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Gesund bräunen: Weshalb Sie Ihre Haut vor der Sonne schützen sollten
Veröffentlicht am:09.07.2020
7 Minuten Lesedauer
Aktualisiert am: 06.05.2022
Sonnenbaden gehört zum Sommer einfach dazu. Worauf Sie achten müssen und welche gesundheitlichen Risiken mit den Sonnenstrahlen einhergehen, lesen Sie hier.
Folgen der Sonnenstrahlung: Vorzeitige Hautalterung
Die Sonne versorgt den Körper mit Vitamin D. Das ist besonders wichtig für das Immunsystem und die Stoffwechselprozesse im Körper. Zu viel des Guten ist allerdings keinesfalls empfehlenswert. Wer die Sonnenbrandgefahr unterschätzt, lernt später die „Schattenseiten des Sonnenlichts“ kennen. Zu viel UV-Strahlung schadet nämlich eines der wichtigsten und vor allem größten Organe des Körpers – unserer Haut.
Durch die ultravioletten Strahlen (UV-Strahlen) wird beim ausgiebigen Bad in der Sonne nach und nach das hauteigene Kollagen zerstört und die Haut verliert an Elastizität und Spannkraft. Zwar wird man anschließend schön gebräunt. Der Nachteil jedoch: Die Faltenbildung wird gefördert und so die Hautalterung vorangetrieben. Zugleich verstärkt die Sonnenstrahlung die Pigmentbildung der Haut, was zu sogenannten Altersflecken führt. Und als wären Altersflecken und Falten noch nicht schlimm genug, gibt es noch ein weiteres Risiko intensiver UV-Strahlung: Hautkrebs.
Hautkrebs: Menschen mit heller Haut sind häufiger betroffen
Das Hautkrebsrisiko sollte man nicht unterschätzen. Weltweit, so berichtet die Weltgesundheitsorganisation, erkranken jährlich mehr als zwei bis drei Millionen Menschen an weißem Hautkrebs. Und etwa 250.000 Neuerkrankungen von schwarzem Hautkrebs werden registriert. Weißer Hautkrebs lässt sich im frühen Stadium gut behandeln. Denn daraus entstehen seltener Metastasen. Das Sterblichkeitsrisiko bei schwarzem Hautkrebs hingegen ist wesentlich höher, da das sogenannte maligne Melanom sowohl in Lymphknoten als auch in den inneren Organen Metastasen bilden kann.
Hellhäutige Menschen und Menschen mit Muttermalen erkranken übrigens häufiger an Hautkrebs als Menschen mit dunklerer Haut. Hier ist das Krebsrisiko deutlich höher. Sie sollten ihre Haut besonders häufig mit Sonnenschutz eincremen und generell intensive Sonneneinstrahlung vermeiden.
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Hautkrebsrisiko: Natursonne oder Sonnenstudio: Was ist gefährlicher?
Ein erhöhtes Hautkrebsrisiko besteht auch beim regelmäßigen Besuch im Sonnenstudio. Zwar möchte man auch außerhalb des Sommerurlaubs schön gebräunt sein, Hautärzte warnen jedoch vor intensivem Bräunen auf der Sonnenbank, da das künstliche Sonnenlicht durch die hohe Dosierung der UV-Strahlung die Zellstruktur der Haut nachhaltig schädigt. Auch hier gilt: Lieber die Sonne in Maßen genießen.
Wer aus medizinischen Gründen das Solarium aufsucht – etwa aufgrund von Hautproblemen oder Vitamin-D-Mangel, sollte über eine alternative Lichttherapie nachdenken. Bei der sogenannten Heliotherapie wird Licht zu medizinischen Zwecken eingesetzt – ursprünglich durch natürliche Sonneneinstrahlung. Aufgrund der hohen UV-Belastung gibt es heute jedoch weniger „brandgefährliche Alternativen“.
So kann zu medizinischen Zwecken ebenfalls künstliches Licht eingesetzt werden, allerdings mit niedrig dosierter UV-Strahlung und unter ärztlicher Betreuung.
Ob natürliche Sonne oder Sonnenbank – egal was Sie bevorzugen, auf den richtigen Sonnenschutz kommt es an.
Welche Leistungen bietet die AOK zur Früherkennung von Hautkrebs an?
Die Leistungen der AOK unterscheiden sich regional. Mit der Eingabe Ihrer Postleitzahl können wir die für Sie zuständige AOK ermitteln und passende Leistungen Ihrer AOK anzeigen.
1. Regelmäßig eincremen
Nicht sparen, sondern dick auftragen und spätestens alle zwei Stunden nachcremen, so lautet die Formel für die richtige Anwendung von Sonnenschutzmittel.
Regelmäßiges Eincremen verlängert den Sonnenschutz zwar nicht, aber erhält ihn. Ob Sonnencreme, Spray oder Öl – wer nach oder zwischen dem Sonnenbad eine kleine Abkühlung benötigt, sollte besser zu wasserfestem Sonnenschutzmittel greifen.
Und auch nach dem Schwimmen ist Nachcremen angesagt. Je zwei fingerlange Stränge Sonnencreme oder andere Sonnenschutzmittel pro Körperzone (Kopf, Brust, Bauch, Rücken, Hüfte, Gesäß, Ober- und Unterschenkel sowie Arme) ergeben einen gründlichen Sonnenschutz. Nicht vergessen werden sollten Lippen, Nase, Ohren und Fußrücken, da hier die Sonnenempfindlichkeit besonders hoch ist. Auch sie benötigen ausreichenden Schutz vor Sonnenbrand. Am besten empfiehlt sich zusätzlich die Verwendung einer Lippencreme oder eines Lippenstifts mit Lichtschutzfaktor. Apropos Lichtschutzfaktor …
2. Lichtschutzfaktor beachten
Wie lange Sie ungeschützt ein Sonnenbad genießen können, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, hängt von ihrem Hauttyp ab, da jeder unterschiedlich sonnenempfindlich ist. Das können schon einmal zehn Minuten oder aber auch bis zu einer Stunde sein. Multiplizieren Sie die Eigenschutzzeit Ihrer Haut mit dem Lichtschutzfaktor (LSF) des Sonnenschutzes, dann ergibt das die mögliche Sonnenbadezeit, in der Sie geschützt sind und die Sonne ohne Reue genießen können. Die Höhe des Lichtschutzfaktors hängt vom Hauttyp und der Sonnenempfindlichkeit ab. Grundsätzlich empfiehlt das Bundesamt für Strahlenschutz für Kinder einen Lichtschutzfaktor von mindestens 30, für Erwachsene mindestens 20.
3. Mittagssonne meiden
Zwischen 11 und 15 Uhr ist die UV-A- und UV-B-Strahlung am höchsten. In dieser Zeit sollten Sie zum Eigenschutz aufgrund der hohen Strahlenintensität besser im Schatten bleiben.
Haben Sie ein schattiges Plätzchen gefunden, denken Sie dran: Nur weil Sie nicht der direkten Natursonne ausgesetzt sind, sollten Sie den Sonnenschutz nicht vergessen. Auch hier ist Sonnencreme und Co. Pflicht. Im Schatten oder unter dem Sonnenschirm bekommen Sie noch circa 50 Prozent der Umgebungsstrahlung ab. Die Gefahr eines Sonnenbrands ist also keinesfalls gering.
4. Nicht zu dünne Kleidung tragen
Am besten schützt dichte Kleidung gegen gefährliche UV-Strahlung. Ein leichtes Baumwollhemd über der trockenen Badekleidung sorgt für ausreichend Strahlenschutz, ohne starkes Schwitzen.
Dünne oder nasse Textilien schützen die Haut hingegen weniger vor Zellschäden. Hier ist die Schutzwirkung nicht ganz so hoch. Für Kinder gibt es Textilien mit extra UV-Schutz sowie schützende Ganzkörperkleidung, die vor allem bei sonnenempfindlicher Haut zu empfehlen ist. Zugleich sollte der Kopf geschützt werden, zum Beispiel mit einem breitkrempigen Sonnenhut oder einer Kappe.
5. Augen zusätzlich schützen
UV-Strahlen können sich besonders negativ auf die sonnenempfindlichen Augen auswirken. Sie können unter anderem Zellschäden an der Netzhaut verursachen sowie zu einer Horn- oder Bindehautentzündung führen. Auch Langzeitschäden wie eine Augenlinsentrübung (Grauer Star) können durch die Sonnenstrahlung entstehen. Daher ist es besonders wichtig, die Augen mit einem zusätzlichen Lichtschutz – zum Beispiel einer Sonnenbrille – zu schützen. Sie sollte unbedingt mit dem Qualitätszeichen „CE“ und „UV-400“ ausgezeichnet sein.
6. Vorsicht bei Schwangerschaft und Medikamenten
Es gibt besondere Umstände, die ein Bad in der Sonne besonders gefährlich machen. Die hormonelle Umstellung in der Schwangerschaft kann bei werdenden Müttern Pigmentstörungen der Haut fördern, sodass eine vermehrte Sonneneinstrahlung ein zusätzliches Gesundheitsrisiko darstellt.
Und auch Medikamente wie Antibiotika oder Johanniskraut können die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen. Bei Kortison, innerlich oder äußerlich angewendet, ist beim Sonnenbaden ebenfalls Vorsicht angesagt.
Aus diesem Grund ist es sinnvoll, bei Schwangerschaft oder Medikamenteneinnahme einen Arzt zu befragen.
Achtung, Sonnenbrandgefahr!
In der Regel garantieren die Hersteller eine unverminderte Wirksamkeit bis zwölf Monate nach dem öffnen. Ebenfalls wichtig: Eine gute Sonnencreme enthält Filter für UV-A- und UV-B-Strahlen.
Sonnenstich erkennen und richtig behandeln
Ein Sonnenstich ist die Folge von zu intensiver Sonneneinstrahlung auf Kopf und Nacken. Das Problem sind hier nicht die UV-Strahlen, sondern die intensive Wärmewirkung. Das führt zu einer Reizung der Hirnhaut und kann im schlimmsten Fall ein Hirnödem hervorrufen.
Sonnenstich: Symptome
Ein Sonnenstich ist gar nicht so leicht zu erkennen – anders als bei einem Sonnenbrand zeigt dieser sich nicht durch partielle Rötungen. Die häufigsten Symptome sind:
- Kopfschmerzen,
- Nackensteifigkeit,
- Schwindel,
- Übelkeit,
- ein roter Kopf
Das Tückische: Die Symptome können sich auch erst Stunden später nach dem Sonnenbad zeigen.
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Was tun bei einem Sonnenstich?
Hier gilt: sofort raus aus der Sonne und den Kopf mit feuchten Tüchern kühlen. Außerdem sollten Betroffene viel trinken und sich ausruhen, bis die Symptome nachlassen. Sollte der Fall nicht eintreten, ist ein Besuch beim Arzt erforderlich. Bei Senioren und Kindern wird dieser generell empfohlen.
Bei einem Hitzschlag besteht Lebensgefahr
Ein Hitzschlag wird beispielsweise durch zu intensive körperliche Anstrengung in großer Hitze ausgelöst. Er ist weitaus gefährlicher als ein Sonnenstich. Der Körper ist dann nicht mehr in der Lage, sich über das Schwitzen abzukühlen. Es besteht die Gefahr, dass ein Wärmestau im Körper entsteht. Woran man einen Hitzschlag erkennt und wie man am besten reagiert.
Hitzschlag: Symptome
Beim Hitzeschlag ist der ganze Körper betroffen und die Temperatur steigt schnell auf über 40 Grad an. Neben dem Fieber haben Betroffene Herzrasen, Schüttelfrost, Krämpfe und/oder Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit.
Was tun bei einem Hitzeschlag?
Ein Hitzschlag ist ein lebensbedrohlicher Notfall. In diesem Fall sollten Sie die betroffene Person sofort in den Schatten bringen und den Notarzt rufen! Bis zum Eintreffen sollten sie den Körper versuchen zu kühlen, zum Beispiel mit feuchten Tüchern oder kühlen Getränken. Dabei den Betroffenen aber nicht unterkühlen. Ist die Person bewusstlos, muss sie in die stabile Seitenlage gebracht werden.
Die richtige Pflege nach dem Sonnenbad
Nicht jedes Bad in der Sonne endet mit einem Sonnenbrand oder Schlimmerem. Im besten Fall ist die Haut leicht gebräunt und Sie haben einen schönen Tag in der Sonne verbracht. Wichtig ist jedoch, dass Sie ihre Haut auch nach dem Sonnenbaden gut pflegen. Après-Sun-Lotionen versorgen sonnengestresste Haut mit Feuchtigkeit. Hat sich die Haut erholt, sollte sie mit fetthaltigen Pflegecremes aufgebaut werden.
Der Körper verliert in der Sonne viel Wasser. Deshalb sollten Sie nach einem Tag in der Sonne viel trinken. Am besten Wasser oder Saftschorlen. Sonnengeschädigte Haut wird so von innen mit ausreichend Flüssigkeit versorgt.
Ein Bad in der Sonne kann wahre Wunder wirken – wenn Sie sich ausreichend schützen. Mit ein paar vorbeugenden Maßnahmen und der richtigen Pflege haben lästige Begleiterscheinungen wie Sonnenbrand und Co. keine Chance.