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Entspannung

Tai Chi: Praxis und Wirkung der Bewegungslehre

Veröffentlicht am:10.07.2020

3 Minuten Lesedauer

Aktualisiert am: 04.02.2025

Tai Chi basiert auf Bewegungsabläufen, die langsam und konzentriert ausgeführt werden. Was hinter dem meditativen Training steckt und wie Sie die Kampfkunst erlernen können, erfahren Sie hier.

Eine Gruppe älterer Menschen praktiziert Tai Chi.

© iStock / FatCamera

Was ist Tai Chi?

Tai Chi – auch Taijiquan oder Schattenboxen genannt – ist eine chinesische Kampfkunst und Bewegungslehre, die im Kaiserreich China entwickelt wurde. Man erkennt sie an den langsamen, fließenden Bewegungen, die in einer festgelegten Reihenfolgetraditionell unter freiem Himmel – ausgeführt werden. Tai Chi wurde ursprünglich als Selbstverteidigungstechnik entwickelt. Heute wird sie hauptsächlich praktiziert, um die Konzentration zu steigern, Stress abzubauen und chronische Beschwerden zu lindern.

Wie Qigong ist auch Tai Chi Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)Qigong-Übungen sind allerdings wesentlich kürzer und flexibler. Während es bei Tai Chi auch um Koordination und Balance geht, steht bei Qigong der meditative Aspekt im Fokus. Beide Bewegungslehren haben zum Ziel, die Lebensenergie (chinesisch „Qi“ oder „Chi“) zu stärken und damit die Gesundheit zu verbessern. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Wahrnehmung des eigenen Körpers. Durch die richtige Atmung und bewusst geführte Bewegungen soll die Lebensenergie richtig fließen können.

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Wie sieht eine Tai-Chi-Übung aus?

Die Grundlage von Tai Chi bilden feste Bewegungsabläufe, auch „Formen“ genannt. Die Übungen laufen somit immer nach demselben Muster ab und sollten so oft wie möglich wiederholt werden. Wichtig ist: Die Bewegungen sollen langsam, fließend und weich sein. Laut der Tai-Chi-Lehre entsteht so eine Art Meditation in der Bewegung.

Disziplin und Durchhaltevermögen sind bei Tai Chi eine wichtige Voraussetzung. Denn eine Tai-Chi-Übung kann schon einmal über eine Stunde dauern. Wichtig ist hier nicht die Schnelligkeit, sondern der Bewegungsfluss und ein starker Haltungsapparat.

Es gibt verschiedene Formen von Tai Chi, die man erlernen kann. Zu den bekanntesten zählen:

  • Chen
  • Wu
  • Sun
  • Yang
  • Hao

Die unterschiedlichen Formen des Schattenboxens, wie Tai Chi auch bezeichnet wird, berufen sich auf bekannte Lehrmeister und sind auch nach ihnen benannt. Je nachdem, welche Form man durchführt, können die Übungen unterschiedlich lange dauern.

Drei Asiatinnen führen traditionelle Tai Chi Übungen durch.

© iStock / UntitledImages

Tai Chi gilt in China als Volkssport.

Wer kann Tai Chi lernen?

Tai Chi ist für Menschen in jedem Alter und mit jedem Fitnesszustand geeignet. Da die Kampfkunst sehr gelenkschonend ist, ist sie auch für Menschen mit Arthrose oder Adipositas empfehlenswert. Wie bei allen Sportarten gilt auch beim Tai Chi: Übung macht den Meister. Mit ein bisschen Ausdauer können Sie mit regelmäßigen Tai-Chi-Übungen die eigene Gesundheit aktiv unterstützen.

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Warum ist Tai Chi so gesund?

Es gibt verschiedene positive Auswirkungen, die Tai Chi auf Körper und Geist haben soll. Nicht umsonst ist die Kampfkunst in China ein anerkannter Volkssport. Tai Chi kann zum Beispiel Folgendes bewirken:

  • Erhöhung der Körperwahrnehmung und Korrektur von Haltungsfehlern
  • Entspannung der Muskulatur durch die weiche und geschmeidige Durchführung der Tai-Chi-Übungen
  • Stärkung der Rückenmuskulatur und Entlastung der Wirbelsäule
  • positive Auswirkung auf den Kreislauf dank der geübten tiefen Bauchatmung
  • Beruhigung des Nervensystems
  • mentale Entspannung und Stressbewältigung

Durch die sanften Bewegungen ist Tai Chi auch für Patienten und Patientinnen mit schweren Erkrankungen und Gelenkproblemen geeignet. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass sich Tai Chi positiv bei Depressionen, Burnout, Morbus Parkinson, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Kniearthrose auswirken kann. Tai Chi senkt den Blutdruck langfristig stärker als Ausdauertraining und sorgt zudem für einen niedrigeren Ruhepuls.

Wie bei allen Sportarten gilt: Achten Sie auf Ihren Körper und erzwingen Sie nichts.

Tai Chi übertrifft Ausdauertraining

Tai Chi bietet eine effektive Methode, um Fibromyalgie-Symptome zu lindern. Fibromyalgie ist eine Krankheit mit Schmerzen im ganzen Körper. Betroffene sind oft müde, haben Schlafprobleme und Konzentrationsschwierigkeiten. Die Ursache ist unbekannt und Therapiemöglichkeiten dadurch begrenzt. Eine Studie im Britischen Ärzteblatt zeigte, dass Tai Chi die Symptome des Fibromyalgiesyndroms besser und schonender lindern kann als Ausdauertraining.

Tai-Chi-Übung für Unerfahrene

  1. Stellen Sie sich aufrecht hin, wobei der Abstand zwischen Ihren Füßen etwa schulterbreit ist.
  2. Beugen Sie leicht Ihre Knie.
  3. Achten Sie darauf, Rücken und Kopf aufrecht zu halten.
  4. Ihre Arme hängen locker seitlich herab.
  5. Atmen Sie nun bewusst ein. Während Sie das tun, strecken Sie sich und führen Ihre Arme in einem großen ruhigen Bogen seitwärts über den Kopf.
  6. Atmen Sie anschließend wieder aus. Lassen Sie dabei Ihre Arme wieder langsam sinken.
  7. Wiederholen Sie diese Tai-Chi-Übung in ruhigen, fließenden Bewegungen ein paar Mal.
  8. Kehren Sie schließlich in die Ausgangsstellung zurück.

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