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Im Winter sicher mit Rad unterwegs – mit diesen Tipps, kein Problem!
Veröffentlicht am:13.01.2021
3 Minuten Lesedauer
Fahrradfahren an der frischen Luft ist gesund und stärkt unter anderem das Immunsystem. Im Winter können Kälte, Dunkelheit und glatte Straßen jedoch zur Herausforderung werden. Umso wichtiger ist es, auf Ausrüstung und Fahrweise zu achten. Die AOK gibt Tipps.
Winterbekleidung fürs Fahrradfahren: gewappnet für jedes Wetter
Atmungsaktive Regenkleidung hat wohl jeder passionierte Radfahrer bereits im Schrank. Im Winter kommt jedoch die Kälte hinzu. Bewegung reicht dann nicht immer aus, um sich warm zu halten: Auf manchen Routen geht es auch mal längere Zeit bergab und im Stadtverkehr kommen unter Umständen lange Minuten des Wartens an Ampeln hinzu. Als Erstes werden Hände und Füße kalt. Zu enge Schuhe und Handschuhe können das noch beschleunigen. Handschuhe sollten daher nicht nur gefüttert und winddicht sein, sondern auch locker sitzen. Das Gleiche gilt für die Schuhe. Sie sollten möglichst eine Nummer größer getragen werden als im Sommer. Dann passen bei Eiseskälte auch zwei Paar Socken hinein.
Die übrige Kleidung sollte ebenfalls Feuchtigkeit abhalten und winddicht sein. Ideal ist es, sich nach dem Zwiebelprinzip zu kleiden, also mehrere dünne Schichten übereinander anzuziehen. Dann kann die oberste Schicht schnell im Rucksack oder im Fahrradkorb verstaut werden, wenn es zu warm werden sollte – denn Schwitzen sollten Sie beim Fahrradfahren im Winter vermeiden. Zu guter Letzt: Mütze unter dem Helm nicht vergessen! Denn am meisten Wärme wird über den Kopf abgegeben.
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Wie sollte das Fahrrad für den Winter ausgerüstet sein?
Fürs Fahrrad selbst steht eine funktionierende Beleuchtung an erster Stelle. Dafür gibt es gesetzliche Vorgaben:
- Scheinwerfer vorne (darf batteriebetrieben sein)
- Großer, weißer Frontreflektor
- Rücklicht (darf batteriebetrieben sein)
- Großer, roter Reflektor hinten
- Nach hinten ausgerichtete Reflektoren an den Pedalen
- Zwei gelbe Speichenreflektoren an jedem Laufrad, alternativ Reifen mit einem durchgehenden Reflexstreifen
Beim Fahrradfahren im Winter sollten Sie außerdem auf die Reifen achten, um Unfällen vorzubeugen. Bei kühlen Temperaturen oder nassem Laub auf der Fahrbahn kann es hilfreich sein, etwas Luft aus den Reifen zu lassen, um die Auflagefläche zu vergrößern. Wird es richtig frostig, sind spezielle Winterreifen die bessere Wahl. Sie sind mit speziellen Gummimischungen und Lammellenprofilen ausgestattet. Das verbessert den Grip auf dem Straßenbelag.
Sie wollen auch bei Schnee und Eis mit Ihrem Fahrrad fahren? Dann sind Spikereifen eine gute Investition. Die integrierten Metallstifte geben sogar auf Eis Halt. Auf Asphalt sind sie dafür etwas schwergängiger und verursachen Abrollgeräusche. Sinnvoll sind sie daher vor allem in Regionen, wo sehr winterliche Verhältnisse zu erwarten sind.
Übrigens kann es auch hilfreich sein, den Sattel abzusenken, wenn die Straßenverhältnisse sehr schlecht sind. So gelangen Sie schneller mit den Füßen auf den Boden. Das sollten Sie aber nur vorübergehend nutzen, weil ein zu niedriger Sattel auf Dauer zu Knieproblemen führen kann.
Worauf sollten Fahrradfahrer im Winter achten?
Das Wichtigste zuerst: Sie dürfen als Radfahrer grundsätzlich auf die Straße wechseln. Die einzige Ausnahme sind Radwege, die durch ein rundes blaues Verkehrszeichen mit einem weißen Rad darauf gekennzeichnet sind. Das heißt: benutzungspflichtig. Ist der Radweg jedoch nicht geräumt, fällt auch diese Vorgabe weg. Sie können also dort fahren, wo Sie sich am sichersten fühlen. Bei Glatteis sollten Sie aber bedenken, dass auch Autos ins Rutschen geraten können. Entsprechender Abstand ist daher wichtig. Darüber hinaus sollten Sie Ihre Fahrweise anpassen:
- Zeit: Planen Sie für die Fahrt am besten ein paar Minuten länger ein als nötig. So geraten Sie nicht in Zeitdruck und werden nicht zu leichtsinnigen Fahrmanövern verleitet.
- Abstand: Halten Sie möglichst großen Abstand zu Autos, zu anderen Radfahrern und auch zu Fußgängern.
- Geschwindigkeit: Fahren Sie langsam genug, um in kritischen Situationen reagieren zu können.
- In Kurven sollten Sie das Fahrrad rollen lassen, wenn die Straße glatt oder rutschig ist, also weder bremsen noch treten.
- Bremsen: Grundsätzlich sollten Sie versuchen, früh und vorsichtig zu bremsen, wenn es nicht möglich ist, das Tempo übers Ausrollen ausreichend zu reduzieren.
- Benutzen Sie vorwiegend die Bremse am Hinterrad. Ein blockiertes Hinterrad lässt sich leichter kontrollieren. Blockiert das Vorderrad, ist ein Sturz fast vorprogrammiert.
- Glatteis: Geraten die Reifen auf richtiges Glatteis, sollten Sie versuchen, über dieses Stück einfach hinwegzurollen, also auch nicht lenken. Auf keinen Fall bremsen!