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Sport bei Rheuma: So unterstützt Bewegung die Therapie

Veröffentlicht am:18.04.2024

3 Minuten Lesedauer

Sport ist bei Rheuma ein wichtiger Therapiebaustein. Er hilft, die Beweglichkeit zu erhalten, Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Neben leichten Übungen zur Kräftigung der Muskulatur ist auch Ausdauertraining geeignet.

Eine Frau im Alter von etwa 60 Jahren stützt sich lächelnd am Beckenrand eines Schwimmbads auf und berührt seitlich ihre Schwimmbrille, die sie nach oben über ihre Badekappe geschoben hat.

© iStock / Halfpoint

Warum ist Sport bei Rheuma wichtig?

Schmerzen in den Gelenken, eingeschränkte Beweglichkeit, Müdigkeit und Leistungsschwäche – eine Rheumatoide Arthritis, umgangssprachlich Rheuma genannt, geht mit vielen Symptomen einher, die das Leben der Betroffenen stark einschränken können. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Beschwerden entgegenzuwirken. Ein wichtiger Bestandteil der Behandlung ist Sport. Die körperliche Aktivität schafft auf verschiedene Weise Erleichterung. Oft haben Rheumapatienten und -patientinnen Probleme mit ganz alltäglichen Dingen – zum Beispiel Treppen zu steigen oder mit Besteck zu essen. Übungen, die vor allem die Muskulatur in den Armen und Beinen kräftigen, können diese Einschränkungen reduzieren und die Beweglichkeit der Gelenke verbessern oder erhalten.

Auch moderates Ausdauertraining hat bei Rheuma positive Auswirkungen. Es ist nicht nur gesund für Herz und Kreislauf, sondern kann auch dazu beitragen, rheumabedingte Schmerzen zu lindern und die allgemeine Lebensqualität zu verbessern. Ein weiterer wichtiger Punkt: Rheuma führt bei vielen Betroffenen zu einem allgemeinen Gefühl von tiefer Müdigkeit und Erschöpfung (die sogenannte Fatigue). Den Alltag zu bewältigen, fällt dann zusätzlich schwer, weil Betroffene auch nach eigentlich ausreichender Schlafdauer nicht ausgeruht sind, rascher ermüden und sich schlechter konzentrieren können. Auch wenn es paradox klingt – regelmäßige körperliche Aktivität ist ein hilfreiches Mittel gegen diese Fatigue. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Menschen mit Rheuma sich durch regelmäßigen Sport weniger erschöpft fühlen und mehr Lebensqualität erfahren.

Welcher Sport ist bei Rheuma geeignet?

Generell können Menschen mit Rheuma jeden Sport betreiben, der ihre Gelenke nicht zu stark beansprucht. Wichtig ist: Es muss Spaß machen! Mögliche Sportarten sind:

Welche Sportarten bei Rheuma geeignet sind, hängt auch von den körperlichen Voraussetzungen der betroffenen Personen ab. Sie sollten die körperliche Aktivität daher immer an das Stadium der Erkrankung und an die vorliegenden Beschwerden anpassen. Eine Abstimmung mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin hilft hier weiter.

Außerdem tritt Rheuma schubweise auf. Es ist daher besonders wichtig, sich während dieser Schübe nicht zu überfordern. Nicht zuletzt gilt: Um durch Bewegung bei Rheuma positive Ergebnisse zu erreichen, ist es wichtig, regelmäßig am Ball zu bleiben. Sinnvoll ist es, zwei- bis dreimal die Woche für etwa 30 bis 60 Minuten zu trainieren. Wer unsicher ist, welcher Sport geeignet ist, kann sich beraten lassen, zum Beispiel in einer ärztlichen oder physiotherapeutischen Praxis. Eine weitere Möglichkeit ist, spezielle Sportkurse für Menschen mit Rheuma zu besuchen.

Eine Gruppe älterer Menschen macht im Sitzen eine Dehnübung für die Oberschenkelrückseite in einem Park.

© iStock / FatCamera

Yoga fördert die Beweglichkeit und schont die Gelenke. Besonders viel Spaß macht es in einer Gruppe.

Funktionstraining als Sport bei Rheuma

Fachleute haben das sogenannte Funktionstraining speziell für Menschen mit Rheuma und anderen Erkrankungen des Bewegungsapparates entwickelt. Ziel ist, Menschen mit chronischen Erkrankungen fitter für den Alltag zu machen. Trainiert wird einmal die Woche über einen Zeitraum von 12 bis 24 Monaten. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen lernen bei ausgebildeten Bewegungstherapeuten und -therapeutinnen, wie sie mit körperlicher Aktivität ihre Kraft, ihre Koordinationsfähigkeit und ihre Beweglichkeit steigern können. Das Training ist angepasst an die individuellen Voraussetzungen der einzelnen Teilnehmer und Teilnehmerinnen.

Teil des Funktionstrainings ist es auch, den Patientinnen und Patienten Hilfen an die Hand zu geben, um mit ihren Schmerzen oder Einschränkungen im Alltag besser umgehen zu können. Eine solche Hilfe können zum Beispiel bestimmte Entspannungsübungen sein. Ebenso wichtig ist, dass die Anleitenden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern während des Funktionstrainings Mut machen und sie darin bestärken, aktiv am Leben teilzunehmen.

Die Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten für dieses spezielle Training, sofern eine ärztliche Verordnung vorliegt und es sich um einen von den Kassen anerkannten Veranstalter handelt. Eine Verordnung bekommen Sie bei allen niedergelassenen Ärzten und Ärztinnen. Wenn Ihnen das Funktionstraining guttut und Sie auch nach Ende des von der Krankenkasse bewilligten Zeitraums weitermachen möchten, können Sie dies auf eigene Kosten tun.

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