Gehirn & Nerven
Spannungskopfschmerzen: Die häufigste Art von Kopfschmerzen
Veröffentlicht am:19.07.2021
4 Minuten Lesedauer
Aktualisiert am: 18.12.2023
Dumpf und drückend: Spannungskopfschmerzen sind die häufigste Art von Kopfschmerzen, ernste Sorgen muss man sich meist nicht machen. Mit diesen Hausmitteln und Tipps können Sie akute Kopfschmerzen vertreiben und ihnen langfristig vorbeugen.
Volkskrankheit Kopfschmerzen
Kopfschmerzen hatten die meisten Menschen schon einmal. In der Regel treten sie nur vorübergehend auf und sind harmlos. Oft handelt es sich um sogenannte Spannungskopfschmerzen. Bei leichteren Anfällen lassen sie sich oft auch mit natürlichen Hausmitteln effektiv und schnell behandeln.
Spannungskopfschmerzen zählen zu den primären Kopfschmerzen. Das heißt: Sie sind nicht auf eine spezifische Ursache zurückzuführen. Sekundäre Kopfschmerzen haben hingegen eine andere Erkrankung als Ursache. Das kann beispielsweise eine Kopfverletzung sein.
Auch Migräne oder Cluster-Kopfschmerzen gehören zu den primären Kopfschmerzen. Sie müssen aber vom Spannungskopfschmerz differenziert werden. Denn Migräne und Cluster-Kopfschmerzen treten häufiger wiederkehrend auf und verursachen stärkere Schmerzen.
Die verschiedenen Arten von Kopfschmerzen
Für Migräne sind hämmernde, pulsierende Kopfschmerzen auf einer Seite des Kopfes typisch. Sie können mit Übelkeit und Erbrechen einhergehen. Bei Cluster-Kopfschmerzen hingegen kommt es zu heftigen Kopfschmerzen an der Schläfe. Begleitet wird der Kopfschmerz von Augentränen, einer laufenden Nase oder einem hängenden Augenlid. Spannungskopfschmerzen sind weniger stark als Migräne oder Cluster-Kopfschmerzen.
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Wie fühlen sich akute Spannungskopfschmerzen an?
Spannungskopfschmerzen können Sie an folgenden Merkmalen erkennen:
- Die Schmerzen fühlen sich dumpf und drückend an.
- Sie können am gesamten Kopf auftreten, oder nur am Stirnbereich oder sich wie ein drückender Ring um den Kopf anfühlen (wie ein zu enger Hut).
- Die Schmerzen sind leicht bis mittelstark und damit weniger intensiv als Migräne oder Cluster-Kopfschmerzen.
- Die Schmerzen werden bei körperlicher Betätigung wie etwa Treppensteigen oder Sport nicht stärker.
- Die Schmerzen können schnell vorbei sein (nach wenigen Minuten), aber auch bis zu einer Woche andauern.
- Die Schmerzen gehen nicht mit Begleitsymptomen wie Lichtempfindlichkeit oder Übelkeit einher.
1. Pfefferminzöl
Tupfen Sie Pfefferminzöl auf Stirn, Schläfen oder Nacken. Sie erhalten das ätherische Öl in der Apotheke.
2. Frische Luft
Gehen Sie an der frischen Luft spazieren oder sorgen Sie dafür, dass sich das Raumklima verbessert, indem Sie mehrmals täglich auf Durchzug lüften.
3. Wasser trinken
Kopfschmerzen können auftreten, wenn der Körper nicht mehr genug Flüssigkeitsreserven hat. Trinken kann die Kopfschmerzen dann wieder lindern. Achten Sie darauf, dass Sie über den Tag immer genügend trinken. Wenn Herz und Nieren gesund sind, kann man am Tag durchaus zwei bis drei Liter trinken.
4. Kaffee trinken
In vielen Schmerztabletten ist Koffein als Wirkstoff enthalten. Man kann auch einfach bei akuten Spannungskopfschmerzen eine Tasse schwarzen Filterkaffee oder einen Espresso trinken. Allerdings kann das dann wiederum den Nachtschlaf beeinträchtigen und Schlafmangel ist ein häufiger Grund für Kopfschmerzen.
5. Dehnungsübungen
Ihre Nackenmuskulatur ist verspannt, weil Sie viel Zeit im Sitzen verbringen? Dann können diese Verspannungen Ihre Kopfschmerzen sogar verstärken. Dehnungsübungen können dabei helfen, Muskelverkürzungen und -verhärtungen zu beheben.
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So beugen Sie Spannungskopfschmerzen mit natürlichen Mitteln vor
Was Spannungskopfschmerzen verursacht, ist bisher unbekannt. Auslöser für die Schmerzen lassen sich aber zuweilen identifizieren: So ist Stress beispielsweise oft ein Auslöser. Da diese Auslöser sehr individuell sind, ist es für Kopfschmerzpatienten und -patientinnen empfehlenswert, einige Behandlungsansätze auszuprobieren. So können Betroffene herauszufinden, auf welchem Weg den Schmerzen langfristig vorgebeugt werden kann. Allgemein gilt: Stress, zu wenig Bewegung und zu wenig Schlaf können Kopfschmerzen begünstigen.
Wer sich stark beeinträchtigt fühlt, kann rezeptfreie Schmerzmittel aus der Apotheke einnehmen. Diese dürfen aber nicht zu oft und vor allem nicht zu lange die Lösung sein. Denn die Mittel sind nicht nebenwirkungsfrei. Sie können etwa Magenschmerzen verursachen oder medikamenteninduzierte Kopfschmerzen auslösen.
Es gilt: Nehmen Sie Schmerzmittel nicht länger als drei Tage hintereinander und nicht häufiger als an zehn Tagen pro Monat ein. Wenn Sie feststellen, dass Sie an mehr als zehn Tagen im Monat Schmerzmittel einnehmen, sollten Sie sich an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt wenden.
Folgende Tipps können schon vorher helfen, Kopfschmerzen zu verhindern:
Ausdauersport in den Alltag integrieren
Es ist nachgewiesen, dass regemäßiger leichter Ausdauersport wie Radfahren, Schwimmen oder Joggen Kopfschmerzen vorbeugen können.
Ausreichend schlafen
Der durchschnittliche Erwachsene benötigt sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht. Je regelmäßiger die Schlafenszeiten, desto mehr Erholung verschafft der Schlaf. Eine tierexperimentelle Studie der Harvard University legt nahe, dass akuter und chronischer Schlafentzug zu einer erhöhten Schmerzempfindlichkeit führen und damit Kopfschmerzen begünstigen könnte.
Stress reduzieren
Kopfschmerzen werden oft durch Stress ausgelöst. Nehmen Sie sich im Alltag Zeit für Entspannungsübungen. Progressive Muskelentspannung, autogenes Training, Meditation oder Yoga können Kopfschmerzen vorbeugen.
Koffein reduzieren
Auch wenn Koffein kurzfristig gegen Kopfschmerzen helfen kann, geht man davon aus, dass zu viel Kaffee Kopfschmerzen auslösen kann. Eine Beobachtungsstudie des Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston zeigt, dass Kopfschmerzanfälle bei Migräne-Patienten häufiger auftraten, wenn an diesem Tag mehr als zwei koffeinhaltige Getränke getrunken wurden. Dieses Risiko hing dabei auch davon ab, wie viel Kaffee die Betroffenen gewöhnt waren.
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Hilfe bei chronischen Spannungskopfschmerzen
Wenn Sie öfter Kopfschmerzen haben, sollten Sie das mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin besprechen. Diese können oft schon aus der Krankengeschichte erkennen, ob es sich um Spannungskopfschmerz handelt und Sie neurologisch untersuchen. Manchmal können auch weitere Untersuchungen sinnvoll sein.