Erster Kindergesundheitsatlas: Eltern sorgen sich um chronische Erkrankungen

ADHS, Adipositas & Co: Eine neue AOK-Studie zeigt, dass viele Eltern chronische Erkrankungen bei ihren Kindern vermuten oder bereits damit konfrontiert sind. Der Bedarf an Informationen und Unterstützung ist groß.
Ein rothaariges Kind mit braunen Augen und Zahnlücke strahlt in die Kamera. Es trägt ein hellblaues Poloshirt. Im Hintergrund sind eine pinke Brotdose mit Obst und weitere Kinder zu sehen. © iStock / davidf

Eltern geben Einblick in die Gesundheit ihrer Kinder

In einer groß angelegten Befragung von mehr als 5.000 Elternhäusern hat die AOK Rheinland/Hamburg erstmals die Sicht der Eltern auf die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Kinder erhoben. Der erste Kindergesundheitsatlas beleuchtet dabei nicht nur chronische Erkrankungen, sondern auch Themen wie den Medienkonsum, das Wohlbefinden in Schule und Kita sowie den Umgang mit Suchtmitteln.

Chronische Erkrankungen belasten Kinder und Eltern

Besonders auffällig ist die Belastung durch chronische Erkrankungen: 34 Prozent der Eltern von betroffenen Kindern geben an, sich stark belastet zu fühlen. Die frühzeitige Diagnose und Behandlung solcher Erkrankungen spielt eine wichtige Rolle, um schwerwiegende Verläufe zu verhindern. Allerdings offenbart die Befragung auch eine mögliche Dunkelziffer: Viele Eltern vermuten bei ihren Kindern eine chronische Erkrankung, ohne dass eine offizielle Diagnose vorliegt.

ADHS und soziale Benachteiligung

ADHS ist eine der häufigsten Verhaltensauffälligkeiten im Kindesalter. Laut der Elternangaben wurde bei 4 Prozent der 3- bis 17-jährigen ADHS diagnostiziert, während bei weiteren 6 Prozent ein Verdacht besteht. Die Sorge der Eltern um die soziale und schulische Benachteiligung ihrer Kinder ist groß. Rund 58 Prozent der Eltern von Kindern mit diagnostiziertem ADHS fühlen sich stark belastet, während knapp die Hälfte von einer starken Belastung der Kinder selbst berichtet

Adipositas – eine verborgene Herausforderung

Auch beim Thema Adipositas wird eine mögliche Dunkelziffer sichtbar: Laut Body-Mass-Index (BMI) sind 7 Prozent der befragten Kinder adipös, jedoch liegt die Zahl der von den Eltern berichteten Diagnosen deutlich niedriger. Nur 2 Prozent der Eltern geben an, dass ihr Kind eine Adipositas-Diagnose erhalten hat. Eltern von übergewichtigen Kindern machen sich vor allem Sorgen über die langfristigen Folgen, wie dauerhafte Beeinträchtigungen (83 Prozent) und eine mögliche gesellschaftliche Benachteiligung (63 Prozent).

Sabine Deutscher, Vorstandsmitglied der AOK Rheinland/Hamburg

„Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass wir die Gesundheitskompetenz in den Familien und besonders der Eltern stärken müssen. Sie brauchen einen verständlichen Überblick darüber, welche Vorsorgeuntersuchungen es gibt, wo sie gute verlässliche Informationen über Krankheitsbilder finden oder welche Verhaltensweisen gesundheitsfördernd sind.“

Informationsbedarf und Unterstützung

Fast ein Drittel der betroffenen Eltern äußert die Sorge, nicht ausreichend informiert zu sein, um ihren Kindern bestmöglich helfen zu können. Der Kindergesundheitsatlas zeigt deutlich, dass es einen großen Bedarf an Unterstützung und Aufklärung gibt. Die AOK Rheinland/Hamburg setzt sich dafür ein, diesen Informationsbedarf zu decken und betroffene Familien durch vielfältige Leistungen zu unterstützen, etwa durch:

Der vollständige Kindergesundheitsatlas steht hier zum Download bereit.

Passende Leistungen der AOK Rheinland/Hamburg

Leistungen für Kinder & Familien

Die Gesundheit Ihres Kindes liegt uns sehr am Herzen. Deshalb tragen wir für viele wichtige Leistungen die Kosten. Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen, Zahnarztbehandlungen und vieles mehr – hier finden Sie alle Leistungen der AOK für Ihr Kind auf einen Blick.

Gesundheitsförderung mit „Henrietta & Co.“

Gesundheit spielend lernen: Mit dem AOK-Kindertheater „Henrietta & Co.“ beschäftigen sich Grundschulkinder in ganz Deutschland schon in der Schule mit Gesundheitsthemen. Im Zentrum steht dabei die Heldin Henrietta. Mit ihren Freunden meistert sie schwierige Herausforderungen und geht schließlich gestärkt aus den Abenteuern hervor. Behandelt werden hauptsächlich Themen wie Ernährung, Bewegung und psychische Gesundheit.

Kuren für Kinder

Um chronischen Erkrankungen vorzubeugen und Folgeerkrankungen zu vermeiden, ist es wichtig, Krankheiten bereits im Kindes- oder Jugendalter zu behandeln. Eine Kinderkur, als ambulante oder stationäre Vorsorgemaßnahme, kann ein erfolgreiches Mittel der Wahl sein.

Aktualisiert: 20.09.2024

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