Reiseimpfung
Reiseimpfungen – das sollten Sie wissen
Veröffentlicht am:18.08.2020
2 Minuten Lesedauer
Vor dem Urlaub stellen sich viele Reisende die Frage, ob und gegen welche Krankheiten sie sich impfen lassen sollten. Wir geben einen Überblick über die Notwendigkeit einer Reiseschutzimpfung, über Beratungsstellen und die Kostenübernahme.
Halten Sie rechtzeitig vor einer Auslandsreise Rücksprache mit Ihrem Arzt – möglichst mindestens sechs Wochen vor der Abreise. Ein erster Ansprechpartner ist der Hausarzt. Außerdem bieten Tropeninstitute spezielle Reiseberatungs- und Impfsprechstunden an, teilweise sogar telefonisch.
Welche Reiseimpfungen gibt es?
Die Ständige Impfkommission (kurz: STIKO) am Robert-Koch-Institut spricht die Impfempfehlungen sowohl für die Standard- als auch für die Reiseimpfungen aus. Aktuell raten die Experten Reisenden zu Impfungen gegen:
- Cholera, FSME (Frühsommermeningoenzephalitis)
- Gelbfieber
- Hepatitis A und Hepatitis B
- Influenza, Meningokokken der Serogruppen ACWY
- Japanische Enzephalitis, Poliomyelitis, Tollwut
- Typhus
Das Infektionsrisiko für die genannten Krankheiten variiert je nach Reiseziel, Jahreszeit, Aufenthaltsdauer und Impfstatus.
Die Kostenübernahme durch Ihre Krankenversicherung
Gesetzlich Versicherte haben einen Anspruch auf Schutzimpfungen – dazu zählen zum Beispiel Impfungen gegen Masern, Influenza und weitere impfpräventable Krankheiten. Reiseimpfungen zählen leider nicht dazu und werden laut Schutzimpfungsrichtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses in der Regel nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung bezahlt, wenn es sich um eine rein touristische Reise handelt. Sie werden nur dann von der Krankenkasse übernommen, wenn die Reise beruflicher Natur ist oder eine Einschleppung einer Krankheit ins Heimatland zu befürchten ist. Viele Kassen zahlen aber darüber hinaus unter bestimmten Voraussetzungen freiwillig einige Reiseimpfungen. Fragen Sie beim Kundenberater Ihrer AOK nach.
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Wo bekommt man die Reiseimpfungen?
Sie erhalten die meisten Impfungen bei Ihrem Hausarzt. Bei speziellen Reisebedingungen wird er gegebenenfalls einen Kollegen vom Tropeninstitut hinzuziehen. Manche Impfungen, zum Beispiel gegen Gelbfieber, dürfen nur von zugelassenen Stellen verabreicht werden. Weitere Infos kann Ihnen Ihr Arzt geben oder Sie fragen beim örtlichen Gesundheitsamt nach.
Wann sollten die Impfungen verabreicht werden?
Diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden. Für jede Impfung gibt es individuelle Pläne für die Grundimmunisierung bzw. die Auffrischung.
Bei FSME zum Beispiel braucht es für die Grundimmunisierung drei Impfungen, die innerhalb eines Jahres verabreicht werden. Für Reisen in Risiko-Gebiete gibt es mittlerweile jedoch ein Schnellschema.
Bei Hepatitis A kann die Impfung recht kurzfristig – auch noch einen Tag vor der Abreise – durchgeführt werden. Nach einem halben Jahr bis einem Jahr komplettiert eine zweite Impfdosis den Schutz.
Bei einer Impfung gegen Gelbfieber reicht hingegen eine Impfdosis mindestens zehn Tage vor der Einreise in das Urlaubsland. Fangen Sie lieber zu früh an als zu spät.
Tipp: Lassen Sie alle Impfungen in Ihren Impfpass eintragen. So haben Sie und Ihr Arzt immer einen Überblick, wogegen Sie geimpft sind und wann Auffrischungen erfolgen sollten.