Innovative Krebstherapien
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Inhalte im Überblick
Protonentherapie gegen Krebs
Die Protonentherapie ist eine Methode der Strahlentherapie, bei der Atomkerne hoch beschleunigt werden, um damit zu bestrahlen. Die Protonen kommen direkt im Tumor zum Stehen und geben dort die meiste Energie ab. Der Vorteil dieser Methode ist, dass sie das dahinter gelegene Gewebe schont. Das hilft besonders bei Tumoren, die von sehr empfindlichem Gewebe umgeben sind.
Wie die Protonentherapie funktioniert
Die Protonentherapie ist eine präzise Form der Strahlentherapie. Hierbei kommen extrem schnelle Wasserstoff-Zellkerne (Protonen) zum Einsatz. Die Teilchen werden meist in einem Teilchenbeschleuniger auf bis zu 180.000 Kilometer in der Sekunde – das sind 60 Prozent der Lichtgeschwindigkeit – beschleunigt und dann in einem Strahl gebündelt. Der Protonenstrahl lässt sich so einstellen, dass die Protonen im Tumor zum Stehen kommen und dabei die meiste Energie abgeben. Damit wird vor allem das Gewebe hinter dem Tumor geschont.
Damit kann man Krebszellen dort bekämpfen, wo es ansonsten nicht möglich wäre. Die Protonenbestrahlung kann bis zu 30 Zentimeter in den Körper eindringen. Diese Form der Strahlentherapie wird vor allem da eingesetzt, wo der Krebs von empfindlichen Organen umgeben ist – bei Tumoren im Auge, an der Wirbelsäule, Schädelbasis, in der Nähe des Rückenmarks, der Rückenmarksnerven oder bei Kindern.
Wo Sie sich behandeln lassen können
In Deutschland ist in diesen Zentren eine Protonentherapie möglich:
- am Westdeutschen Protonentherapiezentrum in Essen
- am Ionenstrahl-Therapiezentrum in Heidelberg
- am Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrum (MIT) in Marburg
- in der Universitäts Protonen Therapie in Dresden
- Augentumortherapie Charité Campus Benjamin Franklin gemeinsam mit dem Helmholtz-Zentrum Berlin
Stereotaktische Bestrahlung und Radiochirurgie
Bei der stereotaktischen Bestrahlung werden Tumore punktgenau von mehreren Seiten aus bestrahlt. Die Hochpräzisionsstrahlung kann in mehreren Sitzungen (Fraktionen) erfolgen oder nur in einer Sitzung (einzeitig), dann spricht man von Radiochirurgie. Diese Formen der Bestrahlung (Stereotaktische Bestrahlung und Radiochirurgie) verbergen sich meist hinter den Markennamen unterschiedlicher Firmen, zum Beispiel „Cyberknife“, „Gammaknife“, „Radixact“, „Truebeam“, „Versa HD“ oder „ZAP-X“.
Bei der Technologie werden die Strahlen aus vielen Richtungen in den Tumor geleitet. Wie im Brennpunkt eines Brennglases fokussieren Gamma-Strahler oder Linearbeschleuniger die Strahlen auf einen Punkt. Diese Technologie kann sehr hohe Strahlendosen in den Tumor leiten und gleichzeitig das umliegende Gewebe schonen. Die Behandlung kommt vor allem bei Tumoren im Schädel, Gehirn und in der Wirbelsäule zum Einsatz.
Weitere Formen der Hochpräzisionsbestrahlung
Die Hochpräzisionsstrahlentherapie entwickelt sich stetig fort. Durch die punktgenaue Einstellung der Intensität des Strahls lassen sich auch dreidimensionale Verteilungen der Strahlendosis einstellen. Diese Behandlung kann zum Beispiel in der Kombination mit Computertomographen auch bildgesteuert erfolgen.
Magnetresonanz-Linearbeschleuniger „MR-Linac“
Dieses Verfahren ermöglicht eine Bestrahlung der Patienten bei gleichzeitigem Blick ins Körperinnere. Beim MR-LINAC handelt es sich um einen Linearbeschleuniger mit gleichzeitiger MRT-Bildgebung – in dieser Kombination eine völlig neue Gerätegeneration. Durch die präzisere Bestrahlung wird vor allem die Abgabe von Bestrahlungsdosen in das Normalgewebe des Patienten stark verringert. Geeignet ist das Gerät insbesondere in der punktgenauen Behandlung von Tumoren im Weichgewebe, z.B. Lunge, Leber, Bauchspeicheldrüse, Niere. Bundesweit bieten nur fünf Einrichtungen diese moderne Strahlentherapie an.
Projekt „SPIZ“ bei Blut- und Lymphdrüsenkrebs
Zur Behandlung von Blut- oder Lymphdrüsenkrebs stehen Patienten gute Therapiemöglichkeiten zur Verfügung, z.B. die Stammzelltransplantation oder die CAR-T-Zell-Therapie. Für Betroffene besteht nach den komplexen Behandlungen ein hohes Risiko für lebensgefährliche Komplikationen. Dort setzt das Projekt SPIZ (sektorenübergreifende Versorgung von Patientinnen und Patienten mit hämatologischen Erkrankungen nach innovativer Zelltherapie) an.
Patienten erhalten eine intensivere Nachsorge, unabhängig ihres Wohnortes. Ziel ist es, schwere Komplikationen rechtzeitig zu erkennen und lange Fahrten ins Krankenhaus oder zu Nachsorgeterminen zu vermeiden. Patientinnen und Patienten werden mittels App engmaschig und digital unterstützt, um Komplikationen wie etwa Infektionen nach der Zelltherapie rechtzeitig zu erkennen. So können Patienten im Umkreis von 200 Kilometer um die teilnehmenden Einrichtungen betreut werden. Am Projekt beteiligen sich die sächsischen hämato-onkologischen Zentren der Universitätskliniken Dresden und Leipzig und des Klinikums Chemnitz.
Behandlungsangebote für AOK PLUS Versicherte in Sachsen und Thüringen
Für Versicherte stehen diese innovativen Behandlungsmethoden bei bestimmten schwerwiegenden onkologischen Erkrankungen zur Verfügung:
- Protonentherapie
- Radiochirurgie, „Cyberknife"
- Magnetresonanz-Linearbeschleuniger „MR-Linac“
- Projekt „SPIZ“ bei Blut- und Lymphdrüsenkrebs
- Lungenkarzinom
- Brust- und Eierstockkrebs
Unser Partner für die Protonentherapie
Unsere Partner der Radiochirurgie "Cyberknife"
Unser Partner für die Magnetresonanz-Linearbeschleuniger
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