GARDA: Forschungsprojekt zur Entlastung pflegender Angehöriger
Die Bedeutung der informellen Pflege
Mehr als zwei Millionen Menschen werden zu Hause von ihren Angehörigen gepflegt. Diese informelle Pflege ist von wachsender Bedeutung, denn aufgrund des demografischen Wandels steigt der Bedarf. Viele Angehörige reduzieren aufgrund der Pflegearbeit ihre Arbeitszeit oder geben ihren Beruf sogar auf. Die Belastungen der Pflege können auch dazu führen, dass Pflegende erkranken oder berufsunfähig werden. Betroffene Personen nutzen Angebote zur Unterstützung bisher jedoch selten oder erst spät.
Hier setzt das Forschungsprojekt „GARDA – Gesundheitsökonomische Auswertung der Belastung pflegender Angehöriger“ an. Es wurde von der AOK Niedersachen gemeinsam mit der AOK Bayern und der Leibniz Universität ins Leben gerufen. Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt rund 900.000 Euro vom Gemeinsamen Bundesausschuss gefördert.
Methodik und Zielsetzung der Projektarbeit
Das Projektteam untersucht die vorhandenen Bedarfe von Pflegenden, um Handlungsempfehlungen zur Erstellung neuer, zielgerichteter Versorgungsleistungen zu entwickeln. Dabei stehen die Bereiche Prävention, Beratung oder Unterstützung im Fokus.
Grundlage der Projektarbeit ist eine Analyse der Routinedaten der AOK Niedersachsen und AOK Bayern. Daraus lässt sich erheben, wie stark Pflegende gesundheitlich belastet sind und welcher Behandlungsbedarf dadurch entsteht. Zudem werden rund 2.000 pflegende Angehörige zu ihrer Situation befragt.
Die Ergebnisse werden mit Pflegeexpertinnen und -experten sowie Vertreterinnen und Vertretern der Kranken- und Pflegekassen diskutiert. Das Projektteam wird anschließend Handlungsempfehlungen für gezielte Leistungsangebote entwickeln.
Diese sollen die Lebensqualität der pflegenden Angehörigen fördern, ihre Gesundheit stärken und ihre Arbeitsfähigkeit schützen. Ein weiteres Ziel ist, die Qualität der informellen Pflege zu verbessern.
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