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Reiseimpfung

Reiseimpfung gegen Hepatitis A: Für wen ist sie wichtig?

Veröffentlicht am:18.08.2020

4 Minuten Lesedauer

Aktualisiert am: 23.10.2024

Hepatitis-A-Impfstoffe schützen vor einer Infektion mit dem Hepatitis-A-Virus, das meist über verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel übertragen wird. Hauptsymptom der Erkrankung ist eine Entzündung der Leber.

Zwei junge Frauen in sommerlicher Kleidung sitzen auf dem Boden eines Gebäudes. Sie schauen lachend auf ein Handy, das eine von ihnen in der Hand hält. Um sie herum stehen zwei Reisekoffer, eine Reisetasche und ein Rucksack.

© iStock / Frazao Studio Latino

Was ist Hepatitis A und wie kann man sich anstecken?

Hepatitis A ist die häufigste Infektionskrankheit auf Reisen. Das auslösende Hepatitis-A-Virus ist weltweit verbreitet. Wie andere Hepatitis-Viren, zum Beispiel Hepatitis B, verursacht es eine Entzündung der Leber. Die Viren werden von Erkrankten über den Darm ausgeschieden und fäkal-oral übertragen, also über den Mund aufgenommen.

Hepatitis A wird vor allem durch verunreinigtes Trinkwasser, kontaminierte Lebensmittel und als sogenannte Schmierinfektion über Gegenstände und Hände übertragen. Seltener wird es von Mensch zu Mensch über Körperkontakt, beispielsweise im gemeinsamen Haushalt mit einem frisch Infizierten oder über anal-orale Praktiken beim Geschlechtsverkehr weitergegeben.

An Orten mit schlechten sanitären Bedingungen, unzureichenden Trinkwasserkontrollen und durch den Verzehr von mit Fäkalien gedüngtem Obst und Gemüse ist das Infektionsrisiko besonders hoch. Auch Meeresfrüchte wie Muscheln oder Austern bergen das Risiko einer Übertragung von Hepatitis A. Reisende in Länder mit niedrigen Hygienestandards sind also besonders gefährdet, sich zum Beispiel am Hotelbuffet oder im Restaurant anzustecken.

Typische Krankheitssymptome sind Abgeschlagenheit, Leistungsminderung, Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen und mäßiges Fieber. Häufig kommt es auch zu einer Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut und Schleimhäute) verbunden mit ausgeprägtem Juckreiz. Innerhalb der nächsten zwei bis sechs Wochen nach der Ansteckung setzt eine langsame Besserung ein. Eine medizinische Behandlung der Patientinnen und Patienten erfolgt anhand der bestehenden Symptome.

Oft bringen Reisende die Beschwerden gar nicht mehr mit dem Urlaub in Verbindung. In den meisten Fällen heilt die Viruserkrankung komplikationslos ab. Bei schweren Verläufen halten die Symptome allerdings bis zu mehrere Monate an und in seltenen Fällen kommt es zu einem Leberversagen, das tödlich enden kann.
 

Wer braucht eine Hepatitis-A-Impfung?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) und die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit empfehlen die Hepatitis-A-Impfung für Reisende in Regionen mit hohem Hepatitis-A-Aufkommen. Neben Afrika, Mittel- und Südamerika, Südosteuropa und Asien besteht auch in etlichen Mittelmeerländern ein erhöhtes Ansteckungsrisiko. Dazu zählen: Italien und Spanien, Ägypten, Marokko, Tunesien und die Türkei.

In Reiseländern wie Europa, Nordamerika oder Australien und Neuseeland ist die Infektionsgefahr äußert gering; eine Impfung wird nicht empfohlen.

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Ab wann besteht ein Impfschutz gegen Hepatitis A?

Aufgrund der langen Inkubationszeit der Viren und des schnellen Aufbaus eines Impfschutzes kann die Impfung auch noch kurzfristig, zum Beispiel am Abreisetag, durchgeführt werden. Es reicht bereits eine Impfdosis, um einen sofortigen Schutz für die anstehende Reise zu erlangen.

Wer einen Langzeitschutz erreichen möchte, sollte sich frühestens nach sechs Monaten ein weiteres Mal impfen lassen. Danach besteht bei Erwachsenen eine Immunität von 30 bis 40 Jahren. Aktuell wird keine weitere Auffrischung empfohlen.

Eine Ärztin im weißen Kittel gibt einem jungen Mädchen in rotem T-Shirt eine Spritze in den Oberarm. Dabei schiebt sie den Ärmel des T-Shirts leicht nach oben.

© iStock / Vladimir Vladimirov

In manchen Ländern besteht ein erhöhtes Risiko, sich mit Hepatitis A anzustecken. Wer in eines dieser Länder reist, sollte sich vorher impfen lassen.

Ab welchem Alter ist eine Hepatitis-A-Impfung möglich?

Da Hepatitis A über Schmierinfektionen übertragbar und sehr ansteckend ist, stellt sich vielen Eltern die Frage, ob eine Impfung der Kinder ebenfalls sinnvoll ist. Grundsätzlich können diese ab dem ersten Geburtstag gegen Hepatitis A geimpft werden. Da die Erkrankung bei Kindern im Vorschulalter meist sehr milde verläuft, steht hierbei allerdings nicht der Eigenschutz im Vordergrund. Es geht vielmehr um die Verhinderung von importierten Hepatitis-Infektionen und damit verbundenen Infektionswegen im engen Familienkreis oder in Schulen, Kitas und anderen Gemeinschaftseinrichtungen.

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Wer zahlt die Hepatitis-A-Impfung?

Die Hepatitis-A-Impfung ist prinzipiell keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen jedoch häufig die Impfungen, die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) in Verbindung mit den Reisehinweisen des Auswärtigen Amtes für eine bestimmte Region empfohlen werden. Die AOK übernimmt die Grundimmunisierung durch zwei Hepatitis-A-Impfungen im Abstand von mindestens sechs Monaten für bestimmte Personengruppen – unter anderem für Reisende in Gebiete mit hohem Risiko, sich mit Hepatitis-A anzustecken.

Tipp: Lassen Sie sich alle Impfungen in Ihren Impfpass eintragen. So hat Ihre Ärztin oder Ihr Arzt immer einen Überblick, wogegen Sie geimpft sind und wann Auffrischungen erfolgen sollten.

Welche Leistungen bietet die AOK zur Reisevorbereitung an?

Die Leistungen der AOK unterscheiden sich regional. Mit der Eingabe Ihrer Postleitzahl können wir die für Sie zuständige AOK ermitteln und passende Leistungen Ihrer AOK anzeigen.

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