Psychotherapie: ambulante Hilfe

Ob Depression, Angststörung oder Zwangserkrankung: Wer an einer psychischen Erkrankung leidet, benötigt professionelle Hilfe. Ist eine Psychotherapie nötig, kann diese häufig ambulant durchgeführt werden. Die AOK übernimmt die Kosten dafür.
Eine Therapeutin im Gespräch mit ihrer Klientin. Es gibt ambulante und stationäre Psychotherapien.© AOK

Inhalte im Überblick

    Ambulante Psychotherapie: die Vorteile bei der AOK

    • Die AOK übernimmt die Kosten für eine erforderliche Psychotherapie (ambulant) in vollem Umfang.
    • Die Abrechnung erfolgt über die Versichertenkarte.
    • Die AOK unterstützt Sie auch bei der Suche nach einem geeigneten Therapeuten.

    Das leistet die ambulante Psychotherapie

    Jedes Jahr leiden knapp 28 Prozent der erwachsenen Bevölkerung unter einer psychischen Störung, dazu gehören unter anderem Essstörungen, Schizophrenie oder auch Alkoholismus. Am häufigsten sind Angststörungen – davon sind Frauen deutlich häufiger betroffen als Männer. Hingegen ist es beim Alkoholismus umgekehrt. Hieran erkranken eher Männer. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, psychische Krankheiten zu behandeln. Eine davon ist die ambulante Psychotherapie. Diese führen ärztliche oder psychologische Therapeuten mit entsprechender Qualifikation und Zulassung durch.

    Eine solche Therapie setzt voraus, dass der Patient körperlich und geistig stabil genug dafür ist. Ziel der Behandlung ist es, die Krankheit zu überwinden, ihrer Verschlimmerung entgegenzuwirken oder Beschwerden zu lindern. Zu den häufigsten Methoden der Psychotherapie gehören:

    • ambulante Verhaltenstherapie
    • analytische Psychotherapie
    • tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
    • systemische Therapie für Erwachsene ab 18 Jahren

    Die gelisteten Verfahren können als Einzel- oder Gruppenpsychotherapie durchgeführt werden. Neben Einzelsitzungen kann auch die Akutbehandlung und Gruppenpsychotherapie einschließlich der Gruppenpsychotherapeutischen Grundversorgung im Videoformat durchgeführt werden.

    • Wann eine stationäre Psychotherapie in Betracht kommt

      Eine stationäre Psychotherapie wird meist nur dann angeordnet, wenn eine ambulante oder teilstationäre Therapie nicht als medizinisch ausreichend angesehen wird. Das gilt beispielsweise für Patienten, die an mehreren Erkrankungen leiden (Multimorbidität). Für sie kann eine stationäre Therapie sinnvoll sein, da sie die ambulanten Angebote oft nur mit aufwendiger Hilfe wahrnehmen können. Gleiches gilt für Patienten mit psychischen Funktionsstörungen wie Essstörungen, Zwangsstörungen oder pathologischen Süchten (Spielsucht, Internetsucht). Diese Verhaltensweisen sind meist so tief eingeprägt, dass sie nicht oder nur sehr schwer kontrollierbar sind, wenn der Patient zu Hause verbleibt.

      Bei einer stationären Therapie erhalten die Patienten die Möglichkeit, die erarbeiteten Inhalte einer Verhaltenstherapie im schützenden Rahmen der Klinik zu erproben, bevor sie selbst im Alltag damit zurechtkommen müssen. 

    Ambulante Psychotherapie: das zahlt die AOK

    Die AOK trägt die Kosten für eine notwendige ambulante psychotherapeutische Behandlung in vollem Umfang. Sowohl Einzelsitzungen als auch Gruppensitzungen einer Psychotherapie sind ambulant möglich. Auch eine sogenannte Langzeittherapie kann bei Bedarf erfolgen. Die Abrechnung erfolgt über die Versichertenkarte.

    Voraussetzung für die Kostenübernahme:

    • Die psychotherapeutische Behandlung erfolgt durch zugelassene psychologische Psychotherapeuten, Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten oder entsprechend ausgebildete Vertragsärzte (ärztliche Psychotherapeuten).
    • Der Therapeut muss für die von ihm erbrachten Leistungen (zum Beispiel ambulante Verhaltenstherapie) durch die Kassenärztliche Vereinigung zugelassen sein.
    • Übernimmt ein nicht ärztlicher Psychotherapeut die Behandlung, muss ein Haus- oder Facharzt nach den ersten Sitzungen abklären, ob es körperliche Ursachen für die psychischen Veränderungen gibt.
    • Die ambulante Psychotherapie ist die passende Behandlung für die individuellen Beschwerden und führt in dem geplanten Umfang wahrscheinlich zu einem Behandlungserfolg. Das prüft der behandelnde Therapeut (bei Langzeittherapien zusätzlich ein Gutachter) vor der Beantragung.
    • Die Behandlung dient nicht ausschließlich der Lebens-, Erziehungs-, Ehe- oder Sexualberatung.

    Der Weg zur ambulanten Psychotherapie

    Psychotherapeutische Sprechstunde

    Akutbehandlung

    Probesitzungen

    Psychotherapeutische Sprechstunde

    01/03

    In der psychotherapeutischen Sprechstunde erhalten Sie kurzfristig und ohne Überweisung durch den Hausarzt Zugang zur psychotherapeutischen Versorgung. Alle Psychotherapeuten und psychotherapeutisch arbeitenden Ärzte mit kassenärztlicher Zulassung bieten solche Sprechstunden an. Sie bekommen hier eine erste Einschätzung zu Ihren Beschwerden. Außerdem berät der Therapeut Sie zur weiteren Behandlung.

    Therapeuten für die ambulante Psychotherapie in Ihrer Nähe

    Über die Internetseiten der Kassenärztlichen Vereinigungen können Sie nach Therapeuten in Ihrer Nähe suchen. Auch der AOK-Gesundheitsnavigator hilft Ihnen dabei, zugelassene Therapeuten zu finden.

    Terminservicestellen vermitteln Termine für die ambulante Psychotherapie

    Die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen unterstützen Sie dabei, innerhalb von vier Wochen einen Termin für ein Erstgespräch bei einem Therapeuten für Ihre Psychotherapie (ambulant) zu vereinbaren: Ganz einfach unter der Telefonnummer 116 117 oder mittels E-Terminservice auf der Seite der Kassenärztlichen Bundesvereinigung.

    Welche weiteren Angebote zur ambulanten Psychotherapie bietet meine AOK?

    Die Angebote der AOK unterscheiden sich regional. So auch bei den Angeboten zur ambulanten Psychotherapie. Mit der Postleitzahl Ihres Wohnortes können wir die für Sie zuständige AOK ermitteln und die passenden Angebote anzeigen.
    Aktualisiert: 07.11.2024

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