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Arbeiten aus dem Ausland: So gelingt Ihre Workation
Veröffentlicht am:22.04.2024
4 Minuten Lesedauer
Das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden – das bietet eine sogenannte Workation. Hierbei arbeiten Beschäftigte eine Zeitlang von einem anderen Ort aus. Der kann im Ausland liegen oder in einer anderen Region Deutschlands. Das gibt es zu beachten.
Was ist eine Workation?
Der Begriff ist zusammengesetzt aus den englischen Wörtern „work“ (Arbeit) und „vacation“ (Urlaub). Genau diese Dinge werden bei einer Workation miteinander verbunden. Beschäftigte arbeiten für einige Zeit an einem anderen Ort, meistens im Ausland. Dadurch verbinden sie eine Reise mit ihren beruflichen Verpflichtungen. Manchmal hängen die Arbeitenden, die eine Workation nehmen, noch eigene Urlaubstage an die Arbeitsphase an.
Bei einer Workation wird ein bestehendes Arbeitsverhältnis grundsätzlich fortgesetzt, die Mitarbeitenden üben ihren Job nur für einen begrenzten Zeitraum an einem anderen Ort aus – häufig an einem Urlaubsort. Dauerhaftes mobiles Arbeiten aus dem Ausland, wie es zum Beispiel einige Freischaffende tun, entspricht nicht der Definition. Auch für eine deutsche Firma im Ausland zu arbeiten, die dort etwa mit einer Zweigstelle niedergelassen ist, ist keine Workation.
Nicht jeder Job bietet die Möglichkeit und/oder die finanziellen Rahmenbedingungen für eine Workation. So fallen etwa die Kosten für die Anreise und die Unterkunft im Zielort an. Gleichzeitig müssen laufende Kosten der eigenen vier Wände in Deutschland wie beispielsweise Miete oder ein Kredit gedeckt werden. Eine Workation ist also auch ein Privileg.
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Welche Vorteile hat eine Workation?
Eine Workation bedeutet eine Abwechslung von der normalen Arbeitsroutine. Vielen Menschen tut es gut, einfach mal herauszukommen und den Bürostuhl gegen einen sonnigen Platz am Meer zu tauschen – zumindest für ein paar Stunden am Tag. Ein solcher Tapetenwechsel kann positive Effekte auf die Arbeitsmotivation und die Kreativität haben. Außerdem kann er dazu beitragen, psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Burnout vorzubeugen.
Den Arbeitsort für ein paar Wochen in wärmere Gefilde zu verlegen, zahlt sich auch für die körperliche Gesundheit vieler Beschäftigter aus – insbesondere im Winter. Beschwerden wie Luftnot bei Menschen mit Atemwegserkrankungen wie Asthma oder COPD verschlechtern sich unter kalten Bedingungen eher als in angenehm warmem Klima. Ebenso haben Infektionskrankheiten wie die Grippe bei winterlichen Temperaturen leichtes Spiel – ein gutes Argument für eine Workation im Süden.
Auch lässt sich das subjektive Wohlbefinden bei wetterfühligen Menschen durch gutes Wetter steigern. So berichteten beispielsweise in einer Studie die befragten Personen von einer höheren Lebenszufriedenheit an sonnigen im Vergleich zu bedeckten Tagen. In einer anderen Untersuchung erklärten etwa 30 Prozent der wetterfühligen Personen, dass sie als Folge des Wettereinflusses gereizt, niedergeschlagen oder weniger konzentriert seien. Das hierzulande oft trübe Wetter in den Herbst- und Wintermonaten kann also auf die Stimmung schlagen. Mitverursacht wird dies durch den Lichtmangel, der den Serotonin- und Melatoninstoffwechsel beeinträchtigt. Diese Botenstoffe steuern den Schlafrhythmus und sorgen für Glücksgefühle. Eine sonnige Workation kann daher der Müdigkeit entgegenwirken. Aber nicht nur im Winter macht eine Workation Sinn. Menschen mit Heuschnupfen beispielsweise können so die Pollensaison meiden.
Welche Nachteile hat eine Workation?
Während der Arbeitszeit im Urlaub sein – das klingt im ersten Moment perfekt. Doch im Umkehrschluss bedeutet das auch, im Urlaub arbeiten zu müssen. Ebenso wie beim Homeoffice besteht bei einer Workation die Gefahr, dass Arbeit und Freizeit zu stark verschmelzen und es keine klaren Erholungszeiten gibt. Genaue Absprachen und Arbeitszeitregelungen helfen, eine zu starke Verschmelzung von Beruflichem und Privatem zu vermeiden.
Konkrete Regelungen zu Aufgaben und Arbeitszeiten helfen außerdem, Konflikte zu vermeiden – sowohl mit Vorgesetzten als auch mit Kollegen oder Kolleginnen. Denn die Beschäftigten im Ausland stehen schnell unter dem Verdacht, mehr Urlaub zu machen als zu arbeiten, was zu Neid unter den Kolleginnen und Kollegen führen kann. Auch bei Vorgesetzten, die dem mobilen Arbeiten grundsätzlich eher kritisch gegenüberstehen, kann dieses Gefühl entstehen und mit Rechtfertigungsdruck verbunden sein.
Ein weiterer möglicher Nachteil einer Workation ist, dass der Arbeitsplatz unter Palmen möglicherweise aus ergonomischen Aspekten nicht ideal ist. Das gilt gleichermaßen für die Arbeit im Hotel oder in der Ferienwohnung. Denn oft sind die Workation-Arbeitsplätze nicht so gut ausgestattet wie das eigene Büro. Wer in einer ungünstigen Körperhaltung arbeitet, zum Beispiel mit dem Laptop und gekrümmten Rücken, riskiert Rückenschmerzen. Daher ist es wichtig, bei einer Workation auf gute Arbeitsbedingungen zu achten.
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