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Jonglieren als spielerisches Training fürs Gehirn

Veröffentlicht am:14.06.2023

4 Minuten Lesedauer

Jonglieren ist nicht nur etwas für Kinder oder Zirkuskünstler und -künstlerinnen, sondern für alle: Wirbeln Sie Bälle durch die Luft, trainieren Sie automatisch Geist und Körper. Das macht Spaß, entspannt und Sie können sich besser konzentrieren.

Frau steht in der Natur vor ein paar Bäumen und wirft Jonglierbälle in die Luft.

© iStock / Biserka Stojanovic

Jonglieren lernen gegen Stress

Zwei oder drei Bälle hochwerfen, fangen und wieder nach oben schleudern: Jonglieren ist gar nicht so kompliziert, wie es zuerst aussieht. Im Gegenteil: Sie lernen schnell, mehrere Dinge gleichzeitig durch die Luft sausen zu lassen.

Das Hobby ist einfach und Sie können es überall ausüben, auch wenn Sie nur kurz Zeit haben – im Wohnzimmer, im Park oder im Büro. Alles, was Sie brauchen, sind Bälle, Jongliertücher oder Jonglierkeulen. Jonglieren ist lustig – und hat überraschend positive Auswirkungen.

Beim Jonglieren trainieren Sie Ihren Körper und Geist. Wenn Sie in der Schule, Uni oder während der Arbeit kurz Zeit haben, stehen Sie auf und üben ein paar Minuten: Schon haben Sie Stress abgebaut und Ihr Gehirn in Schwung gebracht.

Warum Jonglieren so gesund ist

Es klingt erst einmal unglaublich – ist aber wahr: Jonglieren macht Sie klüger! Denn auch wenn Sie nur spielerisch Arme und Hände bewegen, läuft in Ihnen ein komplexes Programm ab. Die Augen beobachten die Bälle und melden dem Gehirn, wo sich diese gerade befinden. Der Verstand sendet Befehle an die Muskeln, damit Ihre Finger zugreifen. Körper und Kopf müssen sich also abstimmen. Nebenbei trainieren Sie so auch Ihre Koordination.

Nur wenn beide Gehirnhälften zusammenarbeiten, fangen Sie die Jonglierbälle. Ihre Gehirnhälften sind über einen Balken verbunden, der aus 300 Millionen Nervenleitungen besteht. Das Jonglieren aktiviert diese Region besonders, Sie wird besser durchblutet. Ein Protein regt neue Gehirnzellen zum Wachsen an.

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Jonglieren macht wacher und konzentrierter

Trainieren und fördern Sie Ihr Gehirn, entwickelt es sich weiter. Wie gut regelmäßige Jonglage Ihrem Verstand tut, fanden Neurologen der Uniklinik Hamburg-Eppendorf 2008 bei einer Studie heraus. Bei Jongleuren und Jongleurinnen, die drei Bälle mehr als 60 Sekunden in der Luft halten konnten, hatten sich einige Hirnregionen vergrößert. Darunter diejenige, die fürs Lernen und die Wahrnehmung von Bewegungen im Raum zuständig sind. Übten die Probanden und Probandinnen drei Monate lang nicht mehr, bildeten sich die Bereiche wieder zurück.

Am besten trainieren Sie deshalb regelmäßig: Ideal sind jeden Tag fünf bis zehn Minuten, entweder am Stück oder in zwei Etappen. Wenn Sie nach langen Meetings im Büro oder dem Schulunterricht müde sind: Nehmen Sie Ihre Bälle in die Hand und wirbeln Sie sie in die Luft. Sie werden sehen: Schon nach wenigen Minuten sind Stresshormone abgebaut und Sie haben wunderbare Laune. Sie fühlen sich wacher, entspannter und konzentrierter.

Drei bunte Jonglierbälle liegen auf hellblauem Untergrund.

© iStock / bbostjan

Für die ersten Jonglierversuche am besten drei gleich große und schwere Wurfobjekte wählen – das macht es Anfängern leichter.

Jonglieren lernen mit 3 Bällen: So geht es

Drei Jonglierbälle, Devilsticks oder Jonglierkeulen: Sie können alle möglichen Jonglier-Gegenstände in die Luft werfen und fangen. Lassen Sie sich während des Jonglierenlernens aber Zeit und fangen erst einmal klein an. Sie merken schnell, wie Sie immer besser werden.

Für Ihr Training brauchen Sie drei gleich große und schwere Jonglier-Gegenstände, zum Beispiel Bean Bags mit 50 bis 70 Millimeter Durchmesser. Nun üben Sie in Etappen. Zuerst mit einem, dann mit zwei und am Ende mit drei Bällen:

  • Stellen Sie sich aufrecht und locker mit den Handflächen nach oben hin. Nehmen Sie einen Ball in eine Hand und werfen ihn auf Augenhöhe zur anderen Hand. Fangen Sie ihn und werfen ihn zurück, nach und nach in einem höheren Bogen. Schauen Sie nicht auf Ihre Hände, sondern nur geradeaus ohne Bälle oder Hände zu fokussieren.
  • Klappt das gut, nehmen Sie in jede Hand einen Ball. Werfen Sie den ersten. Befindet er sich ungefähr am höchsten Punkt, schleudern Sie den anderen Ball in die entgegengesetzte Richtung. Fangen Sie beide nacheinander auf. Üben Sie das so lange, bis Sie einen gleichmäßigen Rhythmus haben.

Das Jonglieren fällt Ihnen leichter, wenn Sie sich zunächst aufs Werfen konzentrieren und nicht aufs Fangen. Dass am Anfang viele Bälle auf den Boden fallen, ist ganz normal.

  • Jonglieren lernen mit 3 Bällen – Schritt 1-3

    Wie Sie Jonglieren mit drei Bällen lernen, erklären wir Ihnen in dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung:

    1. Nehmen Sie in die linke Hand zwei Bälle, in die rechte einen.

    2. Werfen Sie einen der Bälle von links nach rechts.

    3. Befindet er sich am höchsten Punkt, werfen Sie den Ball aus der rechten Hand nach links.

  • Jonglieren lernen mit 3 Bällen – Schritt 4-6

    4. Fangen Sie den ersten Ball mit der rechten Hand.

    5. Werfen Sie den letzten Ball aus der linken Hand und fangen den zweiten Ball mit Ihr.

    6. Den dritten Ball greifen Sie mit der rechten Hand, in der schon der erste Ball liegt.

Jonglierbälle einfach selbst basteln

Übrigens können Sie Jonglierbälle einfach selbst basteln. Sie brauchen dafür pro Ball zwei kleine Luftballons, einen Trichter, Vogelsand und Klebeband. Füllen Sie den Sand mit dem Trichter in einen Ballon, bis er prall ist. Schneiden Sie den Zipfel an der Öffnung ab und kleben das überstehende Teil an. Schneiden Sie beim zweiten Ballon den Zipfel ab und stülpe ihn über den ersten Ball, sodass die Klebestelle ganz bedeckt ist. Fertig ist der Jonglierball!

Das Hantieren mit Bällen ist Ihnen für den Anfang zu kompliziert? Eine Alternative für Einsteiger und Einsteigerinnen sind Jongliertücher. Die speziellen Stoffe fliegen langsamer als Bälle und Sie haben mehr Zeit, sich auf die Bewegungsabläufe zu konzentrieren. Außerdem rollen sie nicht weg, wenn sie auf den Boden fallen.

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