Risiko Polypharmazie: So können Sie sich schützen

Polypharmazie kann erhebliche Gesundheitsrisiken bergen, insbesondere auch für ältere Menschen. Ein Medikationsplan und regelmäßige Überprüfungen helfen, mögliche Risiken zu minimieren.
Eine ältere Frau mit weißgrauen Haaren, mit Brille und einer rotbraunen Bluse sitzt an einem weißen Tisch und hält einen Blister mit Tabletten in der rechten Hand. Vor ihr liegen weitere Medikamente auf dem Tisch verteilt. Im Hintergrund ist ein Wohnzimmer zu sehen.© iStock / eclipse_images

Rund 6,6 Millionen AOK-Versicherte wenden fünf oder mehr Arzneimittel gleichzeitig an und sind damit von Polypharmazie betroffen. Besonders im höheren Lebensalter steigt die Wahrscheinlichkeit gleichzeitig auftretender Krankheiten und dadurch mehrere Arzneimittel gleichzeitig zu benötigen.

Die Risiken von Polypharmazie können erheblich sein

Mit der Anzahl der eingenommenen Arzneimittel steigt das Risiko für Neben- und Wechselwirkungen, die mitunter schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben können. Ältere Menschen sind besonders gefährdet, da sich mit dem Alter auch der Stoffwechsel verändert. Personen mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion etwa können Medikamente dann weniger gut im Körper abbauen.

Die Wechselwirkungen können bei Betroffenen gravierende Funktionsstörungen (z.B. Schwindel, Verwirrtheit, erhöhte Sturzgefahr) auslösen, auch klinisch relevante arzneimittelbezogene Probleme wie etwa Nierentoxizität, Einfluss auf die Herzfrequenz sowie Blutungsrisiken stellen ein besonders hohes und oft unterschätztes Risiko dar.

Weitere Risiken können durch die korrekte Anwendung der Arzneimittel und die kontinuierliche Beobachtung der vollständigen Medikation verringert werden. Denn bei der Einnahme von vielen Arzneimitteln gleichzeitig kann es leicht zu Anwendungsfehlern kommen – sei es durch Verwechslung der Präparate oder durch unsachgemäße Einnahme.

Ihr Patientenrecht: der Medikationsplan

Um diesen Risiken entgegenzuwirken, ist eine sorgfältige und koordinierte Arzneimitteltherapie erforderlich. Ein Medikationsplan, der alle eingenommenen und angewendeten Medikamente auflistet, kann helfen, Ihre Sicherheit zu gewährleisten und unerwünschte Folgen zu minimieren. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin erstellt den Medikationsplan für Sie. Eine regelmäßige Prüfung des Plans im Rahmen einer Polymedikationsberatung erfolgt ebenfalls durch den Hausarzt oder die Hausärztin oder als pharmazeutische Dienstleistung (pDL) durch Ihre Apotheke.

Weitere Informationen zur Arzneimittelsicherheit von Ihrer AOK

Die Angebote der AOK unterscheiden sich regional. Geben Sie einfach Ihre Postleitzahl ein und erfahren Sie, welche Angebote Ihre AOK im Hinblick auf ein sicheres Medikamenten-Management für Sie hat.

Mehr Informationen zum Thema

Ein Mann hält einen Blister mit Tabletten in der Hand. Wie Patienten Medikamente richtig einnehmen, erfahren Sie im Beitrag.

Hinweise zur Medikamenteneinnahme

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Medikamente im Alter – BMBF

Diese Liste zeigt welche Arzneimittelwirkstoffe für ältere Menschen ungeeignet sind.

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Patienten-Information.de

Umfassende Informationen zu Medikamenten und dessen sicherer Einnahme.

Aktualisiert: 29.08.2024

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