Verhütung: Diese Möglichkeiten gibt es
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Inhalte im Überblick
Die ideale Verhütung: Pille, Spirale oder Kondom?
Die Auswahl an empfängnisverhütenden Mitteln, auch Kontrazeptiva genannt, ist groß. Einige Mittel zur Verhütung wie Pille, Pflaster oder Vaginalring enthalten Hormone, die den weiblichen Zyklus beeinflussen. Andere arbeiten mit chemischen Substanzen, die Spermien hemmen oder abtöten. Wieder andere verhindern mechanisch, dass der Samen zur Eizelle gelangt (sogenannte Barrieremethoden).
Fast alle Verhütungsmittel sind Frauensache. Männer können nach wie vor nur mit Kondomen aktiv verhüten oder sich sterilisieren lassen. Das Kondom ist gleichzeitig auch die einzige Verhütungsmethode, die vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützt.
Trotz der großen Auswahl gibt es kein Verhütungsmittel, das für jede Frau gleich gut geeignet ist. Denn die Ansprüche an die ideale Verhütung sind verschieden. Daher hängt die Wahl des richtigen Verhütungsmittels nicht nur davon ab, wie sicher und verträglich es ist. Ob es zur jeweiligen Lebenssituation passt und den persönlichen Bedürfnissen entspricht, ist ebenfalls entscheidend.
Die Sicherheit eines Verhütungsmittels wird mit dem sogenannten Pearl-Index beurteilt. Je kleiner der Pearl-Index, desto besser funktioniert die Verhütungsmethode. Wenn bei der korrekten Anwendung eines Verhütungsmittels eine von 1.000 Frauen schwanger wird, so liegt der Pearl-Index bei 0,1. Die Angaben des Indexes sind jedoch nur ein Anhaltspunkt, da einige Pharmaunternehmen den Pearl-Index ohne Anwendungsfehler berechnen, andere wiederum Fehler in der Anwendung miteinbeziehen. So liegt beispielsweise der Pearl-Index der Pille bei 0,1 bis 0,9, der einer Kupferspirale bei 0,3 bis 0,8 und der von Kondomen bei 2 bis 12.
Verhütungsmittel mit Hormonen
Hormonelle Verhütungsmittel sind verschreibungspflichtig. Sie enthalten verschiedene Hormonkombinationen, die den Eisprung hemmen oder die Einnistung der Eizelle in die Gebärmutter verhindern. Werden hormonelle Verhütungsmittel richtig angewendet, schützen sie sicher vor einer ungewollten Schwangerschaft.
Manche Frauen klagen bei hormoneller Verhütung über Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Unterleibsschmerzen oder Stimmungsschwankungen. Zudem erhöhen östrogenhaltige Kombinationspräparate das Risiko, dass Blutgerinnsel, sogenannte Thrombosen, entstehen. Ein ärztliches Gespräch klärt offene Fragen und hilft, das passende Verhütungsmittel zu finden.
Die wichtigsten hormonellen Verhütungsmethoden im Überblick:
Antibabypille
Vaginalring
Hormonpflaster
Hormonspirale
Dreimonatsspritze und Hormonimplantat
Nutzen und Risiken bei der Verhütung mit der Pille
Die Pille gilt als sicheres Verhütungsmittel. Die Einnahme der Pille erhöht jedoch das Risiko für Blutgerinnsel in den Venen (Thrombosen) und für Lungengefäßverschlüsse (Embolien). Die AOK-Faktenbox liefert wissenschaftlich fundierte Informationen zum Thema.
AOK-Faktenbox: kombinierte hormonale Verhütungsmittel
Welchen Nutzen und welchen Schaden kann die Einnahme der Pille für mich haben?
Verhütung ohne Hormone
Kondom, Diaphragma & Co. verhindern, dass Spermien in die Gebärmutter eindringen, und schützen so vor einer ungewollten Schwangerschaft. Sie sind nicht verschreibungspflichtig. Wirklich sicher sind die Methoden nur, wenn sie richtig angewendet werden.
Verhütungsmittel ohne Hormone greifen nicht in den natürlichen Zyklus der Frau ein. Nebenwirkungen bleiben daher meist aus. Bestehen Allergien, zum Beispiel gegen Latex oder Silikon, dann lassen Sie sich zu anderen Verhütungsmitteln ärztlich beraten.
Die wichtigsten nicht hormonellen Verhütungsmethoden im Überblick:
Kondom
Femidom
Diaphragma
Kupferspirale, Kupferkette und Kupferperlenball
Natürliche Verhütung
Bei der natürlichen Verhütung geht es darum, die fruchtbaren Tage der Frau zu ermitteln und dann entweder auf Sex zu verzichten oder gezielt mit Kondomen & Co. zu verhüten. Hinweis auf die fruchtbaren Tage im Monatszyklus geben zum Beispiel die Körpertemperatur, die Menge des Scheidensekrets oder die Beschaffenheit des Muttermunds.
Natürliche Methoden zur Verhütung oder Familienplanung werden immer beliebter. Schließlich greifen sie nicht in den weiblichen Zyklus ein und haben keine Nebenwirkungen. Sie schützen jedoch nicht sicher vor einer Schwangerschaft. Außerdem erfordern sie viel Disziplin und Erfahrung, um die Körpersignale richtig einzuschätzen.
Verhütung für den Notfall: Pille danach
Die Pille danach ist ein Notfallverhütungsmittel. Sie kann eine ungewollte Schwangerschaft verhindern, wenn eine Verhütungspanne passiert ist oder die Verhütung vergessen wurde. Sie enthält Wirkstoffe, die den Eisprung hemmen oder verzögern. Wird die Pille rechtzeitig vor dem Eisprung eingenommen, kann die Befruchtung der Eizelle verhindert werden. Daher gilt: Je früher die Pille nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen wird, desto besser – idealerweise innerhalb von zwölf Stunden.
Die Pille danach ist rezeptfrei in Apotheken erhältlich. Bei Frauen unter 22 Jahren werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen. Die Voraussetzung ist, dass sie sich die Pille danach ärztlich verschreiben lassen. Die Pille danach ist ausschließlich für den Notfall gedacht und sollte bei der Verhütung nicht zur Regel werden.
Verhütung: Das zahlt die AOK
- Ärztliche Beratung: Bei Fragen zur Verhütung übernimmt die AOK die Kosten für ein Beratungsgespräch beim Frauenarzt oder bei der Frauenärztin. Das gilt auch, wenn der Partner beim Gespräch dabei ist. Zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung gehören zudem eine gynäkologische Untersuchung, ein jährlicher Test auf Chlamydien für Frauen bis zum abgeschlossenen 25. Lebensjahr sowie die Verordnung von Verhütungsmitteln.
- Verschreibungspflichtige Verhütungsmittel: Bis zum vollendeten 22. Lebensjahr übernimmt die AOK die Kosten für verschreibungspflichtige Verhütungsmittel. Dazu gehören zum Beispiel die Pille, die Spirale (mit und ohne Hormone), Verhütungspflaster oder der Vaginalring. Hierfür ist ein Kassenrezept notwendig. Das Verhütungsmittel muss vorher von der Ärztin oder dem Arzt als geeignet und medizinisch notwendig eingeordnet werden. Die gesetzliche Zuzahlung muss bereits ab dem 18. Geburtstag selbst übernommen werden.
Die Altersgrenze „bis zum vollendeten 22. Lebensjahr“ gilt auch für ärztlich verordnete, nicht verschreibungspflichtige Notfall-Kontrazeptiva, also die Pille danach.
Unter welchen Voraussetzungen zahlt die AOK Rheinland/Hamburg die Hormonpräparate?
Einige Hormonpräparate sind nicht nur zur Verhütung zugelassen, sondern auch zur Therapie anderer Krankheiten, wie zum Beispiel Akne. In diesen Fällen übernimmt die AOK Rheinland/Hamburg die Kosten, wenn der Arzt ein Kassenrezept ausstellt. Voraussetzung dafür ist das Vorliegen eines entsprechenden Krankheitsbildes und das Versagen zuvor durchgeführter Therapien. Außerdem muss bei der Verordnung die gezielte Behandlung der Akne im Vordergrund stehen, nicht die Verhütung einer Schwangerschaft.
Ist durch eine Schwangerschaft außerdem eine schwerwiegende Schädigung des Körpers oder des geistig-seelischen Gesundheitszustands der Frau oder des Kindes zu erwarten, dient die Pille der Krankenbehandlung und kann unabhängig vom Alter gemäß § 31 SGB V verschrieben werden.
Bei Fragen rund um die Themen Schwangerschaft und Geburt können Sie als Versicherter der AOK Rheinland/Hamburg die Clarimedis-Videosprechstunde besuchen. Die qualifizierten Gesundheitsberater der AOK stehen Ihnen gerne persönlich Rede und Antwort.
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