Fit im Alter
Biologisches Alter gegen kalendarisches: Wie alt bin ich wirklich?
Veröffentlicht am:21.05.2021
5 Minuten Lesedauer
Man ist so alt, wie man sich fühlt – oder wie es das biologische Alter vorgibt. Was genau ist das biologische Alter und welchen Unterschied gibt es zum tatsächlichen Alter? Hintergründe und Tipps für ein jüngeres biologisches Alter.

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Was ist das biologische Alter?
Es gibt Menschen, die sehen deutlich jünger aus, als sie tatsächlich sind – das hat etwas mit ihrem biologischen Alter zu tun. Denn neben dem kalendarischen Alter, das den tatsächlichen Lebensjahren entspricht und ab dem Geburtsdatum gerechnet wird, existiert der Begriff des biologischen Alters. Es begleitet uns ein Leben lang und wird durch Gene sowie durch äußere Einflüsse bestimmt.
Ein anderer Begriff für das biologische Alter ist das metabolische Alter. Zudem gibt es das sogenannte Stoffwechselalter, das sich aus dem Vergleich des individuellen Grundumsatzes mit dem durchschnittlichen Grundumsatz der Altersgruppe errechnet, in der man sich befindet. Es geht also um die Menge der Kalorien, die im Ruhezustand verbrannt werden.
Das biologische Alter lässt sich auch mit dem körperlichen Alterszustand beschreiben. Das bedeutet: Auch wenn Menschen ein höheres Lebensalter erreichen und damit ihre körperliche Leistungsfähigkeit abnimmt, erleben sie nicht zwangsläufig größere Einschränkungen in der Lebensqualität.
Denn das biologische Alter ist zum Teil durch das eigene Verhalten beeinflussbar. Genauso wie ältere Menschen sich ein langes Leben bei guter Gesundheit erhalten können, ist es auch möglich, dass junge Menschen aufgrund ihrer Lebensweise früher altern.
Der Prozess des Alterns im Vergleich zum biologischen Alter
Ein Beispiel: Grundsätzlich kann der Organismus des Menschen manche Schädigungen selbst reparieren, dazu zählen zum Beispiel Verletzungen, die durch Zellerneuerung von selbst heilen, oder Krankheiten, die das Immunsystem allein bekämpfen kann. Allerdings verändert sich diese Fähigkeit mit zunehmendem Alter. Diese beschriebenen Fähigkeiten zur Selbstheilung funktionieren dann nicht mehr einwandfrei, Grenzen werden spürbar.
Das Altern an sich lässt sich nicht aufhalten, auf das biologische Alter dagegen kann jeder Einfluss nehmen. Das gilt auch schon für junge Menschen. Das ergab eine Studie amerikanischer Forscher, die dafür verschiedene Organsysteme der Studienteilnehmer, unter anderem Nieren und Lungen, über einen längeren Zeitraum untersucht haben. Die Studie kam auch zu dem Ergebnis, dass schon junge Menschen, bei denen ein fortgeschrittenes biologisches Alter nachweisbar war, tatsächlich früher altern, ihre Körperfunktionen also schneller nachlassen.
Auch das eigene Gefühl und die Wahrnehmung anderer verändern sich, wie die Forscher herausfanden. Menschen mit einem höheren biologischen Alter fühlten sich weniger fit und gesund als Studienteilnehmer mit einem jüngeren biologischen Alter. Diesen Eindruck bestätigten auch unabhängige Beobachter. Die Forscher zeigten ihnen Bilder der Studienteilnehmer. Das Ergebnis: Die unabhängigen Beobachter schätzten auf Fotos Studienteilnehmer, die ein höheres biologisches Alter hatten, älter, als sie tatsächlich waren.
Was beeinflusst das biologische Alter?
Eine ungesunde Lebensweise lässt den Körper schneller altern und beeinflusst dementsprechend das biologische Alter. Das sind die wichtigsten Einflussfaktoren:
- Die Ernährung ist ein ganz wichtiger Faktor für das biologische Alter. Eine einseitige Ernährung, etwa mit vielen Fertigprodukten, zu viel Fett und Zucker, kann der Gesundheit erheblich schaden. Außerdem führt sie in den meisten Fällen zu Übergewicht.
- Das Gewicht beeinflusst das biologische Alter ebenfalls – je höher der Body-Mass-Index (BMI) ist, desto schlechter ist das für die Fitness. Als besonders nachteilig gilt ein großer Bauchumfang, also viel Bauchfett.
- Ein zu hoher Blutdruck lässt den Körper biologisch altern.
- Erhöhte Cholesterin-Werte sind ebenfalls ein Minuspunkt.
- Wer unter einer Störung des Zuckerstoffwechsels leidet (Diabetes mellitus) hat ein höheres biologisches Alter.
- Genussmittel wie Nikotin und Alkohol beschleunigen den Alterungsprozess.
- Zu viel Stress greift den Körper an. Das gilt besonders dann, wenn der Stress über einen längeren Zeitraum anhält, ohne dass es zu Phasen der Entspannung kommt.
- Bewegungsmangel ist schlecht für die Gesundheit. Er erhöht unter anderem das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
- Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall, die in der engeren Familie aufgetreten sind, steigern die Wahrscheinlichkeit für ein höheres biologisches Alter. Die geerbten Veranlagungen spielen also ebenfalls eine Rolle.
Mediziner sind der Ansicht, dass intakte Gefäße den Schlüssel für Gesundheit und Leistungsfähigkeit bis ins hohe Alter darstellen. Da sie alle Organe und Nerven verbinden und versorgen, sollten sie im Fokus stehen. Je länger sie elastisch bleiben, desto später altern Organe, Nerven und Knochen.
Schlafen Sie genug Ernähren Sie sich ausgewogen Gesunde Ernährung Alkohol sollten Sie nur in Maßen zu sich nehmen Verzichten Sie auf Zigaretten Bewegen Sie sich regelmäßig Achten Sie auf Ihren Stresspegel Sorgen Sie für Ihr Wohlbefinden und Ihre Gesundheit