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Gesundheitsmagazin

Selbstbewusstsein

Das ABC der medikamentösen Therapie

Veröffentlicht am:27.12.2023

3 Minuten Lesedauer

Im Zusammenhang mit einer medikamentösen Therapie fallen viele Begriffe, mit denen Patienten und Patientinnen nicht immer etwas anfangen können. Hier finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Fachtermini – einfach erklärt.

Eine Apothekerin hat ein Rezept einer Kundin in den Händen und lächelt.

© iStock / alvarez

16 medizinische Begriffe und ihre Bedeutung

Adhärenz

Aus dem Englischen adherence, übersetzt: einhalten, befolgen. Damit ist das Umsetzen der ärztlichen Therapieempfehlungen durch den Patienten oder die Patientin gemeint. Eine erfolgreiche Behandlung erfordert Teamarbeit zwischen Arzt oder Ärztin und der betroffenen Person: Gemeinsam werden Therapieziele besprochen. Diese können gut erreicht werden, wenn Patient oder Patientin die verordneten Medikamente richtig einnimmt und den Lebensstil an die gesundheitliche Situation anzupassen versucht. Der Begriff „Adhärenz“ hat den früher verwendeten Begriff „Compliance“, deutsch: Therapietreue, ersetzt (s. auch „Compliance“).

Antidot

Ein Gegenmittel, das einen schädlichen Wirkstoff neutralisiert. Die Gabe eines Antidots kann zum Beispiel notwendig werden, wenn ein Medikament in zu hoher Dosis eingenommen wurde.

Arzneimittelwechselwirkung

Werden verschiedene Arzneimittel zeitgleich angewendet, können sie sich in ihrer Wirkung beeinflussen. Dabei kann es zu Wirkverlusten, aber auch zu einer Wirkverstärkung kommen.

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Aut idem

Wörtlich übersetzt heißt das „oder ein gleiches“. Gemeint ist damit, dass der Apotheker oder die Apothekerin bei Verordnung eines bestimmten Präparats auch ein wirkstoffgleiches Alternativpräparat herausgeben darf – es sei denn, der Arzt oder die Ärztin hat auf dem Rezept durch Ankreuzen des aut-idem-Kästchens ausdrücklich die Verwendung des aufgeschriebenen Präparats angeordnet.

Compliance

Übersetzt bedeutet der Begriff „Therapietreue“. Darunter versteht man das Befolgen der ärztlichen Anweisungen. Mittlerweile hat sich das Verständnis der Beziehung zwischen Arzt oder Ärztin und Patient oder Patientin gewandelt. Heute spricht man daher lieber von Adhärenz (s. auch „Adhärenz“).

Dosis

Die Menge, in der ein Medikament angewendet wird. Oft wird die Tagesdosis angegeben, zum Beispiel zweimal täglich 50 Milligramm.

Generikum

Ein Nachahmerpräparat, das eine wirkstoffgleiche Kopie eines etablierten Markenpräparats ist. Generika sind preisgünstiger als das Original, weil die hohen Entwicklungskosten entfallen.

Kombinationspräparat

Ein Präparat, das verschiedene Wirkstoffe enthält. Bluthochdruck zum Beispiel wird oft mit Kombinationspräparaten behandelt, wenn sich der Blutdruck mit einem einzelnen Wirkstoff nicht ausreichend senken lässt. Da die als Kombinationspartner eingesetzten Wirkstoffe den Blutdruck auf unterschiedlichem Wege reduzieren, lässt sich so häufig eine bessere Blutdruckkontrolle erzielen.

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Kontraindikation

Eine Situation, in der ein bestimmtes Medikament oder eine bestimmte Therapie nicht angewendet werden darf. Eine nachgewiesene Unverträglichkeit gegen den Wirkstoff ist zum Beispiel eine Kontraindikation.

Nahrungsergänzungsmittel

Produkte, die die Versorgung mit bestimmten Nährstoffen wie zum Beispiel Vitaminen optimieren sollen. Rechtlich sind Nahrungsergänzungsmittel Lebensmittel und keine Arzneimittel. Aber: Nahrungsergänzungsmittel sind keine Bonbons. Sie sollten am besten immer in Absprache mit einem Arzt oder einer Ärztin angewendet werden. Das ist unter anderem deshalb empfehlenswert, weil Nahrungsergänzungsmittel bei unkontrollierter Einnahme die Wirkung von Arzneimitteln beeinträchtigen können.

Normpackung

Packungsgrößen von Medikamenten sind in Deutschland normiert. Es gibt kleine, mittlere und große Packungen (N1, N2, N3). Die N1-Größe reicht vom Inhalt her dabei ungefähr für 10 Tage, eine Packung der N2-Größe für 30 Tage und eine N3-Größe für circa 100 Tage.

OTC

Over The Counter (OTC), wörtlich übersetzt heißt das „über die Ladentheke“. Mit diesem Begriff werden freiverkäufliche Medikamente bezeichnet, für die kein ärztliches Rezept benötigt wird.

Phytopharmaka

Pflanzliche Arzneimittel. Diese sind nicht gleichzusetzen mit homöopathischen Mitteln. Im Gegensatz zu homöopathischen Präparaten können Phytopharmaka die Einnahme anderer Medikamente beeinflussen.

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Retardarzneimittel

Arzneimittel, bei dem der Wirkstoff verzögert und langsam über mehrere Stunden hinweg freigesetzt wird. Dies ist möglich, weil diese Medikamente einen Überzug besitzen, der der Magensäure länger standhält. Die daraus resultierende sogenannte Langzeitwirkung ermöglicht es, die Häufigkeit der Medikamenteneinnahme zu reduzieren. Beispiele sind zum Beispiel Hormonpräparate oder Blutdrucksenker.

Selbstmedikation

Behandlung mit rezeptfreien Arzneimitteln in eigener Regie ohne Arzt oder Ärztin.

Zuzahlung

Bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln müssen gesetzlich Versicherte ab 18 Jahren eine Zuzahlung von fünf bis zehn Euro leisten.

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