Besserer Überblick: Der Medikationsplan

Wer dauerhaft mehr als drei verschriebene Medikamente gleichzeitig einnimmt oder anwendet, hat Anrecht auf einen Medikationsplan vom Arzt. Damit sollen Wechselwirkungen bei den Medikamenten vermieden werden.
Ein Patient liest den Beipackzettel eines Medikaments. Wer mehrere Arzneimittel benötigt, profitiert von einem Medikationsplan.© AOK

Inhalte im Überblick

    Wozu ein Medikationsplan?

    Manchmal verordnet ein Arzt ein Medikament, von dem andere behandelnde Ärzte nichts erfahren. Oder der Patient nimmt zusätzlich nicht verschreibungspflichtige (rezeptfreie) Arzneimittel ein, von denen der Arzt ebenfalls nichts weiß. Der Medikationsplan oder auch Medikamentenplan soll für Übersicht sorgen und das Risiko von Wechselwirkungen der Medikamente senken. Den Plan sollte man beispielsweise beim Arztbesuch oder der Einweisung in eine Klinik mit sich führen. Die behandelnden Ärzte können die Informationen so bei ihrer Verordnung berücksichtigen.  

    Auch für Pflegebedürftige ist ein Medikationsplan sehr sinnvoll. Sie nehmen oft fünf und mehr Medikamente regelmäßig ein und mit der Liste haben pflegende Angehörige, professionelle Pflegekräfte und Ärzte mögliche Wechselwirkungen besser im Blick.

    Der Medikationsplan in der elektronischen Patientenakte (ePA)

    Ab 2025 kann der Medikationsplan auch digital in der elektronischen Patientenakte (ePA) hinterlegt werden. Er wird über die ePA in der „AOK Mein Leben“-App aufgerufen und von Ihrer behandelnden Praxis immer dann ergänzt oder geändert, wenn eine Medikation hinzugekommen oder weggefallen ist. Um den Plan in der ePA zu hinterlegen, müssen Sie lediglich mündlich zustimmen. 

    Vorteile des elektronischen Medikationsplans (eMP)

    • Der eMP ist immer griffbereit und kann einfach per App eingesehen werden.
    • Besonders für nicht-orientierte Patientinnen und Patienten, wie z. B. an Demenz erkrankte Menschen, ist ein eMP besonders hilfreich – etwa, wenn sie in medizinische oder Pflegeeinrichtungen überwiesen werden.
    • Behandelnde Ärzte und Ärztinnen sowie Apothekerinnen und Apotheker haben jederzeit einen Überblick über die Medikamente, die Patienten einnehmen.

    Was enthält der Medikationsplan?

    Folgende Angaben zu Ihrem jeweiligen Medikament sind im Medikationsplan enthalten:

    • Wirkstoff
    • Handelsnamen
    • Stärke
    • Darreichungsform
    • Dosierung
    • Einnahmezeiten
    • Einnahmegrund

    Wer erstellt den Medikationsplan?

    Es ist vorgesehen, dass der behandelnde Hausarzt oder die behandelnde Hausärztin den Medikationsplan erstellt und aktualisiert – das gilt für die Papiervariante genau wie für den elektronischen Medikationsplan (eMP). Sollten Sie keinen Hausarzt haben, wenden Sie sich bitte an Ihren behandelnden Facharzt oder Ihre Fachärztin. Danach kann der Plan auch zum Beispiel in der Apotheke aktualisiert werden.

    Der Medikationsplan ist keine Pflicht

    Der Patient entscheidet selbst, ob er einen Medikationsplan haben möchte. Die Angaben im Medikationsplan müssen auch nicht vollständig sein: Patienten dürfen den Arzt bitten, bestimmte Arzneimittel nicht aufzuführen. Bitte beachten Sie aber: Je vollständiger alle Arzneimittel im Medikationsplan dokumentiert sind, desto umfassender und damit nützlicher ist er.

    Welche zusätzlichen Angebote bietet meine AOK zur Medikamenteneinnahme?

    Die Angebote der AOK unterscheiden sich regional. Bitte geben Sie die Postleitzahl Ihres Wohnortes ein, damit wir die für Sie zuständige AOK ermitteln und Ihnen weitere Angebote anzeigen können.

    Aktualisiert: 05.11.2024

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