Wasser & Luft
Auf dem Pfad der Nachhaltigkeit: Der ökologische Fußabdruck
Veröffentlicht am:06.07.2023
4 Minuten Lesedauer
Der ökologische Fußabdruck ist ein Maß dafür, wie unsere Lebensweise die Umwelt beeinflusst. Um zum Klimaschutz beitragen zu können, ist es wichtig zu verstehen, welche Handlungen und Prozesse auf den ökologischen Fußabdruck einwirken.

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Was ist der CO₂-Fußabdruck?
Wachsende wissenschaftliche Erkenntnisse und spürbare Auswirkungen wie Hitzewellen und Überschwemmungen haben den Klimawandel in den letzten Jahren in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Spätestens seit dem Pariser Abkommen 2015 ist es auch ein zentrales politisches Anliegen, die globale Erwärmung zu stoppen. Einer der weltweit bedeutendsten Indikatoren, um das Konzept der ökologischen Nachhaltigkeit und die begrenzten Ressourcen unseres Planeten zu vermitteln, ist der ökologische Fußabdruck, auch CO2-Fußabdruck genannt. Er gibt die Menge an CO2-Emissionen an, die eine Person, ein Unternehmen oder ein Land in einem bestimmten Zeitraum verursacht.
Zu viel CO2 in der Atmosphäre führt dazu, dass sich die Erde erwärmt. Es absorbiert die Sonnenstrahlung, die von der Erde in den Weltraum zurückgestrahlt wird. So kann die Wärme nicht vollständig entweichen – ähnlich wie bei einem Treibhaus (einem beheizbaren Gewächshaus) – und bleibt auf der Erde. Eigentlich ist das ein natürlicher Vorgang, ohne den die Oberflächentemperatur der Erde bei -3 bis -18 Grad Celsius liegen würde. Doch der Anstieg von Treibhausgasen wie CO2 in der Atmosphäre führt zu einer globalen Erwärmung. Das Bewusstsein dafür soll in Politik und Wirtschaft, aber auch im privaten Bereich dazu anregen, Maßnahmen zu ergreifen, die den Fußabdruck zu verringern.
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Wie kann man den CO₂-Fußabdruck verbessern?
Um den globalen Anstieg von CO2 zu senken, sind vor allem Länder und Unternehmen in der Verantwortung, ihre Emissionen zu reduzieren. Dafür gibt es viele unterschiedliche Ansätze – unter anderem die Förderung und Nutzung erneuerbarer Energien, eine nachhaltige Landnutzung sowie der Schutz natürlicher Ressourcen. Auch im kleinen Rahmen kann jeder Einzelne Maßnahmen ergreifen, die seinen CO2-Abdruck verringern:
- Nachhaltige Ernährung: Achten Sie beim Einkauf auf die CO2-Bilanz der Produkte. Einen Überblick über den ökologischen Fußabdruck von Lebensmitteln gibt das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg.
- Sanfter Tourismus: Nehmen Sie Rücksicht auf die Umwelt und suchen Sie sich nach Möglichkeit Urlaubsziele in Ihrer Nähe, die man ohne Auto oder Flugzeug erreichen kann. Bewegen Sie sich auch im Urlaubsort umweltbewusst und wählen Sie nachhaltig ausgerichtete Unterkünfte.
- Mobilität: Fahren Sie wenn möglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln anstatt mit dem Auto. Nutzen Sie für kurze Strecken das Fahrrad oder gehen Sie zu Fuß.
- Upcycling: Ausgediente Produkte lassen sich manchmal weiterverwenden, ein T-Shirt können Sie zum Beispiel zu einem Stoffbeutel umfunktionieren. Überlegen Sie generell, bevor Sie neue Produkte kaufen, ob sie diese wirklich brauchen.
- Klimafreundliche Haushaltsführung: Im Haushalt lässt sich der CO2-Abdruck verringern, indem Sie zum Beispiel chemiefreie Putzmittel nutzen, effizient heizen oder Möbel aus heimischem Holz kaufen.
- Fair Fashion: Auch die Modeindustrie gehört zu den großen Klimasündern. Achten Sie daher beim Kauf von Kleidung auf Siegel, die eine nachhaltige Produktion garantieren. Einen Überblick über die Siegel finden Sie unter www.siegelklarheit.de. Eine weitere Möglichkeit ist, in Secondhandläden oder auf Flohmärkten einzukaufen.

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Wie kann man den CO₂-Fußabdruck berechnen?
Laut Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz liegt in Deutschland der durchschnittliche CO2-Ausstoß pro Kopf bei 10,8 Tonnen jährlich. Um das Klimaziel des Pariser Abkommens zu erreichen, muss der Fußabdruck auf unter eine Tonne pro Kopf reduziert werden. Doch wie lassen sich diese Zahlen überhaupt berechnen? Mittlerweile gibt es viele Online-Rechner, die den ökologischen Fußabdruck ermitteln können, mit jeweils etwas unterschiedlichen Methoden. Der CO2-Rechner des Umweltbundesamtes fragt den Nutzer oder die Nutzerin nach Informationen zu verschiedenen Lebensbereichen. Dazu gehören beispielsweise Energieverbrauch, das bevorzugte Verkehrsmittel und Ernährungsgewohnheiten. Die eingegebenen Daten werden mit standardisierten Emissionsfaktoren multipliziert. Emissionsfaktoren sind spezifische Werte, die den durchschnittlichen CO2-Ausstoß angeben. Sie basieren auf wissenschaftlichen Studien und Datenquellen. Den Rechner des Umweltbundesamtes finden Sie auf www.uba.co2-rechner.de.
Der CO2-Fußabdruck als Indikator steht aber auch immer wieder in der Kritik, da er teilweise zu sehr vereinfacht und verschiedene Umweltkategorien wie etwa die Nutzung erneuerbarer Rohstoffe nicht ausreichend mit einbezieht. Generell ist es schwierig, Umweltauswirkungen in ihrer ganzen Komplexität darzustellen, deshalb ist der ökologische Fußabdruck nach wie vor eine der bedeutendsten Messgrößen für den Ressourcenverbrauch auf der Erde.