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HIIT: Die besten Trainingsmethoden für zu Hause
Veröffentlicht am:31.05.2021
16 Minuten Lesedauer
Aktualisiert am: 28.11.2024
In kurzer Zeit viele Kalorien verbrennen und die Fitness steigern – so funktioniert das hochintensive Intervalltraining, kurz HIIT. Was steckt dahinter, welche Übungen sollten Sie unbedingt ausprobieren, und was ist zu beachten?
Wie läuft ein HIIT-Training ab?
HIIT ist eine moderne Trainingsmethode und steht für High Intensity Interval Training. Dabei belasten Sie den Körper nach einer kurzen Aufwärmphase intensiv. Die Intensität eines einzelnen Intervallreizes liegt in der Regel bei 80 Prozent der maximalen Leistungsfähigkeit einer Person, manchmal sogar noch höher. Die maximale Leistungsfähigkeit lässt sich durch verschiedene Methoden, etwa durch Blutdruck- und Pulsmessung bestimmen. Intervallreize dienen wiederum dazu, die allgemeine Leistungsfähigkeit zu steigern, indem sich der Körper an wiederholte Impulse gewöhnt.
Die Belastungsdauer liegt beim HIIT-Workout zwischen 30 und 300 Sekunden (fünf Minuten), gefolgt von kürzeren Erholungsphasen. Die Dauer eines entsprechenden Trainingsprogramms hängt von den individuellen Zielen ab. Manche Programme dauern vier Wochen, andere können sich über acht oder 12 Wochen erstrecken. Man kann ein HIIT Workout aber auch ohne festes Enddatum in den Trainingsplan einbauen.
Welche HIIT-Übungen gibt es?
HIIT ist vom Konzept her ein Intervalltraining. Es lässt sich gut mit vielen Sportarten oder Sportgeräten kombinieren. Dazu zählen beispielsweise Seilspringen, Laufen, Fahrradfahren oder Schwimmen. Wer gern im Fitnessstudio ist, kann mit dem Crosstrainer oder dem Laufband arbeiten.
Burpees: Bereit für ein intensives Ganzkörper-Workout?
Legen Sie sich flach auf den Bauch und drücken Sie sich hoch in einen Unterarmstütz. Dann springen Sie mit den Beinen nach vorne in die Hocke, richten sich auf und springen gestreckt nach oben. Gehen Sie in umgekehrter Reihenfolge zurück in die Ausgangsposition und wiederholen Sie die Übung in Ihrem eigenen Tempo.
Es gibt verschiedene Konzepte und Varianten von HIIT, die sich in den Übungen, der Intervalldauer und Trainingsintensität unterscheiden:
Tabata-Methode
Bei der Tabata-Methode wird zwischen intensiven Übungen und Ruhephasen gewechselt. Nach einem kurzen Aufwärmen beginnen Sie mit einem hochintensiven Intervall von 20 Sekunden, zum Beispiel mit einem Sprint. Anschließend gehen Sie für 10 Sekunden in die Ruhephase. Nach einem Sprint bietet sich langsames Gehen an. Danach folgt ein erneuter Sprint für 20 Sekunden, anschließend gehen Sie wieder 10 Sekunden langsam. Dieses Vorgehen wiederholen Sie acht Mal hintereinander. Pro Woche sollten Sie das Tabata-Workout etwa zwei- bis viermal umsetzen.
Turbulence-Methode
Die Turbulence-Methode ist um einiges schonender als die Tabata-Methode und daher auch für Einsteigerinnen und Einsteiger gut geeignet. Kombiniert werden hier Kraft- und Cardiotraining. Wärmen Sie sich mindestens fünf Minuten auf – Ungeübte auch länger – und starten dann mit einer Übung aus dem Krafttraining, die acht Mal wiederholt wird. Sie könnten beispielsweise mit einem Kurzhantel- oder Kettlebells-Training beginnen. Wichtig ist, die Übung langsam und konzentriert auszuführen. Atmen Sie dabei bewusst, also bei Anstrengung ausatmen, bei Entspannung einatmen.
Danach geht es mit einer intensiven Cardio-Übung weiter. Das könnte zum Beispiel der Mountain Climber sein – eine klassische Bergsteiger-Übung, die Bauch, Beine, Po und Rücken trainiert. Wiederholen Sie dieses Intervall so oft wie möglich. Setzen Sie sich dabei konkrete Ziele, wie dreimal wöchentlich 45 Minuten.
Little-Methode
Bei dieser Trainingsmethode dauert der hochintensive Teil 60 Sekunden, gefolgt von einem weniger intensiven Teil von etwa 75 Sekunden. Nach 12 Durchgängen und insgesamt 27 Minuten ist dieses Training abgeschlossen. Die Little-Methode sollten Sie dreimal wöchentlich durchführen. Die Trainingseinheit kann man sowohl als Sprint als auch auf dem Rad ausführen: Nach einem dreiminütigen Warm-up radeln oder sprinten Sie 60 Sekunden so schnell wie möglich (maximaler Widerstand) und fahren beziehungsweise gehen anschließend 75 Sekunden langsam (niedriger Widerstand).
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Welche Fehler sollte man bei diesem Intervalltraining vermeiden?
Gerade für Anfängerinnen und Anfänger ist es unerlässlich, sich vor jedem Training mindestens zehn Minuten lang aufzuwärmen. Dazu eignen sich beispielsweise leichte gymnastische Übungen. Sportwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler raten außerdem, HIIT nicht zu übertreiben. Für Menschen ohne Vorkenntnisse werden etwa sechs Intervalle mit 20 Sekunden Belastung und 60 Sekunden Pause empfohlen. Es ist wichtig, die Pausen einzuhalten. Nach jeder Trainingseinheit bietet es sich außerdem an, mehrere Tage zu pausieren.
Eignet sich HIIT auch für Kinder?
Lange Zeit galt HIIT für Kinder und Jugendliche als ungeeignet. Prof. Dr. Billy Sperlich von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg sieht hier aber kein Problem. Laut Sperlich ist HIIT mit dem normalen Bewegungsdrang auf dem Schulhof zu vergleichen: Kinder rennen, geben ihr Maximum und machen wieder eine Pause. In Studien hat der Wissenschaftler gezeigt, dass vom hochintensiven Intervalltraining auch in jungen Jahren der Stoffwechsel und das Herz-Kreislauf-System profitieren. Das Herz wird gekräftigt, und die Sauerstoffaufnahme verbessert sich.
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Welche Veränderungen bewirkt HIIT im Körper?
Doch was bringt die HIIT-Methode in der Praxis? Australische Forschende haben untersucht, welchen Effekt das HIIT-Training auf Menschen mit Übergewicht hat. Ihre Studienteilnehmenden absolvierten kurzfristige oder mittelfristige Programme. Vor allem in der Langzeitgruppe mit einer Trainingsdauer über zwölf Wochen verringerten sich der Body Mass Index (BMI) und der Körperfettanteil. Der Blutdruck sank, und mehrere Laborwerte deuteten auf ein niedrigeres Herz-Kreislauf-Risiko hin. Auch eine normalgewichtige Kontrollgruppe profitierte vom Training. Bei ihnen verbesserte sich vor allem die Sauerstoffaufnahme.
Britische und schwedische Forschende haben sich ebenfalls mit der Fragestellung befasst. Sie nahmen junge normalgewichtige, aber untrainierte Männer in ihre Studie auf. Diese absolvierten ein recht kurzes Programm mit insgesamt sechs Trainingstagen. Vor Beginn und nach Abschluss des Workouts nahmen Ärzte Blutproben. Sie fanden heraus, dass selbst nach vergleichsweise kurzer Zeit die Blutzucker-, Insulin- und Blutfettwerte nach unten gingen. Weitere Studien zeigen außerdem, dass sich HIIT als sichere und wirksame Methode zur kardiologischen Rehabilitation eignet.
Noch ein Blick auf den Trainingseffekt: Es gibt Hinweise, dass HIIT vergleichbare oder sogar stärkere Effekte auf die Skelettmuskulatur hat als normales Dauertraining.