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Gesundheitsmagazin

Selbstbewusstsein

Single in Corona-Zeiten: Das hilft gegen Einsamkeit

Veröffentlicht am:14.01.2021

3 Minuten Lesedauer

Kontaktbeschränkungen, Lockdown und Home-Office: Die Corona-Pandemie kann ganz schön an den Nerven zehren. Vor allem für Singles kann das erzwungene Alleinsein zur emotionalen Belastungsprobe werden. Doch was kann man dagegen tun?

Single-Mann sitzt auf dem Sofa.

© iStock / Nomad

Warum das Single-Dasein gut sein kann

Kein Streit ums Fernsehprogramm, selbst entscheiden, was man einkauft und wie man seine Freizeit gestaltet. Neben den offensichtlich ganz praktischen Vorteilen, entfällt bei Singles der durch diese typischen Streitigkeiten hervorgerufene Stress. Das kann sich positiv auf die Gesundheit von Alleinstehenden auswirken. Einer US-amerikanischen Studie zufolge haben Singlefrauen sogar seltener Übergewicht als verheiratete Frauen. 

Die 1950er-Jahre sind vorbei: Viele Alleinstehende von heute haben gute Jobs, Eigenheime und ein Netzwerk von Freunden. Heutzutage werden sie nicht mehr für ihr Single-Dasein stigmatisiert und können ihr Leben selbstbewusst führen: Sie können Sex haben, ohne zu heiraten, und glückliche Kinder großziehen. Dennoch kann es vorkommen, dass Singles ihren Status gegenüber anderen Menschen, seien es Verwandte oder verheiratete Freunde, rechtfertigen müssen. Ein Grund für das Hinterfragen des Single-Status kann die Annahme sein, dass sich alleinstehende Menschen einsam und unglücklich fühlen müssten.

Was ist der Unterschied zwischen Alleinsein und Einsamkeit? Erfahren Sie hier, warum Einsamkeit zu gesundheitlichen Problemen führen und wie sie überwunden werden kann.

Die Nachteile des Single-Daseins

Single-Frau sitzt auf dem Balkon und blickt in die Ferne.
Viele Singles sind alleine glücklich, andere fühlen sich einsam.

© iStock / AleksandarNakic

Jede Medaille hat zwei Seiten, das gilt auch für das Singledasein. Wer nicht über ein großes Netzwerk an Freunden und Verwandten verfügt, kann als Single schnell einsam statt nur allein sein. Einsamkeit kann sich sogar negativ auf die Gesundheit auswirken. Demnach haben einsame Singles ein um fünf Prozent höheres Risiko, eine Herzerkrankung zu bekommen. Nach Herzoperationen haben unverheiratete Personen zudem ein 1,9-fach höheres Sterberisiko als verheiratete Personen. 

Einsamkeit ist auch eine häufige Ursache für Depression im Alter. Darüber hinaus haben Singles und einsame Senioren ein höheres Risiko, früher zu sterben. Das kann mitunter relativ praktische Ursachen haben: Sie haben nach einem Schlaganfall oder Herzinfarkt meist einfach keine Chance, selbst noch den Rettungsdienst zu rufen, während in Partnerschaften und Familien Personen da sind, die sich im Notfall kümmern können.

Single sein in Corona-Zeiten: 7 Tipps gegen Einsamkeit

Singles, die mit ihrem Singleleben im normalen Alltag vielleicht glücklich und zufrieden sind, haben es während der Corona-Pandemie deutlich schwerer als Familien oder Paare. Freizeitaktivitäten, wie Sport im Fitnesstudio oder Restaurantbesuche, sind derzeit nicht möglich, bei vielen ist das Arbeiten im Homeoffice an der Tagesordnung und Treffen im großen Freundeskreis sind aufgrund der Kontaktbeschränkungen nicht erlaubt. Die Corona-Krise wirkt sich auch auf das Online-Dating aus. Einer Umfrage zufolge gehen nur 40 Prozent der Befragten wie bisher auch auf Partnersuche. 25 Prozent berichten, dass ihr Wunsch, einen Partner zu finden, während der Pandemie größer geworden ist. 22 Prozent konzentrieren sich mehr auf sich selbst und haben die Partnersuche vorerst zurückgestellt, für 19 Prozent brachte die Krise die Erkenntnis, was für sie besonders wichtig an einem Partner ist, sodass sie nun gezielter suchen können. Ob auf Partnersuche oder nicht, diese Tipps können helfen, in Corona-Zeiten besser mit Einsamkeitsgefühlen umgehen zu können:

  • 1. Kontakte pflegen trotz Social Distancing:

    Verabreden Sie sich mehrmals in der Woche mit Freunden oder Familienmitgliedern online per Videoanruf oder telefonisch. Digitale Medien ersetzen nicht die menschliche Nähe, helfen aber gegen die Einsamkeit. Eine Möglichkeit sind auch Online-Spielenachmittage, zum Beispiel über eine Spieleplattform im Internet.

  • 2. Mehr "Me-Time":

    Verabreden Sie sich mit sich selbst. Wenn Sie sich bewusst eine Auszeit nehmen, werden Sie merken, wie Sie mehr zu sich selbst finden können – anders als immer aufs Neue zu überlegen, was man tun könnte. Notieren Sie eine konkrete Zeit in Ihrem Terminkalender, in der Sie sich etwas Gutes tun und versuchen Sie, diese Zeit bewusst und ohne Ablenkung zu genießen – sei es ein Buch zu lesen, Yoga zu praktizieren oder ins Tagebuch zu schreiben.

  • 3. Einsamkeitsgefühle annehmen:

    Gefühle der Einsamkeit können wehtun und werden als negativ empfunden. Versuchen Sie, Ihre Gefühle so anzunehmen, wie sie sind, und sie nicht wegzudrücken. Ein ehrlicher Blick ins Innenleben kann helfen, sich der Situation nicht mehr ausgeliefert zu fühlen. Wie Sie besser mit Emotionen umgehen können, erfahren Sie im Interview mit der Wirtschaftspsychologin Mareike Zimmer. Mit Freunden oder Angehörigen über die Gefühle zu reden, kann auch befreiend sein. Wenn auch das nicht hilft, können Sie sich an Ihren Arzt oder einen Psychotherapeuten wenden.

  • 4. Sich in Achtsamkeit üben:

    Bewusst und nicht wertend den gegenwärtigen Moment wahrzunehmen, kann helfen, negative Gedankenspiralen zu durchbrechen und positiver zu denken. Probieren Sie zum Beispiel Meditation im Sitzen oder Gehmeditation aus. Auch Entspannungsübungen wie Autogenes Training können helfen, ruhiger zu werden.

  • 5. Routinen beibehalten:

    Auch wenn jeder Tag in Corona-Zeiten gleich erscheint, ist es wichtig, eine feste Tagesstruktur beizubehalten. Routinen geben Halt und können so zu unserem psychischen Wohlbefinden beitragen. Setzen Sie sich also nicht gleich nach dem Aufstehen im Pyjama an den Laptop im Homeoffice, sondern behalten Sie feste Aufsteh- und Schlafenszeiten sowie geregelte Mahlzeiten bei.

  • 6. Bewegung steigert das Wohlbefinden:

    Sich regelmäßig zu bewegen, kann dabei helfen, Stress abzubauen und sich einfach rundum besser zu fühlen. Ein Workout zu Hause, Joggen an der frischen Luft oder ein Spaziergang können die Stimmung schon erheblich bessern – probieren Sie es aus!

  • 7. Online-Dating:

    In Corona-Zeiten aufs Flirten verzichten muss niemand. Dank Online-Dating-Plattformen und Apps können Sie sich das aufregende Kribbeln beim ersten Kennenlernen nach Hause holen – und sich auf virtuellen Wegen oder telefonisch verabreden. Das stärkt nicht nur das Selbstbewusstsein, sondern bringt auch wieder mehr Abwechslung in den Alltag.

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