Entspannung
Bergamotte: kleine Zitrusfrucht mit viel Power
Veröffentlicht am:11.10.2024
3 Minuten Lesedauer
Sie wächst ganz unten am italienischen Stiefel: die Bergamotte. Manche kennen ihren Duft von Parfüms und von der Teesorte Earl Grey. Nur wenige wissen, dass sie auch der Gesundheit guttut. Welche Beschwerden kann sie lindern?
Bergamotte: Wo kommt sie her, wofür ist sie gut?
Bergamotte (Citrus bergamia) gehört zu den Zitrusfrüchten. Sie ist in Deutschland nicht so bekannt und meisten eher in Bio- oder Kräuterläden zu finden. Die Frucht ist eine Kreuzung aus Zitronatzitrone und Bitterorange. Sie wächst an einem immergrünen Baum, der bis zu vier Meter hoch werden kann. Ihre Herkunft ist ungewiss. Vermutlich gelangte sie aus Asien nach Europa. Genauer gesagt, nach Italien. Dort wird sie seit Jahrhunderten angebaut, um daraus ein ätherisches Öl zu gewinnen – vor allem im Süden des Landes, an einem Küstenstreifen Kalabriens. Ätherische Öle wirken über ihren Duft und sind leicht flüchtige und häufig leicht entzündbare Stoffgemische.
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Im Frühjahr verströmen die weißen Blüten der Bergamotte einen intensiven Duft. Ihre Früchte, die von Ende November bis Ende Februar geerntet werden können, sind rund, die Schale ist anfangs grün und sieht etwas schrumpelig aus. Wenn die Früchte reifen, werden sie gelb und erinnern an Zitronen. Bergamotte eignet sich im Gegensatz zur Zitrone jedoch nicht für den rohen Verzehr. Das Fruchtfleisch schmeckt sehr sauer und bitter. Bekannt ist die Bergamotte vor allem für ihr Aroma. Aus der Schale wird ätherisches Öl und aus dem Fruchtfleisch Saft gewonnen. Das Öl wird vor allem für Parfüms verwendet, denen es eine frische Duftnote gibt. Es ist aber auch in Massageölen und Kosmetika zu finden. Außerdem lassen sich mit Bergamotte Speisen und Getränke verfeinern. Und: Sie tut der Gesundheit gut. Bergamottensaft enthält chemische Bestandteile, die den Cholesterinspiegel im Blut positiv beeinflussen können. Diese Verbindungen werden als 3-Hydroxy-3-methylflavonoide (HMG-Flavonoide) bezeichnet und sind in einigen Zitruspflanzen enthalten, vor allem in der Bergamotte. Eine geplante Studie soll den klinischen Nachweis erbringen.
Schon gewusst?
- Im berühmten Kölnisch Wasser (Eau de Cologne) ist Öl der Bergamotte enthalten.
- Etwa 200 Kilogramm Früchte müssen gepresst werden, um einen Liter Bergamottenöl zu bekommen.
- Aus einem gewöhnlichen Eistee wird mit einem Spritzer Bergamotte eine aufregende Erfrischung.
- In Köln gibt es ein Museum zum Schnuppern: das Farina Duftmuseum. Dort erfahren Besucherinnen und Besucher, wie vor über 300 Jahren das Eau de Cologne entstand und warum es nach Bergamotte duftet.
Kleine Frucht mit großer Wirkung
Studien zeigen, dass Bergamotten vielfältig eingesetzt werden können, um gesundheitliche Beschwerden zu lindern. Ihr Saft ist reich an Flavonoiden, das sind sekundäre Pflanzenstoffe, die Obst und Gemüse ihre Farbe verleihen. Auch in Kakao, schwarzem und grünem Tee sind Flavonoide enthalten, die eine wohltuende Wirkung haben. Eine Aromatherapie mit dem Öl der Zitrusfrucht kann dabei unterstützen, Stresssymptome abzubauen. Es wirkt psychisch ausgleichend, angstlösend und antidepressiv. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass Bergamotte auch bei Schuppenflechte (Psoriasis) deutliche Verbesserungen bringen kann. Andere Studien deuten darauf hin, dass die Zitrusfrucht auch das Wachstum und die Vermehrung von Krebszellen bekämpfen kann, ohne gesunde Zellen zu schädigen. Dem Bergamotte-Extrakt werden auch entzündungshemmende Eigenschaften zugeschrieben.
In Tierversuchen konnten zudem die Fette im Blut (Triglycerine) und die Wahrscheinlichkeit für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall (kardiovaskuläres Risiko) deutlich verringert werden. Bei Ratten, die mit einer fettreichen Diät gefüttert wurden, begrenzte die Gabe des Bergamottensaftes den Anstieg des viszeralen Fettgewebes, das auch als inneres Bauchfett bekannt ist, und schützte Leber und Herz.
Zutaten
- 50mlJohanniskrautöl
- 20Tropfen Angelika
- 10-15 Tropfen Bergamotte
- 3Tropfen Muskatellersalbei
- 1Tropfen Tonka (oder alternativ: Jasmin oder Benzoe)
Bergamotte zum Verfeinern
Viele Teefreundinnen und -freunde schätzen die fruchtig-säuerliche Zitrusnote der Bergamotte. Deshalb ist der Earl Grey bei ihnen besonders beliebt. Die Mischung aus schwarzem Tee wird mit dem Öl der Zitrusfrucht verfeinert. Im Handel gibt es unzählige Sorten solcher aromatisierten Tees. Doch wichtig zu wissen: Heutzutage sind nicht mehr alle Earl-Grey-Tees mit Bergamotte-Öl aromatisiert.
Bergamotten lassen sich aber noch ganz anders in der Küche verwenden. In Süditalien werden sie gerne zu Konfitüre verarbeitet oder zum Würzen verwendet. In Großbritannien wird Madeira-Kuchen mit Bergamotte zum Tee serviert. Auch Kekse, Eis, Schokolade und Likör können mit dem zitronigen Aroma aufgepeppt werden.
Zutaten
- 1 ½StückBergamotten, je nach Größe
- 60gPuderzucker
- 1PackungVanillinzucker
- 2StückEiweiß
- 75gJoghurt
- 175gMascarpone
Zubereitung
Zubereitung in der Eismaschine: Die Bergamotte-Früchte heiß abwaschen und die Schale abreiben. Die Schale nun mit dem Joghurt, der Mascarpone, 50 Gramm Puderzucker und dem Saft der Bergamotten (etwa 180 Milliliter) verrühren, bis keine Klümpchen mehr vorhanden sind. Einige Stunden durchziehen lassen, anschließend durch ein Sieb abgießen, damit keine Schalen im Eis sind. Das Eiweiß mit dem restlichen Puderzucker und dem Vanillinzucker so lange schlagen, bis es fest ist. Unter die Bergamotte-Creme rühren und in die Eismaschine füllen.
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