Schlaf
Ständig müde: Tipps gegen die Müdigkeit am Tag
Veröffentlicht am:23.09.2021
4 Minuten Lesedauer
Aktualisiert am: 21.12.2023
Kennen Sie auch das Gefühl, müde, schlapp und erschöpft zu sein, obwohl Sie noch gar nicht viel gemacht haben? Am schönsten wäre es, sich nur abends vor dem Einschlafen müde zu fühlen. Doch das ist leider selten der Fall. Müdigkeit hat viele Ursachen und Auslöser. Aber was hilft gegen ständige Müdigkeit im Alltag und wann sollte man einen Arzt zurate ziehen?
Woher kommt ständige Müdigkeit im Alltag?
Müdigkeit zeigt dem Körper an, dass er Ruhe und Erholung braucht. Doch sich häufig und ständig schlapp, antriebslos und müde fühlen, ist belastend. Leider ist es nicht immer einfach, die Ursache herauszufinden und das Problem zu lösen. Denn hinter ständiger Müdigkeit können unterschiedliche Gründe stecken, von harmlos bis weniger harmlos.
Faktoren, die Müdigkeit im Alltag auslösen können:
- Schlaf: Die häufigste Ursache, weshalb Menschen ständig müde sind: Sie haben zu wenig, unruhig oder zu kurz geschlafen, sich also nicht richtig regeneriert. Schichtarbeit ist beispielsweise ein großer Risikofaktor.
- Ernährung: Mittags fühlen sich viele zuweilen matt, wenn sie lange gesessen und womöglich ausgiebig gegessen haben. Auch wenn man zu wenig trinkt und zu kleine Mahlzeiten zu sich nimmt, kann Müdigkeit die Folge sein.
- Bewegung: Zu viel oder zu wenig Bewegung kann müde machen – zum Beispiel ein Wandertag in den Bergen oder auch ein ganzer Tag auf dem Sofa.
- Raumluft: In geschlossenen Räumen ist es oft ein Mangel an frischer Luft, der sich durch Müdigkeit bemerkbar macht. Das liegt übrigens nicht, wie oft vermutet, am Sauerstoffmangel. Schuld ist vielmehr ein zu hoher Anteil an Kohlendioxid in der Atemluft.
- Infekte: Der Grund für die Müdigkeit kann außerdem ein Infekt sein, der sich langsam ankündigt. In diesem Fall fühlen sich die Betroffenen schlapp, weil der Körper gegen Viren oder andere Keime kämpft.
- Übergewicht: Hohes Körpergewicht kann ebenfalls eine hohe Belastung für den Körper sein und zu ständiger Müdigkeit führen.
- Wetter: Auch äußere Umstände wie andauernde Hitze können den Körper ermüden.
Passend zum Thema
Erkrankungen, die ständige Müdigkeit verursachen können
So ist Müdigkeit auch eine häufige Begleiterscheinung von psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Burnout.
Weitere mögliche Erkrankungen als Ursache für ständige Müdigkeit sind:
- neurologische Erkrankungen wie Migräne, Multiple Sklerose und Demenz
- innere Erkrankungen wie Blutdruckstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenentzündungen, Diabetes oder rheumatoide Arthritis
- Allergien
- Schlafapnoe
- Krebserkrankungen – wobei Müdigkeit auch eine Begleiterscheinung der Behandlung sein kann
- „Long-Covid“ nach überstandener Coronainfektion
Müde machende Medikamente
Medikamente sind ebenfalls potenzielle Schlappmacher. Dies gilt besonders für:
- Blutdrucksenker
- Schmerzmittel
- Migräne- oder Allergie-Arzneimittel
Mangel an wichtigen Mineralien
Ein Mangel an Vitamin B12, Eisen oder Folsäure kann sich durch Müdigkeit äußern.
Hilfe finden bei stressbedingten Schlafstörungen
Bei den Stressbewältigungskursen der AOK können Sie lernen, wieder Entspannung und Ruhe in den Alltag zu bringen – für einen besseren Nachtschlaf und weniger Müdigkeit am Tag.
Was hilft gegen kurzfristige Müdigkeit am Tag?
Wer aus harmlosen Gründen ständig müde ist, kann dagegen einfache Strategien anwenden. Diese Tipps gegen Müdigkeit können helfen:
- Wer erschöpft von der Arbeit am Schreibtisch im schlecht gelüfteten Büro auf seinem Stuhl sitzt, kann das Fenster weit öffnen und lüften und sich wenn möglich einen kurzen Powernap gönnen.
- Noch besser ist Bewegung, etwa eine Runde an der frischen Luft spazieren gehen oder im Büro ein paar Gymnastikübungen machen. Oft hilft es schon, sich zu dehnen oder zu strecken.
- Kaltes Wasser im Gesicht oder auf den Armen zu verteilen macht ebenfalls wieder munter. Noch wirkungsvoller sind Wechselduschen, um den Kreislauf in Schwung zu bringen.
- Bei Müdigkeit kann es ebenfalls helfen, Wasser zu trinken. Dehydration, also ein Wassermangel des Körpers, kann Müdigkeit verstärken oder auslösen.
- Kurzfristig können zudem Getränke und verschiedene Lebensmittel als Wachmacher helfen, zum Beispiel Kaffee, Guarana oder grüner Tee.
Dauermüde: Wann sollte man zum Arzt gehen?
Wenn die gängigen Maßnahmen im Alltag die Müdigkeit nicht vertreiben können, ist es sinnvoll, sich an einen Arzt zu wenden. Auch wenn die Müdigkeit Sie in Ihrer körperlichen und geistigen Verfassung im Alltag und Beruf einschränkt, Sie tagsüber häufiger einnicken und es kaum noch wache, muntere Phasen gibt, sind das Gründe für einen Arztbesuch. Nur so kann eine ernsthafte Erkrankung festgestellt oder ausgeschlossen werden.
Beim Arztgespräch selbst steht dann an erster Stelle die Anamnese. Der Arzt wird Sie über die Ausprägung der Müdigkeit befragen und Fragen klären wie:
- Ist die Müdigkeit neu und ungewohnt?
- Wie stark beeinträchtigt sie den Alltag?
- Gibt es Vorerkrankungen, die die Müdigkeit verursachen können, oder Schlafprobleme?
Um die genaue Ursache herauszufinden, ist es oft nützlich, ein Tagebuch über das Auftreten der Müdigkeit zu führen.
Wenn durch die Anamnese Hinweise auf eine mögliche Ursache zu Tage kommen, wie etwa Blutdruckschwankungen, folgen weitere Untersuchungen. Eine Therapie der zugrundeliegenden Erkrankung kann dann eine Linderung der beschwerlichen Müdigkeit erreichen.
Passende Kursangebote der AOK
Schlafcoaching & Schlaftraining
Ein erholsamer Schlaf ist das A und O für eine gesunde Lebensweise. In den Kursen der AOK erfahren Sie, wie Sie einen gesunden Schlaf fördern und besser einschlafen können.