Schlaf
Wie finde ich die richtige Matratze?
Veröffentlicht am:22.03.2021
5 Minuten Lesedauer
Aktualisiert am: 30.06.2022
Sie haben chronische Rückenschmerzen oder wachen morgens verspannt auf? Eine Ursache kann die „falsche“ Matratze sein. Worauf Sie beim Kauf einer Matratze achten sollten, um Ihren gesamten Körper während der Nachtruhe zu entlasten.
So wichtig ist die richtige Matratze
Müde trotz ausreichenden Schlafs? Oder schmerzt der Rücken nach dem Aufstehen? Wer diese Probleme kennt, sollte unter anderem einen Blick auf seine Matratze werfen. Denn manchmal ist sie die Ursache für derartige Beschwerden.
Schlaf soll erholsam sein, sodass Körper und Psyche sich regenerieren können und fit für den Alltag sind. Neben dem richtigen Raumklima spielen Faktoren wie Ernährung am Abend, Sport und Bewegung, Stress sowie Lärm- und Lichtverhältnisse eine Rolle für guten Schlaf. Wer all diese Einflüsse beachtet und morgens nach dem Aufwachen trotzdem noch müde ist oder sogar Rückenschmerzen hat, sollte einen genaueren Blick auf seine Matratze werfen. Denn auch diese ist wichtig für die nächtliche Erholung.
Eine gute Matratze unterstützt nächtliche Bewegungen und sorgt für eine entspannte Muskulatur. Lattenroste tragen ebenfalls dazu bei. Manche Betten kommen ohne Lattenrost aus, aber auch hier ist es wichtig, ein Bettsystem zu finden, das zu den individuellen Bedürfnissen passt. Das ist vor allem für Menschen mit Rückenbeschwerden oder Bandscheibenvorfall wichtig. Gerade die Bandscheiben „erholen“ sich nachts und füllen sich während des Schlafs mit neuer Flüssigkeit. Die benötigen sie, um uns am nächsten Morgen wieder einen schmerzfreien Halt zu geben. Ein weiteres Plus: Gesunder und erholsamer Schlaf kann sogar die Schmerzwahrnehmung am Tag reduzieren.
Auch um Verspannungen zu vermeiden, sollten Sie eine Matratze wählen, die optimale Schlafqualität bietet. Eine ausreichende Belüftung des Bettsystems ist außerdem sinnvoll. Als Faustregel gilt: Wer Rückenprobleme hat und eine Matratze, die älter als sieben Jahre ist, sollte sich beizeiten um ein neues Modell kümmern.
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Welche Matratze ist die richtige?
Jeder Körper ist anders und hat andere Bedürfnisse. Vor allem, wenn bereits Rückenbeschwerden wie Bandscheibenprobleme oder Muskelverspannungen vorliegen, sollte die Matratze darauf abgestimmt werden.
Folgende Eigenschaften sollte die richtige Matratze haben:
- Flexibel: Auf jeden Fall so elastisch, dass sie sich der Körperkontur perfekt anpasst. Ausgeprägte Körperpartien wie zum Beispiel die Schultern oder das Becken müssen bequem einsinken können. Die eher nach innen gewölbten Partien, hierzu gehören der Nacken, die Kniekehlen und die Lenden, sollten in Rückenlage dabei zwischen Matratze und Körper keinen Hohlraum bilden.
- Anpassungsfähig: Es ist vor allem wichtig, dass sich die Matratze an den jeweiligen Körpertyp anpasst – egal, welches Gewicht, welche Größe und welche Körperform Sie haben. Die Anpassung sollte in jeder Liegeposition (Seiten-, Bauch- und Rückenlage) und auch ohne Zeitverzögerung erfolgen.
- Stabil: In welcher Position Sie auch schlafen, eine gute Matratze sollte Ihren Körper in jeder Lage halten und stabilisieren können. Wichtig ist, dass der Körper von Kopf bis Fuß druckpunktfrei aufliegen kann. Denn: Jeder Druckpunkt kann zu einer unangenehmen Verspannung führen.
Matratzen mit diesen Eigenschaften sorgen dafür, dass sich die Druckbelastung gleichmäßig verteilt und der Körper ausbalanciert lagert. Zudem liegt die Wirbelsäule in ihrer optimalen Form, sodass sich die Bandscheiben regenerieren, Verspannungen sich lösen und Rückenschmerzen gelindert werden können.
Welche Matratze bei Rückenschmerzen?
Mittelfeste Matratze erwiesen sich in verschiedenen Studien als am besten für den Rücken und sind somit die beste Wahl für Personen mit Rückenschmerzen.
Weitere Faktoren sorgen dafür, dass der Schlafplatz Erholung bietet:
- So ist zum Beispiel das richtige Bettmaß wichtig. Als Faustregel gilt: Einzelbetten für Erwachsene sollten mindestens 100 Zentimeter breit und das Bett selbst etwa 20 Zentimeter länger als das Körpermaß sein.
- Das Bettklima ist ebenso entscheidend für einen gesunden Schlaf. Wer zum Beispiel nachts viel schwitzt, sollte das bei der Auswahl von Kissen und Decke bedenken. Als Raumtemperatur empfiehlt sich circa 18 Grad Celsius.
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Die verschiedenen Matratzenarten
Sobald Sie anfangen, sich mit dem Kauf einer Matratze zu beschäftigen, werden Sie bemerken, wie groß die Auswahl ist. Neben verschiedenen Härtegraden gibt es unterschiedlichste Materialien und Arten von Matratzen. Zu den wichstigen Matratzenarten gehören Schaumstoff-, Federkern-, Hybrid- und Latexmatratzen. Hier ein kurzer Überblick über die verschiedenen Eigenschaften:
Matratzenarten und für wen sie geeignet sind
Matratzenart | Eigenschaften |
---|---|
Diese Matratzen haben ein auf Spiralfedern basierendes Stützsystem. Sie sorgen für eine gute Unterstützung des Körpers, jedoch fehlt es an Druckentlastung. Die Liegefläche ist eher härter. Beliebt bei: Bauch- und Rückenschläfern. | |
Sie bestehen vor allem aus Schaumstoff und haben keine Spiralfederung. Schaumstoffmatratzen passen sich gut an den Körper an und sorgen für Druckentlastung. Sie gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, zum Beispiel Kaltschaum oder Viscoschaum mit Memory-Effektt. Beliebt bei: Seitenschläfern und Paaren. | |
Hybrid bedeutet eine Kombination aus Federkern- und Schaumstoffmatratzen – somit ist eine gute Federung als auch Stützkraft und Anpassungsfähigkeit gegeben. Der Aufbau kann variieren. Sie sind damit für Schläfer in jeder Position geeignet. | |
Bestehen alle Schichten aus Latexkautschuk, spricht man von einer Volllatex- oder Echtlatexmatratze. Diese Matratzen bieten eine gute Federung, Haltbarkeit und Anpassungsfähigkeit. Wenn sie aus Natur- oder Biolatex hergestellt werden, sind sie die erste Wahl für umweltbewusste Käufer. |
Wie sieht eine optimale Beratung aus?
Viele Menschen fühlen sich überfordert, wenn sie eine neue Matratze kaufen wollen. Daher ist die richtige Beratung durch Fachpersonal enorm wichtig.
Folgende Punkte gehören zu einer guten Beratung:
- Der richtige Zeitpunkt: Am sinnvollsten ist es, sich tagsüber für eine neue Matratze zu entscheiden. Wer abends, nach einem anstrengenden Tag, Matratzen ausprobiert, wird jedes Modell als äußerst angenehm empfinden.
- Die optimale Liegeposition: Eine gut Verkäuferin oder ein guter Verkäufer erkennt bereits während der Liegeprobe, ob Sie die richtige Position eingenommen haben. Ein Beispiel: Wenn Ihre Wirbelsäule in der Seitenlage eine gerade Linie bildet, liegen Sie richtig.
- Der kleine Unterschied: Wiegt Ihre Bettpartnerin oder Ihr Bettpartner wesentlich mehr oder weniger als Sie (Richtwert ab 15 Kilogramm), benötigen Sie auch unterschiedliche Matratzen. Eine kompetente Verkaufskraft wird Sie darauf hinweisen.
- Übersicht: Eine geschulte Mitarbeiterin oder ein geschulter Mitarbeiter stellt seiner Kundschaft nicht nur verschiedene Modelle beziehungsweise Matratzentypen vor, er klärt sie auch über Preisunterschiede und entsprechende Garantiezeiten auf.
- Besondere Bedürfnisse ansprechen: Lassen Sie sich entsprechend Ihrer gesundheitlichen Situation beraten. Das heißt: Informieren Sie Ihre Fachberaterin oder Ihren Fachberater vor dem Kauf über bestehende Rückenbeschwerden, Allergien oder Herz-Kreislauf-Beschwerden. Auch Ihre Statur, Ihr Wärmebedarf und Ihr Schwitzverhalten in der Nacht können für ihn von Bedeutung sein.
- Rund-um-Service: Eine gute Fachberaterin oder ein guter Fachberater steht Ihnen auch nach dem Kauf mit entsprechender Lattenrost-Einstellung, eventuellem Umtausch oder sonstigem Reparatur-Service zur Verfügung.
Da jeder Mensch ein anderes Liegeempfinden hat, werden Matratzen in unterschiedlichen Festigkeiten angeboten. Das sollte man beim Kauf einer neuen Matratze am besten austesten.
Achten Sie bei einer neuen Matratze außerdem auf einen Bezug, der sich leicht abnehmen und waschen lässt. Das gilt auch für Ihr Kopfkissen und die Bettdecke. Auch hier ist eine unkomplizierte Reinigung von Vorteil.
Tipp: Das Probeliegen kann bei der Auswahl der richtigen Matratze helfen. Noch besser ist es allerdings, die Matratze zu Hause zu testen – im eigenen Bett, mit dem eigenen Kissen und der eigenen Decke. Ein guter Matratzen-Händler sollte die Möglichkeit zum Probeschlafen anbieten und die Matratze im Zweifel auch wieder zurücknehmen.