Depression erkennen und vorbeugen

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Depression: rechtzeitig erkennen und vorbeugen
Eine Depression hat meist nicht nur die eine Ursache. Oft sind es verschiedene – biologische, psychische und soziale – Faktoren, die zu einer erhöhten Anfälligkeit für eine Depression führen. Kommen dann noch auslösende Faktoren wie zum Beispiel eine aktuell besonders belastende Lebenssituation hinzu, kann die Erkrankung ausbrechen. In manchen Fällen bricht die Erkrankung aber auch ohne ersichtlichen auslösenden Faktor aus. Man kann daher das Auftreten von Depressionen nicht sicher verhindern, aber man kann viel tun, um die eigene Anfälligkeit für Depressionen zu reduzieren und die Herausforderungen und Veränderungen des täglichen Lebens gut zu bewältigen.
11 kleine Maßnahmen für mehr innere Kraft und Balance
Achten Sie darauf, die nachfolgenden Maßnahmen in Ihrem Alltag zu leben, um einer depressiven Verstimmung oder einer psychischen Erkrankung wie der Depression vorzubeugen:
- Bleiben Sie in Bewegung – am besten regelmäßig, möglichst täglich. So werden Stresshormone abgebaut und Glückshormone freigesetzt. Ob ein strammer Spaziergang oder doch eine Runde Joggen – wählen Sie die Art von Bewegung, die Ihnen Spaß macht.
- Sorgen Sie gezielt für Entspannung, zum Beispiel durch autogenes Training, Yoga oder auch Lesen.
- Ernähren Sie sich gesund, abwechslungsreich und vollwertig. Empfehlenswerte Lebensmittel sind beispielsweise Gemüse, Obst und ungesalzene Nüsse.
- Trinken Sie wenig Alkohol oder koffeinhaltige Getränke, verzichten Sie auf Nikotin.
- Schlafen Sie ausreichend lange.
- Folgen Sie Ihrer inneren biologischen Uhr. Zum Beispiel sollten Morgenmenschen nicht die Nacht zum Tag machen. Und falls Ihr Körper im Winter mehr Schlaf braucht, akzeptieren Sie es einfach, denn es ist normal und völlig in Ordnung.
- Sorgen Sie für positive Begegnungen und pflegen Sie Kontakte zu Menschen, die Sie mögen und die Ihnen guttun. Ein gutes soziales Netz kann davor schützen, in eine Depression zu rutschen.
- Etwas hat Ihnen die Laune verdorben? Dann grübeln Sie nicht endlos, sondern versuchen Sie, sich Klarheit über die Lage zu verschaffen. Oft hilft es, mit anderen darüber zu sprechen oder Gedanken zu notieren.
- Ein kleiner Durchhänger ist normal. Ob beruflich oder privat – „gönnen“ Sie sich ruhig einen schlecht gelaunten Tag. Sie brauchen nicht immer gute Stimmung zu vermitteln.
- Lernen Sie hilfreiche Techniken zum Umgang mit psychischen Belastungen: Dabei kann Ihnen das Online-Trainingsprogramm „moodgym“ helfen. Es wurde zur Vorbeugung und Verringerung von depressiven Symptomen entwickelt. Es behandelt Themen wie den Zusammenhang von Gedanken und Gefühlen, Beziehungsprobleme, Stressbewältigung und vermittelt Entspannungstechniken. „moodgym“ ist kostenlos und frei im Internet zugänglich unter moodgym.de.
- Besonders wichtig: Falls Sie aber über längere Zeit schlechter Stimmung sind, suchen Sie bitte ärztlichen Rat.
Sie können darüber hinaus noch mehr für Ihre psychische Gesundheit tun. Entdecken Sie jetzt die Themenwelt Wohlbefinden im AOK-Gesundheitsmagazin.
Depression: eine Krankheit, viele Gesichter
Man unterscheidet die unterschiedlichen Verlaufsformen der Depression anhand ihrer Dauer, Ausprägung und Schwere der Symptome.
Die häufigsten Erkrankungsformen sind:
Unipolare Depression (Major Depression)
Winterdepression (Saisonale Depression)
Chronisch depressive Verstimmung (Dysthymie)
Bipolare Depression (manisch-depressive Erkrankung)
Wochenbettdepression (postpartale Depression)
Depression: die Symptome erkennen
Schlechte Laune oder ein kleines Stimmungstief hat jeder einmal. Das ist ganz normal und gehört zum Leben dazu. Erst wenn Niedergeschlagenheit, Antriebs- und Interesselosigkeit Überhand nehmen und länger als zwei Wochen andauern, wird das seelische Tief zur Depression. Ein einfacher Test, der sogenannte „Zwei-Fragen-Test“, kann erste Hinweise geben, um zwischen beidem zu unterscheiden:
- Fühlten Sie sich im letzten Monat häufig niedergeschlagen, traurig, bedrückt oder hoffnungslos?
- Hatten Sie im letzten Monat deutlich weniger Lust und Freude an Dingen, die Sie sonst gerne tun?
Wenn Sie beide Fragen mit „Ja“ beantworten, kann das auf eine Depression hindeuten. Sie sollten dann dringend zum Hausarzt oder zum Facharzt gehen, um es genauer abzuklären.
Hauptsymptome
Zusatzsymptome
Wichtig: Ein Selbsttest ersetzt keine ärztliche Diagnose
Weitere Unterstützungsmöglichkeiten
Auch wenn Sie noch nicht an einer Depression leiden, ist es hilfreich, sich Hilfe zu suchen. In einer Selbsthilfegruppe zum Beispiel treffen Sie Menschen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. Wer sieht, dass andere Menschen Ähnliches durchmachen, fühlt sich nicht allein. Sie können sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam Lösungen für Probleme finden. Allein zu erfahren, dass andere Menschen mit ähnlichen Belastungen zu kämpfen haben, schenkt vielen Kraft und Erleichterung.
Die AOK unterstützt Sie mit passenden Kursen
Die AOK hilft Ihnen, sich psychisch und körperlich zu stärken. In Präventionskursen lernen Sie zum Beispiel, beruflichen Stress besser abzubauen und private Konflikte leichter zu lösen. Die AOK bietet ein umfangreiches Kursangebot. Sie können Entspannungstechniken wie Yoga, Qigong, Meditation oder autogenes Training lernen, mehr Sport machen, sich gesünder ernähren oder lernen, auf Nikotin und Alkohol zu verzichten.
Weitere Informationen zum Thema „Depressionen erkennen und vermeiden"
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