Sucht bekämpfen: Rat und Hilfe

Etwa 8,2 Millionen Erwachsene sind in Deutschland von einer Sucht betroffen und von verschiedenen Substanzen oder Glücksspiel abhängig. Die AOK bietet Betroffenen und Angehörigen Unterstützung und informiert über Suchterkrankungen.
Eine Frau trinkt ein Glas Wein. Es ist Abend, das Licht ist gedämpft. Sie sitzt vermutlich in einer Bar.© iStock / SolStock

Suchterkrankungen: vielfältig und weit verbreitet

Sucht ist eine schwere chronische Erkrankung, die zu erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen und sogar zum vorzeitigen Tod führen kann. Die drei Substanzgruppen mit der höchsten Sucht-Verbreitung sind hierzulande Nikotin, Medikamente und Alkohol.

Nach repräsentativen Studien sind in Deutschland 4,4 Millionen Menschen tabakabhängig und 1,6 Millionen sind abhängig von Alkohol. Zudem ist laut Schätzungen der Medikamentenkonsum bei 2,9 Millionen Menschen als problematisch einzuordnen. Zu den Verhaltenssüchten zählt unter anderem die Glücksspielsucht, davon sind etwa 1,3 Millionen Menschen in Deutschland betroffen.

Sucht erkennen: Anzeichen einer Abhängigkeit

Eine Abhängigkeit entsteht bei den meisten substanzgebundenen und nicht substanzgebundenen Suchterkrankungen nicht innerhalb von Tagen oder Wochen. Oft schleicht sie sich unbemerkt ins Leben. Betroffene merken zwar häufig eine Veränderung, leugnen aber zunächst die Ernsthaftigkeit der Situation. Und auch für Außenstehende ist eine Sucht zunächst nicht leicht zu erkennen, weil Betroffene dazu neigen, sie zu verheimlichen oder zu verharmlosen. Dennoch gibt es Anzeichen, an denen Betroffene und Außenstehende eine Suchterkrankung erkennen können. Dazu zählen:

  • Starkes Verlangen: Ständiges Denken an das Suchtmittel und der Wunsch oder Zwang, es zu konsumieren.
  • Kontrollverlust: Keine Kontrolle darüber, wann oder wie viel konsumiert wird.
  • Abstinenzunfähigkeit: Unvermögen, auf das Suchtmittel oder -verhalten zu verzichten, trotz negativer gesundheitlicher oder sozialer Folgen.
  • Toleranzentwicklung: Steigerung der Dosis, um denselben Effekt zu erzielen.
  • Entzugserscheinungen: Körperliche oder psychische Symptome beim Verzicht auf das Suchtmittel oder -verhalten. Dazu zählen unter anderem Schwitzen, Unruhe, Nervosität, Zittern, Konzentrationsstörungen, Stimmungsschwankungen oder Aggressionen.
  • Rückzug: Vernachlässigung von Familie, Freundeskreis und Hobbys zugunsten der Sucht. Zunehmendes Desinteresse gegenüber der Arbeit, Freizeitaktivitäten oder anderen Menschen.
Jeder Mensch hat in irgendeiner Form Berührung mit dem Thema Sucht – sei es persönlich, in der Familie oder im Bekanntenkreis. Die AOK möchte offen darüber sprechen: Sechs Menschen erzählen uns von ihren Erfahrungen mit der Sucht.

Hilfe suchen und über Sucht informieren

Wer eine Sucht bei sich oder einem nahestehenden Menschen vermutet, kann sich an die Einrichtungen der Suchthilfe in Deutschland wenden. Ebenso kennen der Hausarzt oder die Hausärztin Beratungs- und Behandlungsangebote in der Nähe. Auch die AOK informiert, wie Betroffene Suchtverhalten bei sich erkennen oder Angehörige helfen können. Auf der Seite Sucht finden Sie unter anderem:

  • Fakten und Informationen über verschiedene Süchte
  • Kurse zur Suchtprävention und -behandlung
  • Sucht-Ratgeber für Eltern, zum Beispiel zum Thema Cannabis

Weitere Angebote der AOK zur Suchthilfe

Die AOK bietet Ihnen darüber hinaus noch weitere Unterstützungsangebote zur Beratung, Behandlung und Prävention von Suchterkrankungen:

  • Raucherentwöhnung: Nichtraucher werden mit einem Kurs oder Programm der AOK
  • AOK-Clarimedis: Kostenfreie Beratung von medizinischen Experten und Auskunft zu weiterführenden Unterstützungsangeboten
  • AOK-liveonline: Onlinekurse für junge Leute zu den Themen Verhaltenssüchten und Onlinesucht 
Aktualisiert: 19.07.2024

Nach oben

Waren diese Informationen hilfreich für Sie?

Das könnte Sie auch interessieren

Silhouette zweier Frauen, die bei Sonnenuntergang in einem Park spazieren. Im Hintergrund ist die Skyline einer Stadt zu erkennen.

Hitze im Sommer: Unterschätzte Gesundheitsgefahr

Hitzewellen sind hierzulande die größte direkt mit dem Klimawandel verbundene Gesundheitsgefahr. So schützen Sie sich und andere.

Ab jetzt Bonuspunkte in der „Meine AOK“-App sammeln

Die AOK Bonus-App zieht um: Punkte sammeln Sie fortan ganz einfach in der „Meine AOK“-App.

Was schützt vor Keuchhusten?

So erkennen und schützen Sie sich vor der Atemwegsinfektion.