene/ethylene/styrene Copolymer
  • Ethylene/propylene/styrene Copolymer
  • Ethylene/acrylate Copolymer
  • Ethylene/methacrylate Copolymer
  • Polyamide, Nylon
  • Polyacrylate
  • Polymethyl Methacrylate
  • Polyquaternium
  • Polyethylene (PE)
  • Polyethylene Glycol (PEG-) (schwer abbaubar ab PEG-50)
  • Polyethylene Terephthalate (PET)
  • Polypropylene Terephthalete
  • Polybutylene Terephthalate
  • Polypropylene (PP)
  • Polypropylene Glycol (PPG) (schwer abbaubar ab PPG-50)
  • Polystyrene (PS)
  • Polytetrafluoroethylene
  • Polyurethane (PUR)
  • Styrene acrylates Coplymer
  • Silikone, zum Beispiel Cyclotetrasiloxane, Cyclopentasiloxane, Cyclohexasiloxane, Cyclomethicone / Silsesquioxane / Trimethylsiloxysilicate (Siliconharz)

Tipps für mikroplastikfreies Einkaufen von Kosmetikprodukten

Ein praktischer Einkaufsratgeber vom BUND verschafft Verbrauchern und Verbraucherinnen einen Überblick über Herstellerunternehmen und Kosmetikprodukte, die nicht auf Mikroplastik verzichten wollen. In dieser Datenbank werden unlösliche, in Wasser quellbare und lösliche synthetische Polymere in Kosmetika aufgeführt. Auch manche Apps wie Codecheck können beim Einkauf ermitteln, ob Produkte Mikroplastik enthalten. Einfach den Barcode von Lebensmitteln oder Kosmetikartikeln einscannen – schon zeigt die App, welche Inhaltsstoffe darin enthalten sind.

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Zusammenfassung über Mikroplastik in Kosmetik

Was Sie laut Verbraucherzentrale über Mikroplastik in Kosmetikprodukten wissen sollten:

  • Unter Mikroplastik versteht man feste Teilchen, die kleiner als 5 Millimeter sind.
  • Zertifizierte Naturkosmetik mit Siegel darf keine Kunststoffe aus Mineralöl enthalten.
  • An die biologische Abbaubarkeit von Inhaltsstoffen stellt die EU-Kosmetikverordnung keine Anforderungen.
  • Schwer abbaubare Kunststoffe in flüssiger und fester Form werden vor allem in Kosmetika eingesetzt und können in Gewässer und Meere gelangen.
  • Es gilt als bisher unerforscht, wie gefährlich Mikroplastik für Mensch, Tier und Umwelt ist.
Eine Frau verwendet eine nachhaltige Gesichtsmaske

© iStock / Bogdan Kurylo

Eine Kur aus nachhaltiger und selbst gemachter Kosmetik: Da weiß man, was drinsteckt.

Kosmetik ohne Mikroplastik selber machen

Wer in Sachen Gesichts- und Körperpflege auf Nummer sicher gehen und Kunststoffe vermeiden möchte, kann auch eine Reihe Kosmetikprodukte ganz einfach selber machen.

Hier finden Sie zum Beispiel DIY-Rezepte für:

Naturkosmetik-Expertin Heike Käser erklärt Schritt für Schritt, wie Sie eine milde Reinigungsmilch ohne Mikroplastik und andere Kunststoffe selber machen können.

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