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Gesundheitsmagazin

Fit im Alter

Mit Gehstock und Rollator im Alltag mobil dank Gehhilfen für Senioren und Pflegebedürftige

Veröffentlicht am:04.03.2022

4 Minuten Lesedauer

Im Alter können schon kurze Strecken zur Herausforderung werden. Gehhilfen unterstützen Senioren dabei, sich so lange wie möglich allein zu bewegen und ihre Selbstständigkeit zu wahren. Doch welche Gehhilfen gibt es – und welche sind sinnvoll?

Mann mit Gehhilfe (Rollator) geht mit seiner Frau spazieren.

© AOK

Wer berät bei der Auswahl der passenden Gehhilfe?

Pflegebedürftige sind mit einer Gehhilfe drinnen und draußen sicherer unterwegs. Ältere Menschen bewegen sich damit kraftvoller und stabiler, Stürze lassen sich besser vermeiden. Eine wichtige Voraussetzung ist, dass die Gehhilfe auf den Patienten und das jeweilige Krankheitsbild abgestimmt ist. Ein Orthopädietechniker berät, ob eher ein Gehstock oder ein Rollator hilfreich wäre und passt die Gehhilfe individuell an.

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Helfer mit Tradition: der Gehstock

Stöcke als Gehhilfe haben eine jahrhundertelange Tradition. Auch heute greifen viele ältere Menschen gern auf den treuen Begleiter zurück. Allerdings haben Gehstöcke einen nicht zu unterschätzenden Nachteil: Patienten neigen ihren Rumpf zur Seite der Stütze. Das kann eine abgeknickte Haltung der Wirbelsäule verursachen – und auf Dauer die Gelenke verschleißen. Deshalb sollte man bei er Nutzung stets seine Haltung im Auge behalten.

Es gibt unterschiedliche Arten von Gehstöcken:

Standardstöcke

Die meisten Stöcke haben einen halbkreisförmig gebogenen Griff. Damit kann der Stock, wenn er nicht gebraucht wird, bequem in Reichweite an einer Arm- oder Stuhllehne hängen. Der Stock kann mit der rechten oder linken Hand benutzt werden.

Stöcke mit anatomischem Griff

Für Menschen mit schwachen Handgelenken eignen sich Stöcke mit anatomisch geformten Griffen, die für eine gute Druckverteilung sorgen. Der Stock hat die richtige Länge, wenn sich der Griff bei locker herunterhängenden Armen auf der Höhe des Handgelenks befindet. Ein Gummipfropfen am Stockende sorgt für Sicherheit.

Gehgestell und Gehbock

Diese Modelle bestehen meist aus Leichtmetall und verfügen am unteren Ende über vier oder fünf Füße. Das sorgt für besonders stabilen Halt. Wird die Gehhilfe nicht gebraucht, lässt sie sich einfach „abstellen“. Der Umgang mit einer solchen Gehhilfe ist etwas gewöhnungsbedürftig, da man sie nicht abrollen kann, sondern Schritt für Schritt versetzen muss.

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Flink und wendig: der Rollator

Die fahrbaren Gehhilfen, auch bekannt als Gehwagen, sind für Senioren sind sehr praktisch. An ihnen können Ablagetablett, Einkaufskorb oder eine Sitzfläche zum Ausruhen angebracht werden. Die dreirädrigen Modelle sind besonders wendig und daher besonders gut für enge Räume und den Gebrauch in der Wohnung geeignet. Allerdings neigen sie eher zum Kippen. Mehr Sicherheit bietet die vierrädrige Variante. Sie ist mit schwenkbaren oder starren Vorderrädern oder auch mit Rücklaufsperre erhältlich. Um den Rollator richtig und sicher zu benutzen, sollte Folgendes beachtet werden:

  • Immer aufrecht am Rollator gehen. Beim Laufen sollte sich der Körper zwischen den beiden Griffen befinden, beim Stehen die Fußknöchel etwa auf Höhe der Hinterräder.
  • Faustregel für die passende Griffhöhe: mit hängenden Armen an den Rollator stellen, die Griffe etwa zwei Finger breit über dem Handgelenk fixieren.
  • Beim Laufen die Gehhilfe nicht weit nach vorn schieben, sonst ist die Gefahr zu stürzen größer.
  • Die Sitzfläche nur bei angezogenen Bremsen nutzen.

Hilfsmittel für Wind und Wetter

Neben den üblichen Gehhilfen gibt es weitere Accessoires, die die Sicherheit unterstützen können:

  • Schuhspikes: Die Ledersandalen lassen sich leicht über den Schuh anziehen und sind in unterschiedlichen Größen erhältlich. Die angebrachten Noppen an der Unterseite sorgen für gute Bodenhaftung – auch auf glatten Flächen.
  • Einkaufstrolley: Ein Einkaufstrolley ist nicht nur eine praktische Hilfe, sondern dient auch hervorragend als Stütze. Außerdem verhindert der Wagen, dass schwere Einkaufstaschen das Gleichgewicht beeinflussen.
  • Eiskralle für Gehstöcke: Bei besonders kaltem Wetter mit Schnee und Eis eignet sich eine Eiskralle. Diese lässt sich ganz einfach am unteren Ende des Gehstocks befestigen und sorgt dafür, dass der Stock nicht wegrutschen kann.
  • Haftpuffer: Auch dieses Accessoire wird an der Unterseite der Gehhilfe angebracht. Haftpuffer sind meistens aus Gummi und sorgen für Rutschfestigkeit – vor allem auf feuchten Böden, wie etwa in Duschen.

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Wie finde ich die richtige Gehhilfe?

Je nach Anforderung werden unterschiedliche Gehhilfen benötigt. Aus diesem Grund gibt es bei der Auswahl einiges zu beachten. Rollatoren und Gehstöcke eignen sich nur dann, wenn der Patient weitgehend mobil ist und genügend Kraft in den Armen hat, um sich zu stützen. Andernfalls ist in Erwägung zu ziehen, stattdessen auf einen Rollstuhl oder ein Elektromobil zurückzugreifen.

Wann ist ein Rollstuhl die richtige Wahl?

Bestimme Kriterien sprechen dafür, sich für einen Rollstuhl zu entscheiden.

Wenn der Patient seine Beine nur wenig oder gar nicht belasten kann und hauptsächlich kürzere Strecken zurücklegen möchte, bietet sich ein Rollstuhl an. Besonders leicht und wendig sind sogenannte Aktivrollstühle. Elektrorollstühle ermöglichen sogar weitere Wege und Entfernungen von bis zu 48 Kilometern.

Für diejenigen, die gerne lange Strecken selbstständig bewältigen möchten, könnte ein Elektromobil die richtige Alternative sein. Diese Varianten haben eine Reichweite von bis zu 60 Kilometern. Wer unsicher bei der Entscheidung ist, kann sich auch bei Pflegeberatungsstellen informieren.

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