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Mehr Koordination und Geschicklichkeit mit Wikinger Schach

Veröffentlicht am:21.03.2025

5 Minuten Lesedauer

Ein Gruppenspiel, das an der frischen Luft stattfindet und gleichermaßen die Geschicklichkeit wie die Koordination anspricht – genau dafür steht Wikinger Schach. Mit diesen Regeln und Materialien können Interessierte starten.

Eine Frau wirft mit einem Wurfholz auf Holzklötze, die auf einer Wiese stehen.

© Maskot / Alamy Stock Foto

Wikinger Schach ist ein Spiel mit langer Tradition

Bei Wikinger Schach handelt es sich um ein schwedisches Wurfspiel, das vom Bewegungsablauf durchaus an Bowling erinnert. Erzählungen zufolge geht das Spiel auf die Wikinger zurück, die es mit den Gebeinen ihrer Feinde austrugen – Beweise dafür gibt es aber nicht. Viele Menschen verwenden statt dem Begriff „Wikinger Schach“ eher den offiziellen Spielnamen „Kubb“. Ist Wikinger Schach also dasselbe wie Kubb? Im deutschen Sprachgebrauch werden die Begriffe oft identisch genutzt, streng genommen könnte man aber sagen, dass Wikinger Schach die Freizeitvariante beschreibt und Kubb die offizielle Sportart. „Kubb“ leitet sich übrigens von dem im gotländischen Dialekt verbreiteten Wort „vedkubbar“ für „Holzklotz“ ab. Wie passend, denn das Spiel wird mit zwei Mannschaften und Holzklötzen gespielt. Auch wenn es im alten Ägypten und Griechenland offenbar ähnliche Kegelspiele gab, die womöglich in den Norden mitgebracht wurden und als Vorlage dienten, gilt die schwedische Insel Gotland als Geburtsstätte des Spiels. Im Jahr 1931 wurde Kubb erstmals schriftlich erwähnt, und zwar von einem gotländischen Völkerkundler. Lange galt Wikinger Schach gewissermaßen als Geheimtipp, doch in den 1980er Jahren spielten Menschen Kubb vermehrt in Gärten und Parkanlagen und verhalfen ihm so zu Popularität – daraufhin gab es erste fertige Spielsets zu kaufen. Im Jahr 1995 war es endlich soweit: Die erste Kubb-Weltmeisterschaft fand in Rone, einem Gebiet auf Gotland, statt.

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Welche Vorteile hat Wikinger Schach?

Das Spiel fördert soziale Kontakte. Es kann mit zwei, besser noch mit 8 bis 16 Teilnehmenden ausgetragen werden – und verspricht so Geselligkeit und Zeit für Gespräche. Wikinger Schach eignet sich für Klein und Groß – Kinder können bereits ab dem dritten Lebensjahr teilnehmen. Wer auf der Suche nach Kinder- und Erwachsenen-Spielen für draußen ist, die fast ohne Material auskommen, liegt mit Wikinger Schach genau richtig, denn hierfür werden nur Holzklötze benötigt, die einfach mitgenommen und zu Hause verstaut werden können. Das Spiel ist mit Blick auf den Untergrund recht anspruchslos – Teilnehmende können es klassisch auf dem Rasen oder auf Sand, Schnee und sogar Eis austragen. Wikinger Schach spricht den Geschicklichkeitssinn an und fördert eine strategische Herangehensweise. Außerdem trainieren Spielende beim Werfen ihre Präzision und die Hand-Augen-Koordination.

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Was braucht man für Wikinger Schach und wie sieht das Spielfeld aus?

Ein Kubb-Set, das im Onlinehandel erhältlich ist, besteht aus zehn kleinen Holzklötzen, sechs Wurfstöcken und einem größeren Holzkegel, der als König dient. Manchmal enthält die Ausrüstung auch vier Eckpflöcke, die das Spielfeld eingrenzen. Welches Holz man für Kubbs verwenden sollte, darüber sind sich Experten und Expertinnen einig: Gummiholz ist am besten geeignet, da es Stöße dämpft und deutlich robuster als andere Holzarten ist – es kommt dabei nicht so leicht zu Abplatzern oder Splittern.

Bei dem Spiel stehen sich zwei gegnerische Teams gegenüber. Folgende Größen sind beim rechteckigen Spielfeld üblich:

  • 10 x 8 Meter
  • 10 x 5 Meter
  • 8 x 5 Meter

Das Spielfeld wird eingerichtet, indem Teilnehmende es mit den Eckpflöcken abstecken und am Ende jedes der zwei Spielfelder (Grundlinie) fünf kleine Kubbs in gleichen Abständen platzieren. Der König kommt genau in die Mitte des Spielfeldes.

Kubbklötze aus Holz stehen und liegen auf einer Wiese.

© iStock / dayice

Für Wikingerschach brauchen Spielende nur wenige Materialien – die Kubbklötze sind das Wichtigste.

Wie spielt man Kubb beziehungsweise Wikinger Schach?

Auch wenn Wikinger Schach zu den lustigen Spielen für draußen gehört, gibt es feste Regeln. Das übergeordnete Ziel ist, den König zu stürzen – allerdings darf man solche Versuche erst unternehmen, wenn alle Kubbs des gegnerischen Teams mit den Wurfstöcken umgeworfen wurden.

  1. Nachdem zwei Teams gebildet wurden, die übrigens nicht gleich groß sein müssen, stellen sich alle Teilnehmenden hinter ihre Grundlinie. Von da aus wirft jedes Team ein Wurfholz möglichst nah an den König, ohne ihn umzuwerfen – das Team, deren Wurfstock am nächsten dranliegt (Team A), beginnt das Spiel. Übrigens wird beim Wikinger Schach immer von unten geworfen, also wie beim Bowling.
  2. Team A ist am Zug und wirft zwei Wurfhölzer von der Grundlinie aus auf die Kubbs des gegnerischen Teams. Die umgefallenen Kubbs wirft Team B von der Grundlinie aus in die Spielfeldhälfte von Team A – sie werden dort an Ort und Stelle wieder aufgestellt und dienen nun als Feld-Kubbs.
  3. Team B versucht nun mit vier Wurfhölzern, zunächst die Feld-Kubbs und dann die Kubbs an der Grundlinie des gegnerischen Teams umzuwerfen. Gelingt es nicht, alle Feld-Kubbs zu Fall zu bringen, markiert derjenige Kubb, der am nächsten an der Mittellinie steht, die neue Wurflinie für Team A – der Abstand zu den gegnerischen Kubbs verkleinert sich demnach.
  4. Abwechselnd ist Team A und Team B dran, beide haben nun bei jedem Durchlauf sechs Wurfstäbe zur Hand. Hat ein Team alle gegnerischen Kubbs umgeworfen, kann es auf den König zielen. Fällt der König vor den gegnerischen Kubbs, ist das Spiel verloren.
  5. Das Stürzen des Königs muss immer von der ursprünglichen Grundlinie erfolgen. Wer als erstes das Oberhaupt zu Fall bringt, hat gewonnen.

Tipps für Kubb-Begeisterte

Wer beim Wikinger Schach auf den Geschmack gekommen ist, kann die Fertigkeiten rund um das schwedische Wurfspiel weiter ausbauen.

  • Neue Spielumgebungen ausprobieren: Rasen, Kies, Schnee oder vielleicht doch lieber Sand – Interessierte können entdecken, wie es sich anfühlt, das Spiel auf unterschiedlichen Untergründen ausprobieren, zum Beispiel an den besten Stränden der Nord- und Ostsee.
  • In einen Kubb-Verband eintreten: Wikinger Schach hat es längst über Schwedens Grenzen hinausgeschafft. Mittlerweile gibt es unter anderem in England, den USA und Frankreich Kubb-Verbände. Auch Deutschland ist mit dem Deutschen Kubb-Bund e.V. dabei.
  • Zur Weltmeisterschaft reisen: Jedes Jahr lockt die Insel Gotland rund 3.000 Menschen an, die an der Kubb-Weltmeisterschaft teilnehmen – auch für Zuschauende ist das dreitägige Event sehr interessant.

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