Sportverletzung
Wie Kinder sicher und mit Spaß Schlittschuhlaufen lernen
Veröffentlicht am:16.01.2023
3 Minuten Lesedauer
Endlich Winter – die Eislaufsaison beginnt! Von den ersten Schritten bis zum Tanz auf dem Eis: Mit den Tipps von Eislauftrainerin Nicole Brünner sind Groß und Klein vom Anfang bis zur Kür sicher unterwegs.
Schlittschuhlaufen lernen für Kinder
Wieder hingefallen – kein Problem für die 4-jährige Ina. Mit den Schonern an Knien und Ellenbogen spürt sie keinen Schmerz. Es ist ihre erste Saison auf dem Eis. Von ihrem Papa hat sie bereits das richtige Aufstehen gelernt.
Aufstehen lernen ist die erste Lektion beim Schlittschuhlaufen, erklärt Nicole Brünner, Bundesnachwuchstrainerin A für Eiskunstlauf von der Deutschen Eislauf-Union: „Man beginnt zunächst auf allen vieren und versucht, sich aus dieser Position nach oben zu drücken und aufzustehen.“ In Kursen führt sie Kinder Schritt für Schritt ans Eislaufen heran. Bei ihr lernen sie die richtige Technik zum Aufstehen – und zum Hinfallen. „Um das Steißbein zu schützen, ist es wichtig, stets nach vorn zu fallen.“
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Tipps zur Sicherheit beim Schlittschuhlaufen
Wer noch sehr unsicher auf der Eisbahn ist, kann wie Ina an der Hand der Eltern laufen. Die meisten Eisbahnen verleihen auch kostenlos oder gegen eine kleine Gebühr Schlittenpinguine, die man vor sich herschiebt. Man hält sich daran fest – und das gibt bei den ersten Schritten Sicherheit.
Achtung: Auf vollen Eisflächen ist es wichtig, aufeinander Rücksicht zu nehmen. Nur so kann sich jede Person sicher fühlen und unbesorgt Spaß haben.
Die richtige Ausrüstung
Wichtig sind Mütze und Winterjacke, um der Kälte zu trotzen. Dicke Handschuhe schützen zudem vor Verletzungen. Bei Temperaturen unter minus 15 Grad Celsius rät die Expertin grundsätzlich von Outdoor-Sport ab. Ein weiterer Tipp von Nicole Brünner: „Plastikschoner sollten niemals über der Kleidung getragen werden. Im Falle eines Sturzes rutscht man auf ihnen weg und kann sich das Kinn aufschlagen. Besser ist es, sie unter der Kleidung zu tragen oder Stoffschoner zu verwenden, wie man sie beim Volleyball trägt.“ Ein Helm bietet Schutz vor Kopfverletzungen. Aber Achtung bei der Auswahl: „Viele greifen verständlicherweise zu Fahrradhelmen, die sie bereits besitzen. Hat der Helm jedoch einen nach vorn abstehenden Schirm, kann dieser bei Zusammenstößen Schnittverletzungen hervorrufen. Ich rate daher zu runden Helmen, wie sie beim Skateboarden üblich sind.“
Vorsicht bei Natureisbahnen
Ebenso wichtig für die Sicherheit ist die Beschaffenheit der Eisfläche. Vor allem in Gegenden, in denen es weder Eislaufhallen noch Freiluftanlagen gibt, bieten sich in frostigen Wintern zugefrorene Seen als Alternative an. Hier gilt es, besonders vorsichtig zu sein: Da sich die Dicke des Eises schwer einschätzen lässt, unbedingt nur Eisflächen nutzen, die von den Gemeinden geprüft und offiziell freigegeben sind. Dann steht dem Vergnügen nichts mehr im Weg.
Ab wann dürfen Kinder Schlittschuhlaufen?
Auf die Eisfläche dürfen Kinder, sobald sie sich trauen und beaufsichtigt oder angeleitet werden. Gerade in der kalten Jahreszeit eignet sich Schlittschuhlaufen hervorragend, um Spaß, Bewegung und Naturerlebnis miteinander zu verbinden. „Dabei verbessern Kinder wie Erwachsene auf spielerische Weise ihre Auge-Fuß-Koordination und ihren Gleichgewichtssinn. Und die Jüngsten lernen, Geschwindigkeiten einzuschätzen“, sagt Nicole Brünner. Darüber hinaus stärkt der Kufensport das Herz-Kreislauf-System und die Muskulatur von Hüften, Beinen und Füßen sowie des Rumpfes.
Inas ältere Schwester Marie hat bereits im letzten Winter das Schlittschuhfahren gelernt. Munter umkreist sie ihren Papa, der Ina stützt, und feuert die kleine Schwester an. Schon sehr bald wird auch sie ganz allein wie schwerelos über das Eis gleiten.