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Gesundheitsmagazin

Wasser & Luft

Gute und saubere Luft atmen – Schadstoffe vermeiden

Veröffentlicht am:12.02.2021

2 Minuten Lesedauer

Feinstaub, Ozon, Stickstoffdioxid – diese Schadstoffe belasten unsere Atmosphäre. In deutschen Großstädten sind die Werte für gesundheitsgefährdende Stoffe zum Teil sehr hoch. Ob es dennoch eine gute Idee ist, Outdoor-Sport in Berlin, München oder Stuttgart zu betreiben, erfahren Sie hier.

Mann fährt mit dem Fahrrad zur Arbeit.

© iStock / Halfpoint

In Großstädten werden Grenzwerte deutlich überschritten

"Die Belastung der Luft mit Schadstoffen nahm in Deutschland in den vergangenen 25 Jahren deutlich ab“, stellte das Umweltbundesamt bei seiner vorläufigen Auswertung der Luftqualität für 2019 fest. Dennoch würden die bisherigen Maßnahmen noch nicht ausreichen, um die EU-Grenzwerte für Stickstoffdioxide überall einzuhalten, so Bundesumweltministerin Svenja Schulze.

In manchen Großstädten, darunter München, Stuttgart, Kiel, Berlin oder Hamburg, sei die Belastung nach wie vor hoch. Und an Messstationen, wo die Grenzwerte überschritten wurden, sei dies „deutlich“ passiert, wie Svenja Schulze sagt. Stickstoffoxide entstehen als Nebenreaktion bei Verbrennungsprozessen. Hauptquellen dafür sind Verbrennungsmotoren sowie Feueranlagen für Kohle, Öl, Gas, Holz und Abfälle.

„Menschen und Ihre Gesundheit sind von guter und sauberer Luft abhängig.“

Dr. Michael Barczok
Lungenfacharzt

Haben Schadstoffe Einfluss auf die Lebensdauer von Menschen?

„Gute und saubere Luft ist die wesentliche Voraussetzung für die menschliche Gesundheit. Täglich atmen wir 20 000 bis 25 000 Liter Luft, dabei bewegt sich die Lunge etwa 20 000 Mal. Damit ist sie ein Organ, das in besonderer Weise mit unserer Umwelt in Kontakt und wie die Haut den Umweltstoffen ausgesetzt ist“, sagt Dr.  Michael Barczok, Lungenfacharzt aus Ulm und stellvertretender Vorsitzender des Berufsverbandes der Pneumologen Baden-Württemberg. „Wir haben zwar ein effizientes Filtersystem in Form von Flimmerhärchen. Feinstaub oder kleinste Teilchen, die über die Atmung aufgenommen werden, können aufgrund ihrer winzigen Größe aber schwer herausgefiltert werden“, warnt Dr. Barczok.

Durch Schadstoffe wie Feinstaub sowie Dünste, Dämpfe oder Gase, die Farben, Lacken und Reinigungsmitteln entstammen, wird die Lebenserwartung statistisch um knapp drei Jahre verringert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Max-Planck-Instituts für Chemie und der Universitätsmedizin Mainz 2020. Zugleich zeigt Dr. Barczok weitere Gefahren auf: „Verschmutzte Luft, in der sich Abgase, Ozon oder Staub befinden, kann beim Menschen Asthma, Bronchitis oder COPD, die chronisch ob­struktive Lungenerkrankung, auslösen.“ Vor allem Menschen, deren Atemwege bereits geschädigt sind, sollten hohe Feinstaub- und Stickoxidbelastung meiden.

Wegen schlechter Luftqualität auf Outdoor-Sport verzichten?

Outdoor-Sport bei schlechterer Luftqualität schätzt der Mediziner dennoch als wichtig ein. „Ich empfehle, mit dem Rad zu fahren, trotz Smog und schlechterer Luft.“ Denn der Nutzen von Sport im Freien sei selbst an stark befahrenen Straßen höher als die Belastung durch verschmutzte Luft. „Die Bewegung und die Belüftung der Lunge durch eine erhöhte Atemfrequenz wiegen den Nachteil einer Luftverschmutzung auf.“ Denn körperliche Aktivität beugt Herzerkrankungen vor und schlechtere Luft sei kein Argument, sich nicht draußen zu bewegen, so das Ergebnis einer Studie der Universität Kopenhagen von 2018. Der Mediziner empfiehlt deshalb, wenn möglich auf Nebenstrecken mit geringem Verkehrsaufkommen auszuweichen.


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