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Motivation

Wie man im Alter neue Freunde finden kann

Veröffentlicht am:10.06.2022

3 Minuten Lesedauer

Ein stabiles soziales Netzwerk steigert die Freude am Leben. Älteren Menschen fällt es aber oft schwer, neue Freunde zu finden. Dabei gibt es auch für Seniorinnen und Senioren gute Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen und eine Freundschaft aufzubauen.

Neue Freunde finden: Zwei Frauen sitzen nebeneinander und freuen sich, weil sie im Alter zueinander gefunden haben.

© iStock / PeopleImages

Welche Ursachen kann Einsamkeit im Alter haben?

Freundschaften unterliegen oft der Dynamik des eigenen Lebens. Man selbst oder die Freunde ziehen weg, Freundschaften am Arbeitsplatz weichen mit einem Jobwechsel oder dem Rentenantritt. Zudem sind Gelegenheiten, um neue Freunde zu finden, oft abhängig von der eigenen Unternehmungslust oder dem Gesundheitszustand. Je älter ein Mensch wird, desto schwerer fällt es ihm meistens, Freundschaften aufzubauen. Deshalb sind Menschen ab 80 Jahren und älter oft von sozialer Isolation betroffen. Viele Faktoren können Einsamkeit begünstigen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Erkrankungen (vor allem mit Einschränkungen der körperlichen Mobilität)
  • Schicksalsschläge
  • unzureichende Mobilitätsangebote (etwa keine Bushaltestelle in unmittelbarer Nähe)
  • Altersarmut
  • Migrationshintergrund

Durch die Corona-Pandemie ist es für viele ältere Menschen sogar noch schwieriger geworden, bestehende Kontakte zu pflegen und neue zu knüpfen. Das zeigt eine Umfrage des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA), die ihre Ergebnisse im Deutschen Alterssurvey 2020 zusammengefasst hat: Im Sommer 2020 fühlten sich knapp 14 Prozent der Menschen im Alter von 46 bis 90 Jahren einsam. Das waren anderthalbmal so viele wie in den Befragungsjahren 2014 und 2017. Eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Malteser aus dem Frühjahr 2021 kam zu dem Ergebnis, dass sich mehr als jeder fünfte ältere Mensch ab 75 Jahren häufig oder zumindest hin und wieder einsam fühlt.

Warum ist Freundschaft wichtig?

Der Mensch ist ein soziales Wesen und braucht den Kontakt zu seinen Mitmenschen. Wer sich ausgeschlossen und isoliert fühlt, dessen mentale und körperliche Gesundheit leidet. Deshalb ist es wichtig, auch in einem Alter von 50, 60 oder 70 Jahren bestehende Kontakte zu pflegen oder neue Freunde zu finden. Epidemiologische Studien konnten zum Beispiel zeigen, dass Menschen, die ein gutes soziales Netzwerk haben, nicht nur weniger krank sind, sondern auch länger leben. Darüber hinaus kann soziale Isolation dazu führen, dass sich das sogenannte prosoziale Verhalten verringert, also freiwillige Handlungen, die anderen Personen helfen, ohne dass es dabei um eigene Interessen geht. Nimmt das prosoziale Verhalten ab, kann der soziale Zusammenhalt dadurch zusätzlich geschwächt werden.

Soziale Aktivitäten mit Freunden erhöhen die Lebenszufriedenheit.

Zusammen ist man nicht nur weniger allein, sondern auch zufriedener.

Ein weiterer Punkt, warum es sich lohnt, neue Freunde zu finden: Ältere Menschen ab 65 Jahren profitieren von sozialen Aktivitäten mit Freunden. Es gibt Hinweise darauf, dass Menschen dieser Altersgruppe damit den negativen Auswirkungen des Alterns entgegenwirken können und zufriedener sind.

Frau will durch Yoga neue Freunde finden.

© iStock / DaniloAndjus

Regelmäßige Sportkurse helfen dabei, Menschen über einen längeren Zeitraum besser kennenzulernen und neue Freunde zu finden.

Wie findet man im Alter noch Freunde?

Ab einem gewissen Alter neue Freunde zu finden fällt vielen Menschen schwer. Also wie schließt man im Alter noch Freundschaften? Die Antwort ist Eigeninitiative, denn neue Freunde finden Sie einfacher, wenn Sie aktiv werden, um ein stabiles soziales Netzwerk aufzubauen. Diese Tipps können dabei helfen.

  • Gelegenheiten schaffen

    Wo findet man am besten Freunde? Ganz sicher nicht zu Hause: Ob Volkshochschulkurs, Tanzschule, Seniorengruppe in der Kirchengemeinde oder ein Lesekreis – hier ist es einfach, Gleichgesinnte zu treffen und Kontakte zu knüpfen. Manche Vereine oder Mehrgenerationenprojekte bieten auch einen Mittagstisch an. Dort ist ein zwangloses Zusammentreffen unterschiedlicher Menschen möglich.

    Denken Sie daran: Anderen geht es vermutlich ähnlich wie Ihnen.

    Manche Bekannte verliert man im Laufe der Jahre aus den Augen. Oft kann es helfen, solche alten Kontakte wiederzubeleben. Vermutlich ist dabei auch die Freude auf der anderen Seite groß.

  • Ein Ehrenamt übernehmen

    Spätestens mit Eintritt ins Rentenalter wird es wichtig: das Gefühl des Noch-gebraucht-Werdens: Ob als Leih-Oma oder -Opa, als Betreuerin oder Betreuer von Flüchtlingen, Helfende bei Hausaufgaben oder beim Vorlesen im Seniorenheim oder Kindergarten – es gibt viele Möglichkeiten, ein Ehrenamt zu übernehmen und dabei neue Kontakte zu knüpfen. Informationen dazu bieten zum Beispiel karitative Einrichtungen, städtische Vermittlungsstellen oder sogenannte Ehrenamtsagenturen, die es inzwischen in vielen Regionen gibt.

  • Sportkurse besuchen

    Spezielle Sportkurse für Seniorinnen und Senioren schlagen gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Die regelmäßige Bewegung hilft einerseits dabei, mobil zu bleiben. Andererseits sorgen feststehende wöchentliche Termine dafür, dass man sich immer besser kennenlernt und sich eventuell sogar anfreundet.

  • Hilfe annehmen

    Neue Freunde können Sie auch finden, wenn Sie nicht mehr so mobil sind. Nutzen Sie die Unterstützung von Familie und ehrenamtlich Helfenden, die Sie beispielsweise zu einer Seniorengruppe fahren können.

  • Kontakte pflegen

    Sie können Kontakte pflegen, indem Sie etwa Nachbarinnen oder Nachbarn und lose Bekannte zu sich nach Hause einladen. Auch die modernen Medien können eine Unterstützung sein. E-Mail und Videotelefonie können dazu beitragen, dass Sie mit anderen Menschen in Kontakt bleiben oder die Beziehungen vertiefen.

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