Kopfschmerzen bei Kindern und Jugendlichen
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Kopfschmerzen ernst nehmen
Kopfschmerzen im Kindes- und Jugendalter sind einer der häufigsten Gründe für einen Arztbesuch. Laut einer Befragung der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. (DMKG) von 1445 Gymnasiasten im Alter von 12 bis 19 Jahren zeigte sich, dass 83,1 Prozent mindestens einmal in den letzten sechs Monaten an Kopfschmerz gelitten hatten:
- Davon hatten 41,2% Spannungskopfschmerzen,
- 9,4% Migräne,
- 32,5% Kopfschmerz vom Mischtyp mit Migräne und Spannungskopfschmerzen.
Etwa die Hälfte der betroffenen Kinder leidet auch im Erwachsenenalter noch an Kopfschmerzen. Kopfschmerzen im Kindesalter treten häufig gemeinsam mit anderen Symptomen oder Erkrankungen auf, zum Beispiel Bauchschmerzen und Rückenschmerzen. Auch haben Kinder mit Kopfschmerzen signifikant häufiger, soziale Probleme, sowie ein höheres Risiko für eine Angststörung oder Depression. Im Alltag kann das zu gravierenden Folgen führen - und zeigt sich meist als sozialer Rückzug, Aufgeben von Hobbys, schulischer Leistungsabfall oder Konflikten in der Familie.
Hilfe für Kinder: Therapie lindert Kopfschmerzen
Das Kopfschmerz-Programm für Kinder und Jugendliche ist ein vom Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden entwickeltes Projekt.
Es besteht aus acht aufeinander aufbauenden Modulen und läuft schulbegleitend über etwa 3 Monate. Bis zu acht Kinder sind jeweils in einer Gruppe. Sie lernen, was sie selbst tun können, damit Kopfschmerzen auch ohne Medikamente seltener bzw. weniger stark auftreten.
Durch eine individuelle Behandlungsplanung in enger Zusammenarbeit mit Ärzten und Therapeuten sollen die Kopfschmerzen nachhaltig reduziert werden, um den Schulalltag wieder ohne Einschränkungen meistern zu können.
Hat Ihr Kind wiederkehrende Kopfschmerzen? So kann es teilnehmen:
- Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 17 Jahre alt,
- wenn wiederkehrende Kopfschmerzen auftreten und daraus Schulfehltage entstehen,
- bereits in ärztlicher Behandlung wegen Kopfschmerzen
- versichert bei der AOK PLUS.
Momentan wird das Behandlungsprogramm in Dresden und Görlitz durch das Universitätsklinikum angeboten.
Zukünftig werden weitere Kliniken das Programm in folgenden Gebieten etablieren:
- Chemnitz
- Erfurt
- Jena
- Leipzig
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