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Beim Krocket haben alle die gleichen Chancen
Veröffentlicht am:27.11.2024
5 Minuten Lesedauer
Krocket ist ein geselliges Gartenspiel für die ganze Familie, das mit Törchen, Holzbällen und Schlägern für Bewegung an der frischen Luft sorgt. Dabei kommt es nicht auf Kraft oder Ausdauer an, sondern auf Geschicklichkeit und Taktik.
Krocket – ein königliches Spiel
Die einen sagen, Krocket sei am Hof des französischen Sonnenkönigs Ludwig XIV. erfunden worden. Andere nennen England, Irland oder sogar das alte Rom als Ursprung des Spiels. Tatsache ist, Krocket (oder je nach Quelle auch Croquet oder Crocket, die Schreibweisen sind unterschiedlich) hat eine lange Tradition. Auch bei „Alice im Wunderland“ und den „Bridgertons“ spielte es seine Rolle, als Symbol altenglischer Lebensart. Und sogar auf Wimbledons heiligem Rasen wird bis heute Krocket gespielt.
Bei dem Spiel müssen bunte Holzbälle mittels eines Schlägers durch eine Reihe von Toren bugsiert werden. Fans richten sogar große Turniere dafür aus. Bekannter dürfte Krocket allerdings als Gartenspiel sein, bei dem Spaß und Bewegung im Vordergrund stehen.
Was braucht man zum Spielen?
Die offiziellen Regeln schreiben einen Rasenplatz mit Abmessungen von exakt 32 mal 25,6 Meter vor, auf dem die Tore nach einem festgelegten Schema verteilt werden. Wer sich die Mühe des Abmessens nicht machen will, der wird aber auch sicher im Garten oder auf einer Wiese eine Formation von Krocket-Toren aufbauen können, mit der Freunde oder Familie einen vergnüglichen Nachmittag erleben können.
Krocket-Garnituren sind nicht teuer. Die Preise beginnen bei rund 60 Euro für ein Freizeit-Set. Wer höhere Ansprüche hat, kann aber auch mehrere hundert Euro in professionelle Ausrüstung investieren. Wer es ganz ernst meint mit dem Krocket, der wählt weiße Kleidung, aber auch das ist natürlich Geschmackssache. Sicher ist: Ein Picknick-Korb gehört zur Krocket-Tradition und ist auch beim Freizeitspiel sicher kein Fehler.
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Wie geht Krocket? Die Regeln
Spieler und Spielerinnen unterscheiden beim Krocket zwischen zwei Unterarten, dem Golf Krocket und dem Association Krocket. Letzteres ist komplexer als die simplere Golf-Krocket-Variante und hat ein etwas schwerer zu verstehendes Regelwerk. Die Varianten, die im heimischen Garten gespielt werden, dürften sich meist am Golf Krocket orientieren.
Sicher ist: Bei beiden ist neben Geschicklichkeit auch ein gewisses Maß an strategischem Denken von Vorteil. „Eine Mischung aus Snooker, Schach und Golf“ nennt es der Deutsche Krocket Bund. Außerdem lädt das flexibel nutzbare Spielmaterial dazu ein, sich seine eigenen Sonderregeln auszudenken. Manche spielen Krocket sogar vom Fahrrad aus.
Golf Krocket
Beim Golf Krocket gibt es sechs Tore, die in einer Art Zickzack-Schema angeordnet sind, außerdem einen Stab in der Mitte. In der offiziellen Version spielen zwei Spieler oder Spielerinnen mit je zwei Bällen gegeneinander.
Jeder Ball wird einmal geschlagen, dann ist die nächste Ballfarbe dran. Die Tore müssen einmal im Uhrzeigersinn und einmal entgegengesetzt durchspielt werden. Den Punkt erhält jeweils die Person, deren Ball als erster durch ein Tor läuft, danach spielen beide auf das nächste. Wer als erster sieben Punkte hat, gewinnt – und wer nach den offiziellen Regeln des Deutschen Krocket Bunds spielen will, sollte sich folgende Informationen merken: Es ist nicht erlaubt, den Ball mehr als die Hälfte des Wegs zum übernächsten Tor vorauszuspielen. Das ist die Krocket-Version von „Abseits“, das viele von uns vom Fußball kennen.
Association Krocket
Jetzt wird es etwas komplizierter: Auch beim Association Krocket spielen zwei Parteien mit je zwei Bällen, die Anordnung der Tore ist die gleiche wie beim Golf Krocket. Die Spielerinnen und Spieler müssen die Bälle in einer bestimmten Reihenfolge und Richtung durch die Tore spielen, für jedes gibt es einen Punkt. Auch das Berühren des Stabs am Ende wird als Punkt gezählt.
In den ersten vier Spielzügen werden die Bälle von einer der beiden Startlinien an den Enden des Platzes ins Feld geschlagen. Danach darf jede Partei frei entscheiden, welchen ihrer beiden Bälle sie spielt. Kollisionen mit dem zweiten eigenen oder mit fremden Bällen sind erlaubt – wie beim Billard. Jeder schlägt einmal, einen Extraschlag gibt es für das richtige Durchspielen eines Tors.
Eine Spezialität beim Association Krocket ist: Wenn ein Spieler oder eine Spielerin einen anderen Ball trifft, wird sein oder ihr Spielball so gelegt, dass er Kontakt zu dem getroffenen Ball hat. Anschließend wird der Spielball noch einmal gespielt, dabei muss sich der zweite Ball bewegen. Danach folgt dann noch ein weiterer Fortsetzungsschlag. Dieses Manöver ist nur einmal pro Spielzug erlaubt, es sei denn, es wurde ein Tor durchspielt. Damit sind längere Schlagphasen für eine Partei möglich. Außerdem gibt es noch einige Zusatzregeln in dieser Variante.
Taktik und Handicap
Ob das Association Krocket mit seinen exakten Regeln oder eine einfache, selbst erfundene Gartenvariante: Teil des Spaßes ist es natürlich, dass nicht nur die eigenen Bälle mit dem Schläger bewegt werden können, sondern dass sich auch gegnerische Bälle per Kollision an einen anderen Ort spielen lassen. Zum Beispiel weiter weg von einem Tor, dass der Ball sonst im nächsten Spielzug mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit durchquert hätte. So etwas sollte man als „Opfer“ allerdings nicht zu persönlich nehmen, schließlich steht der Spaß im Vordergrund.
Auf jeden Fall lohnt es sich - wie beim Billard - über komplexere Spielzüge und über Taktik nachzudenken. So kann das Rasenspiel zum Denkspiel werden.
Krocket – ein Sport für die ganze Familie
Das Gute an Krocket ist, dass hier nicht körperliche Kraft über den Erfolg entscheidet. Damit ist das Spiel für die ganze Familie geeignet - Frauen haben die gleichen Chancen wie Männer, ältere Kinder die gleichen wie Erwachsene. Und wenn doch Ungleichheiten ausgeglichen werden müssen – etwa bei jüngeren Kindern – dann ist es möglich, Krocket mit einem Handicapsystem zu spielen. Dann dürfen schwächere Mitspieler oder -spielerinnen eine vorher festgelegte Anzahl von Extraschlägen machen.
Wer Lust auf neue Bekanntschaften hat oder Krocket auf hohem Niveau spielen will, der kann sich einem der gut zehn Vereine anschließen, die sich im Deutschen Krocket Bund zusammengeschlossen haben. Der Verband organisiert internationale Turniere und entsendet sogar Teams zu Welt- und Europameisterschaften.
Wer es dagegen ganz entspannt mag, der steckt einfach einige Tore in den Rasen. So bewegt man sich an der frischen Luft und trainiert dabei Geschicklichkeit und Gehirn.
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