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Geocaching: Gemeinsam auf Schnitzeljagd
Veröffentlicht am:17.11.2020
7 Minuten Lesedauer
Schnitzeljagd mal anders: Geocaching lockt Menschen nach draußen, um nach kleinen Schätzen in Gebüschen, in Baumhöhlen oder hinter Steinen zu suchen. Alles, was man braucht, ist ein GPS-Gerät oder ein GPS-fähiges Smartphone. Doch wie genau funktioniert Geocaching?
Geocaching ist die moderne Form der Schnitzeljagd. Gespielt wird aber nicht mehr mit Stöcken und Kreidestrichen. Stattdessen brauchen Sie ein Smartphone oder ein GPS-Gerät.
Denn über das Globale Positionsbestimmungssystem (GPS) können Sie sowohl Ihren eigenen Standort als auch fremde Koordinaten ermitteln.
Wie funktioniert Geocaching?
Das englische Wort „cache“ heißt so viel wie Versteck oder geheimes Lager. Beim Geocaching geht es also darum, über Koordinaten Orte und schließlich Gegenstände zu finden, die jemand anderes dort versteckt hat. In der Regel in einem Geocache, einem in der Regel wasserdichten Behälter.
Die Koordinaten für die Jagd nach dem Schatz gibt es auf verschiedenen Internet-Plattformen. Im Grunde spielen also Menschen miteinander Schnitzeljagd, die sich nicht kennen: Einer versteckt einen Schatz und veröffentlicht die Koordinaten. Ein anderer lädt sich die Informationen herunter und beginnt, den Schatz zu suchen.
Findet der Geocacher, wonach er gesucht hat, kann er sich in einem Logbuch eintragen, das dort platziert ist. Manchmal findet der erfolgreiche Schatzsucher auch einen kleinen Gegenstand als Geschenk, den er gegen einen anderen Gegenstand austauschen darf.
Läuft Geocaching immer gleich ab?
Es gibt sehr viele Varianten des Geocachings. Neben der klassischen Form mit einem Start und einem Ziel gibt es zum Beispiel sogenannte „Multis“ mit mehreren Stationen. Dabei finden Sie als Geocacher an jedem Ort einen Hinweis, wie Sie den nächsten Zielort finden.
Dafür müssen Sie oft Aufgaben erfüllen, zum Beispiel etwas ausrechnen, Bäume zählen, eine Pflanze bestimmen, ein Zahlenschloss öffnen oder ein Objekt von einem Foto finden. Einige Caches verändern ihre Position, weil sie immer wieder neu versteckt werden oder sich auf einem Verkehrsmittel befinden.
Manche Schätze können Sie nur bei einer Suche in der Nacht entdecken. Um was für eine Art Geocache es sich handelt, ist auf der jeweiligen Plattform angegeben. So kann jeder Teilnehmende vorher entscheiden, welche Variante er ausprobieren möchte.
Wer kann Geocaching machen?
Geocaching hat den großen Vorteil, dass die Teilnehmenden Ort, Schwierigkeitsstufe und Tempo selbst bestimmen können. Das Hobby ist daher für jede Altersgruppe geeignet. Und gesund ist es auch, weil es den Rätselspaß mit Bewegung an der frischen Luft kombiniert.
Eine Studie der Texas A&M University zeigt, dass Geocaching die physische und psychische Gesundheit verbessern kann. Einer italienischen Untersuchung zufolge gilt das vor allem für ältere Menschen. So fördert die Kombination aus Bewegung und dem Einsatz neuer Technologien das aktive Altern.
Ein weiterer Vorteil des Geocaching ist: Es kann auch in größeren Gruppen gespielt werden. So schult das Spiel ganz nebenbei die soziale Kompetenz, wie spanische Wissenschaftler herausgefunden haben: Die Ergebnisse legen nahe, dass Spielkontexte (d.h. ob ein Spiel zusammen, im Wettbewerb oder einzeln gespielt wird) die Prosozialität von Vorschulkindern gegenüber unbeteiligten Dritten beeinflussen (mit Prosozialität ist Handeln gemeint, mit dem man anderen etwas Gutes tun möchte).
Insbesondere teilten Kinder nach einem kooperativen Spiel mehr mit einem unbeteiligten Dritten als nach einem Pflichtspiel.
Geocaching: So starten Sie
Wer zum ersten Mal Geocaching ausprobieren will, fragt sich natürlich: Wie fange ich an? Dazu müssen Sie sich erst einmal auf einer der entsprechenden Geocaching-Plattformen anmelden. Dort erhalten Sie die Koordinaten des Geocaches. Diese können sich je nach Wunsch überall dort befinden, wo ein Geocache versteckt wurde. Aktuell ist das in 191 Ländern der Fall.
Drei Beispiele für Geocaching-Plattformen sind:
- www.geocaching.com: weltweit; sie wird von einem Großteil der Geocacher genutzt; Basis-Funktionen kostenlos, Premium-Funktionen kostenpflichtig
- www.opencaching.de: weltweit, mit Schwerpunkt Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien und Spanien; alle Funktionen sind kostenlos
- www.geocaching-info.de: Eine Übersicht weiterer Geocaching-Plattformen, die von der Deutschen Wanderjugend zur Verfügung gestellt wird.
In der Beschreibung eines Caches sind in der Regel die Koordinaten sowie die Bewertungen zu Gelände, Schwierigkeit und Größe angegeben. Als Anfänger macht es Sinn, mit einer eher einfachen Aufgabe zu beginnen. Nachdem Sie die Koordinaten in Ihr GPS-Gerät oder ihr Smartphone eingegeben haben, kann es losgehen.
Bedenken Sie dabei, dass Sie selten Luftlinie gehen oder fahren können. Sie sollten sich also Routen überlegen und auch, wie sie am besten zum Ziel gelangen: zu Fuß, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit einem Auto. Haben Sie den Behälter gefunden, tragen Sie sich ins Logbuch ein und tauschen gegebenenfalls das Geschenk aus.
Denken Sie daran, eine Kleinigkeit zum Tauschen mitzunehmen, zum Beispiel einen Schlüsselanhänger, ein kleines Puzzle oder ein Stofftier. Anschließend müssen Sie den Behälter wieder genau dort verstecken, wo Sie ihn gefunden haben – für den nächsten Schatzsucher.
Wer versteckt die Gegenstände beim Geocaching?
Im Prinzip kann beim Geocaching jeder etwas verstecken. Sie benötigen lediglich einen wasserdichten Behälter, um Logbuch, Stift und gegebenenfalls Tauschgegenstände zu verstauen. Anschließend müssen nur die Koordinaten ermittelt und auf einer Geocaching-Plattform veröffentlicht werden.
Wer schon etwas Erfahrung als Geocacher gesammelt hat, kann besser einschätzen, welcher Platz als Cache geeignet wäre. Unter anderem ist es wichtig, die Natur zu schützen und die Gesetze einzuhalten. Ein Versteck darf beispielsweise nicht auf einem Privatgrundstück liegen, außer der Eigentümer hat zugestimmt. Beliebte Ziele fürs Geocaching sind zum Beispiel frei zugängliche Sehenswürdigkeiten.