Was Sie über Impfstoff und Impfungen wissen sollten

Impfungen gehören zu den wichtigsten Maßnahmen, um schwere Infektionskrankheiten zu bekämpfen. Dennoch fragen sich viele: Brauche ich das überhaupt? Können der Impfstoff oder das Impfen sogar schaden? Die AOK erklärt, wie Impfungen wirken und was Sie über Impfstoffe und deren Nebenwirkungen wissen sollten.
Ein Arzt hält eine Spritze in der Hand. Er wird damit eine Patientin impfen.© AOK

Inhalte im Überblick

    Warum impfen?

    Experten nennen für das Impfen mit sogenannten Lebend- oder Totimpfstoffen vor allem drei Gründe:

    • Schutz vor kaum oder gar nicht behandelbaren Krankheiten. Beispiel: Tetanus (Wundstarrkrampf). Noch immer sterben etwa 10 bis 20 Prozent der Erkrankten an dem bakteriellen Erreger, der überall in der Erde vorkommt und zum Beispiel bei Gartenarbeiten droht. Viele Infektionen stellen vor allem für Säuglinge und Kleinkinder, aber auch ältere Menschen eine Lebensgefahr dar.
    • Schutz anderer, die nicht geimpft werden können. Dazu zählen Immungeschwächte oder Babys. Denn je mehr Menschen gegen einen Erreger geimpft sind, desto geringer ist das Risiko für Ungeimpfte, sich anzustecken. Man spricht von der Herdenimmunität.
    • Ausrottung von Krankheiten – wenn genügend Menschen geimpft sind. Weltweit gelungen ist das zum Beispiel mit den Pocken (Blattern). Andere Krankheiten, etwa die Diphtherie oder Kinderlähmung (Polio), sind noch in Teilen der Welt eine Gefahr, haben aber in Deutschland durch konsequentes Impfen ihren Schrecken verloren.

    So funktioniert die Herdenimmunität

    Ist der größte Teil der Menschen geimpft, kann sich der Erreger nur auf wenige Menschen übertragen. Ungeimpfte Menschen sind sicher vor einer Ansteckung, wenn es keine Überträger mehr in ihrer Umgebung gibt. Die geimpften Menschen bilden dann den Herdenschutz für die Ungeimpften.

    Die Grafik zeigt eine große Gruppe von Menschen als Strichmännchen. Die meisten sind grün (=geimpft), ein paar rot (=infiziert) und ein paar grau (=ungeimpft und geschützt).© AOK

    Was passiert bei Impfungen im Körper?

    Impfungen helfen dem Körper auf verschiedene Weise, Krankheitserreger abzuwehren. Für Schutzimpfungen mit Langzeitschutz (zum Beispiel die HPV-Impfung) setzen Mediziner auf das Prinzip der aktiven Immunisierung (Impfung). Passive Impfungen kommen zum Einsatz, wenn es schnell gehen muss.

    • Impfung als aktive Immunisierung

      Bei einer aktiven Immunisierung verabreicht der Arzt abgeschwächte oder abgetötete Krankheitserreger. Diese Erreger lösen nicht die Krankheit aus, sorgen aber dafür, dass Ihr körpereigenes Abwehrsystem aktiv sogenannte Antikörper („Gegenspieler“) und Gedächtniszellen bildet. Bei erneutem Kontakt mit den Erregern kann das Abwehrsystem eines geimpften Menschen mithilfe der Gedächtniszellen sehr schnell Antikörper bilden und die Erreger gezielt abwehren.

      • Totimpfstoff besteht aus abgetöteten (inaktivierten) Krankheitserregern oder sogar nur Bruchstücken davon. Sie können sich nicht mehr vermehren und auch keine Krankheit auslösen. Die meisten Impfstoffe sind Totimpfstoffe.
      • Lebendimpfstoff besteht aus lebenden, aber abgeschwächten Erregern. Diese können sich noch vermehren, aber keine ernsthafte Erkrankung verursachen. Nur selten kommt es zu einer leichten und harmlosen „Impfkrankheit“, deren Symptome der echten Krankheit ähneln können, beispielsweise zu sogenannten Impfmasern. Trotzdem werden Lebendimpfstoffe nicht bei Schwangeren eingesetzt, um selbst ein theoretisches Risiko auszuschließen.
    • Grundimmunisierung und Auffrischungsimpfung

      Bei einer aktiven Immunisierung sind meist mehrere Impfungen verteilt über einen bestimmten Zeitraum nötig, bis das Immunsystem ausreichend trainiert ist. Mediziner sprechen dann von einer Grundimmunisierung. Je nach Impfstoff kann der Schutz ein Leben lang anhalten oder muss regelmäßig aufgefrischt werden.

    • Passive Immunisierung für den akuten Fall

      Bei einigen Infektionskrankheiten besteht die Möglichkeit, ein Konzentrat bereits fertiger Antikörper zu verabreichen. So lässt sich schnell ein Schutz aufbauen. Das kann nötig sein, etwa wenn man bereits dem Erreger ausgesetzt war. Die Schutzwirkung hält aber nur kurz an, meist bis zu drei Monate, weil die fremden Antikörper im Körper schnell abgebaut werden.

    Wann Sie die Impfung verschieben sollten

    • Bei einem akuten Infekt mit Fieber (Körpertemperatur über 38,5 Grad Celsius) sollten Sie warten, bis der Infekt auskuriert ist.
    • Leiden Sie an einer Hühnereiweißallergie, lassen Sie sich am besten von Ihrem Arzt beraten. In vielen Fällen ist trotzdem eine Impfung möglich.
    • In der Schwangerschaft sollten Sie ebenfalls Ihren Arzt um Rat fragen. Bestimmte Impfungen werden in der Schwangerschaft nicht empfohlen.

    Risiken von Impfstoffen

    Jeder Impfstoff wird vor seiner Zulassung umfangreich geprüft. Moderne Impfstoffe sind daher gut verträglich. Komplikationen oder Schäden wurden in der Vergangenheit meist durch Impfstoffe verursacht, die heute nicht mehr verwendet werden. Bei Lebendimpfstoffen ist das Risiko für Nebenwirkungen zwar grundsätzlich höher als bei Totimpfstoffen, vor allem für Menschen mit geschwächtem Immunsystem. In den meisten Fällen überwiegt aber der Nutzen einer Impfung bei Weitem.

    • Impfreaktionen

      Impfreaktionen sind normal und zeigen, dass der Körper auf die Impfung reagiert. Diese harmlosen Symptome verschwinden meist nach ein bis zwei Tagen.

      • Rötungen oder leichte Schwellungen der Einstichstelle kommen bei bis zu 20 Prozent aller Impfungen vor.
      • Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen oder Übelkeit treten bei einem bis zehn Prozent der Geimpften auf.
      • Fieberkrämpfe sind im Kleinkindalter unabhängig von Impfungen häufig. Etwa zwei bis fünf Prozent der Kleinkinder neigen zu Fieberkrämpfen. Die Krämpfe sind nicht lebensbedrohlich, bereiten Eltern aber meist große Sorge. In seltenen Fällen können sie auch nach einer Impfung auftreten, etwa bei der Masern-Mumps-Röteln-Impfung in 25 bis 35 Fällen auf 100.000 geimpfte Kinder.
    • Nebenwirkungen und Impfschäden

      Schwerwiegende Nebenwirkungen werden nur sehr selten beobachtet. Für Ärzte und Ärztinnen sowie Apotheken gibt es eine Meldepflicht beim Gesundheitsamt, wenn der Verdacht auf einen gesundheitlichen Schaden besteht, der über das übliche Maß einer Impfreaktion hinausgeht. Eine Auswertung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) für die Jahre 2019 bis 2021 führt 14.253 Meldungen über Verdachtsfälle auf Impfkomplikationen an, davon 471 mit Verdacht auf bleibende Schäden und 72 mit Todesfolge. Im diesem Zeitraum wurden mehr als 120 Millionen Impfungen durchgeführt. Von der Auswertung ausgenommen sind COVID-19-Impfstoffe, die das PEI gesondert analysiert hat. Hierzu wurden dem PEI bis zum 31. März 2023 nach mehr als 192 Millionen Impfungen in Deutschland mit einem zugelassen COVID-19-Impfstoff 340.282 Verdachtsfälle auf Impfkomplikationen gemeldet.

    Gibt es in Deutschland eine Impfpflicht?

    Zum 1. März 2020 hat der Gesetzgeber eine Nachweispflicht für eine vollständige Schutzimpfung gegen Masern eingeführt.

    Seitdem müssen Kinder ab einem Jahr und nach 1970 geborenes Personal, das in Kitas, Schulen und anderen Gemeinschaftseinrichtungen beruflich tätig ist, sowie Ärztinnen und Ärzte, medizinisches Personal, Flüchtlinge und die Mitarbeitenden von Flüchtlingseinrichtungen oder sonstigen Gesundheitseinrichtungen, auf Verlangen nachweisen können, dass sie ausreichend gegen Masern geimpft sind.

    Bei fehlendem Nachweis droht schlimmstenfalls ein Bußgeld in Höhe von bis zu 2.500 Euro. Auch kann das Gesundheitsamt einer Person, die keinen Nachweis innerhalb der vorgegebenen Frist vorlegt, untersagen, die entsprechenden Einrichtungen zu betreten oder in ihnen tätig zu werden. Für Personen, die einer gesetzlichen Schul- oder Unterbringungspflicht unterliegen, kann diese Untersagung nicht erfolgen.

    Näheres regelt das Masernschutzgesetz, hier erfahren Sie mehr darüber.

    Wichtige Infos zur Masernimpfung

    Viele, aber nicht alle Masernerkrankungen heilen folgenlos aus. Bei einem von 1.000 erkrankten Kindern kommt es zu einer schweren Gehirnentzündung, die häufig bleibende Schäden hinterlässt oder – teils erst viele Jahre nach der Erkrankung – sogar tödlich verlaufen kann. Weitere mögliche Folgeerkrankungen der Masern sind Lungen- oder Mittelohrentzündungen. Es ist daher ein Irrglaube, dass es besser sei, die Krankheit durchzumachen, als dagegen zu impfen.

    Die Masernimpfung kann auch keinen Autismus auslösen. Diese Behauptung geht auf einen Fachartikel aus dem Jahr 1998 zurück, der inzwischen widerrufen wurde. Die zugrunde liegende Untersuchung wurde nur an zwölf Kindern durchgeführt und weist methodische Mängel auf. Inzwischen konnte eine Reihe von qualitativ hochwertigen Studien belegen, dass es keinen Zusammenhang zwischen der Impfung und Autismus gibt.  

    Man kann zwar trotz Impfung an Masern erkranken. Allerdings ist das Risiko sehr gering. Bei einer zweifachen Impfung liegt es etwa bei einem Prozent. Bei Menschen, die trotz Impfung erkranken, verläuft die Krankheit meist weniger schwer im Vergleich zu Nichtgeimpften. Zudem übertragen sie in der Regel keine Masernviren mehr.

    Die Empfehlung zur Masernimpfung hat zwei Gründe: Zum einen soll die Impfung den Geimpften selbst vor der Erkrankung sowie vor gefährlichen Folgen wie einer Hirnhautentzündung schützen. Zum anderen sollen regionale Masernausbrüche vermieden werden. Langfristig soll dies auch Todesfälle verhindern.

    Weitere Informationen zu verschiedenen Impfungen und Impfstoffen

    • Allgemeine Informationen zum Thema Impfung

      Impfungen gehören zu den wichtigsten und wirksamsten Maß­nah­men, um die Geimpften zuverlässig vor ansteckenden Krankheiten zu schützen und schwere Krankheiten regional oder sogar weltweit auszurotten. Lässt sich ein Großteil der Menschen impfen, ist dieses Ziel erreichbar.  Für Kinderlähmung (Polio) ist dies in Europa schon gelungen, für die Pocken sogar weltweit. Solange aber eine Krankheit nicht weltweit ausgerottet ist, kann es immer wieder dazu kommen, dass ein Erreger eingeschleppt wird, sich ausbreitet und so Erkrankungswellen auslöst wie aktuell in der SARS-CoV-2-Pandemie.

      In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Reihe von Impfungen und aktualisiert diese Empfehlungen bei Bedarf. Die empfohlenen Impfungen schützen vor Erkrankungen, die häufig einen schweren, teils tödlichen Verlauf nehmen (zum Beispiel Diphterie). Wenn sich ein Großteil der Bevölkerung impfen lässt, schützt dies auch immungeschwächte Menschen oder Säuglinge, die aufgrund ihres schwachen Abwehrsystems keine Impfung erhalten oder selbst keinen Impfschutz entwickeln können. 

      Nach einer Impfung können unerwünschte Reaktionen auftreten. Die Sorge, Impfungen könnten Allergien auslösen, ist weit verbreitet. Diese Befürchtung konnte durch Studien widerlegt werden. Die Mehrzahl, insbesondere die methodisch zuverlässigeren Untersuchungen, sehen kein erhöhtes Allergierisiko. Vielmehr gibt es sogar Hinweise, dass Impfen das Allergierisiko senken kann. Schwerwiegende unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) nach Impfungen sind sehr selten und werden von der Abteilung Arzneimittelsicherheit des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) und dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) überwacht und dokumentiert. Das quecksilberhaltige Konservierungsmittel Thiomersal wurde in den 90er-Jahren im Zusammenhang mit einem Anstieg der Autismusfälle in den USA diskutiert. Auch wenn dieser Zusammenhang durch weitere klinische Studien widerlegt wurde, sind inzwischen heute in Deutschland zugelassene Impfstoffe frei von Thiomersal. Eine weitere, häufige Befürchtung ist, dass Mehrfachimpfungen für Babys gefährlich sind. Es gibt jedoch keine Hinweise darauf, dass Mehrfachimpfstoffe die Immunabwehr überlasten. 

    • Informationen zur FSME-Impfung

      FSME ist die Abkürzung für Frühsommer-Meningoenzephalitis, eine lebensbedrohliche Entzündung des Gehirns. Zecken können durch ihren Biss die Viren übertragen, die diese Entzündung verursachen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Schutzimpfung gegen FSME für Kinder beziehungsweise Erwachsene, die in FSME-Risikogebieten leben oder dorthin reisen, und für Menschen, die beruflich besonders gefährdet sind, zum Beispiel Forst- oder Landwirte. Für den vollen Impfschutz gegen FSME sind drei Impfungen nötig. Die zweite Impfung erfolgt ein bis drei Monate nach der ersten, die dritte – je nach Impfstoff – weitere fünf beziehungsweise neun bis zwölf Monate später. Nach zwei Impfungen besteht bereits ein hoher Schutz, der aber nur etwa ein Jahr anhält. Nach der dritten Impfung sind die Geimpften mindestens drei Jahre lang vor einer Infektion mit dem FSME-Erreger geschützt. 

      Zecken können nicht nur FSME-Erreger übertragen, sondern auch Bakterien (Borrelien), die eine Borreliose auslösen können. Eine Borreliose kann Hautrötung, grippeähnliche Symptome bis hin zu Lähmungen, Nervenschmerzen und Gelenkentzündungen verursachen und wird häufig erst spät diagnostiziert. Gegen die Borreliose gibt es jedoch keine Schutzimpfung. Wer sich vor Borreliose schützen will, sollte beim Aufenthalt in Feld oder Wald langärmelige Kleidung und lange Hosen tragen und sich danach gründlich absuchen. Wer die Zecke nach einem Zeckenstich möglichst schnell entfernt, senkt das Risiko zu erkranken. 

      Auch eine FSME-Impfung nach einem Zeckenstich kann sinnvoll sein. Für den aktuellen Stich bringt die nachträgliche Impfung zwar nichts, da die Antikörper erst nach 7 bis 14 Tagen gebildet werden. Und eine passive Impfung mit FSME-Immunglobulinen für einen sofortigen Schutz gibt es in Deutschland nicht mehr, da die Impfstoffe nicht mehr zugelassen sind. Die nachträgliche Impfung wird jedoch dann empfohlen, wenn weiterhin ein hohes Infektionsrisiko besteht, zum Beispiel bei längerem Aufenthalt in Gebieten mit hoher Zeckendichte.

    • Wichtiges zur HPV Impfung

      Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) Mädchen und Jungen zwischen 9 und 14 Jahren, möglichst vor dem ersten Sexualkontakt. Es werden zwei Impfungen im Abstand von fünf Monaten empfohlen. Versäumte Impfungen können bis zum Alter von 17 Jahren nachgeholt werden. Man kann sich auch nach dem ersten Sex noch impfen lassen. Selbst wenn sich Mädchen oder Jungen bereits mit einem HP-Virus infiziert haben, bietet die Immunisierung noch einen Schutz gegen andere HPV-Typen. Eine frühe Impfung hat in Studien einen besseren Impfschutz gezeigt.

      Bei über 17-Jährigen hängt es vom Einzelfall ab, ob die Impfung noch sinnvoll ist. Für junge Frauen oder Männer, die noch nicht oder nur wenig sexuell aktiv sind, kann eine Impfung auch dann noch Sinn machen. Studien haben gezeigt, dass es nach dem ersten Sex oft schnell zu einer Infektion mit HPV kommt. Ideal ist es daher, sich vor dem ersten sexuellen Kontakt impfen zu lassen.

      Entgegen vieler Befürchtungen soll die HPV-Impfung das Risiko für eine Fehlgeburt nicht erhöhen. Laut einer Studie aus Dänemark ist das Risiko auch dann nicht erhöht, wenn versehentlich in der Schwangerschaft geimpft wurde. Insgesamt gibt es aber noch zu wenige Daten, um mehr Sicherheit in Bezug auf sehr seltene Nebenwirkungen zu gewinnen. Diese sind nötig, um mögliche Auswirkung auf das Risiko von Totgeburten oder Fehlbildungen bei Kindern von Frauen abzuklären, die im Zeitraum der HPV-Impfung schwanger wurden.

    • Das sollte man zur Hepatitis-Impfung wissen

      Die Impfung gegen Hepatitis A wird vor Reisen in Länder empfohlen, in denen Hepatitis A verbreitet ist. Wenn Sie an einer Lebererkrankung leiden oder häufig Bluttransfusionen erhalten, sollten Sie sich ebenfalls impfen lassen. Die Empfehlung gilt zudem für eine Reihe weiterer Personengruppen. Sprechen Sie hierzu mit Ihrem Arzt.

      Gegen Hepatitis B sollten sich diejenigen Erwachsenen impfen lassen, die zu bestimmten Risikogruppen gehören. Dazu zählen beispielsweise Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder Sexualverhalten mit hohem Infektionsrisiko. Auch bestimmten Berufsgruppen wie Ärzten, medizinischem Pflegepersonal oder Polizisten wird die Impfung empfohlen.

      Nach einer vollständigen Grundimmunisierung besteht der Schutz gegen Hepatitis B mindestens 10 bis 15 Jahre, möglicherweise sogar lebenslang. Wenn Sie ein besonders hohes Risiko für eine Infektion haben, können Sie durch einen Bluttest feststellen lassen, ob Sie noch immun sind (Titerbestimmung) und gegebenenfalls eine Auffrischungsimpfung in Anspruch nehmen. Ansteckend ist man übrigens nach einer Impfung gegen Hepatitis B nicht. Der Impfstoff enthält keine vollständigen Viren, sondern nur Teile davon, sogenannte Antigene. Diese können eine Immunreaktion auslösen, sich aber nicht vermehren oder andere Menschen anstecken.

      Die Befürchtung, dass eine Hepatitis-B-Impfung Multiple Sklerose auslösen könnte, ist unbegründet. Dies zeigen international anerkannte Studien. Bei bereits an Multipler Sklerose (MS) erkrankten Menschen scheinen Erkrankungsschübe nach dem Impfen nicht häufiger aufzutreten als ohne Impfung. Infektionen mit Hepatitis-B-Viren können hingegen bei MS-Patienten einen Schub auslösen.

    • Wichtige Infos zur Grippeimpfung

      Grippeviren verändern sehr schnell ihr Erbgut, sodass Impfstoffe jedes Jahr an diese Veränderung angepasst werden müssen. Außerdem lässt die Schutzwirkung mit der Zeit nach. Einen guten Schutz bietet daher nur die jährliche Grippeimpfung im Herbst, quasi zu Grippesaisonbeginn. Der Grippeimpfstoff ist in der Regel gut verträglich. Nach dem Spritzen kann es zu Rötungen oder Schwellungen an der Einstichstelle kommen. Gegen leichte körperliche Aktivität nach der Impfung ist nichts einzuwenden. Besondere Anstrengungen sollten Sie aber vermeiden. Wenn Sie sich nach der Impfung schlapp fühlen, ruhen Sie sich besser aus.

      Hühnereiweißallergiker sollten sich vor der Impfung mit ihrem Arzt besprechen. Ob Sie sich gegen Grippe impfen lassen können, hängt davon ab, wie stark Sie allergisch sind. Bei einer leichten Allergie ist eine Grippeschutzimpfung unproblematisch, da der Impfstoff nur geringe Spuren an Hühnereiweiß enthält. Auch bei einer starken Allergie ist die Impfung unter Beobachtung möglich – das sollte jedoch der Arzt entscheiden.

      Ausschlusskriterien für eine Grippeimpfung sind akute fieberhafte Infektionen. In einem solchen Fall sollten Sie die Impfung verschieben, bis Sie wieder gesund sind. Kinder und Jugendliche mit Immunschwäche oder schwerem Asthma dürfen keinen Lebendimpfstoff erhalten.

    • Informationen zur Keuchhustenimpfung (Pertussis)

      Babys und Kleinkinder sollten eine Grundimmunisierung erhalten – bevorzugt mit Kombinationsimpfstoffen (als Teil der Sechsfachimpfung) in drei Impfdosen. Erwachsenen empfehlen wir die einmalige Impfung gegen Keuchhusten. In der Schwangerschaft sollten neben der werdenden Mutter auch ihre Angehörigen, Freunde und Betreuende des Kindes gegen Keuchhusten geimpft sein (Kokon-Strategie). Ausführliche Informationen zur Keuchhustenimpfung in der Schwangerschaft und zum Impfstoff finden Sie hier.

    AOK-Faktenboxen rund ums Impfen und Impfstoffe

    Die AOK-Faktenboxen geben einen Überblick über Nutzen und Risiken bestimmter Impfungen auf Basis der wissenschaftlichen Studienlage. Sie erhalten hier detaillierte Informationen übersichtlich zusammengestellt zum Ausdrucken und Nachlesen.

    Masern, Mumps und Röteln: Soll ich mein Kind impfen lassen? (PDF, 469 KB)

    Influenza: Impfung gegen Grippe für Menschen ab 60 Jahren. Soll ich mich jährlich impfen lassen? (PDF, 134 KB)

    Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten: Soll ich eine kombinierte Auffrischimpfung durchführen lassen? (PDF, 318 KB)

    Passende Leistungen der AOK

    Eine junge Frau wird geimpft. Es gibt spezielle HPV-Impfstoffe, um das Risiko von Gebärmutterhalskrebs zu minimieren.

    Impfung gegen HPV

    Mehr zum Thema HPV-Impfung finden Sie hier.

    Eine Frau bekommt eine Schutzimpfung in den Oberarm injiziert.

    Schutzimpfungen für Erwachsene

    Welche weiteren Impfungen für Erwachsene sinnvoll sind, lesen Sie hier.

    Ein Arzt impft eine schwangere Frau. Werdende Mütter sollten sich gegen Keuchhusten impfen lassen.

    Impfungen in der Schwangerschaft

    Impfen in den Schwangerschaft? In manchen Fällen ist das sinnvoll. Hier lesen Sie mehr zu diesem Thema.

    Ein Arzt bereitet eine Spritze für eine Reiseschutzimpfung vor.

    Spezielle Impfungen für Reisende

    Welche Impfungen brauche ich für welche Reise? Das erfahren Sie hier.

    Ein Arzt gibt einem Mann eine Grippeschutzimpfung. Die AOK trägt die Kosten für die Grippeimpfung.

    Grippeschutzimpfung

    Für wen ist die Grippeschutzimpfung sinnvoll? Informieren Sie sich hier.

    Ein Baby wird geimpft. Alle wichtigen Infos zu Impfungen finden Sie in diesem Beitrag.

    Impfungen für Babys, Kinder und Jugendliche

    Welche Impfungen sind wann für Babys, Kinder und Jugendliche nötig? Hier erfahren Sie mehr dazu.

    Aktualisiert: 17.01.2024

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