Update

Bessere Ernährung: Fachgesellschaften erhöhen den Druck

14.11.2023 2 Min. Lesedauer

Deutsche Diabetesgesellschaft (DDG) und Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) machen Druck auf die Politik für bessere Rahmenbedingungen für ein gesünderes Ernährungsverhalten. „Die Politik hat hier mehrere Hebel zur Verfügung, die sie bislang nur unzureichend nutzt“, betonte Anja Bosy-Westphal, DGEM-Tagungspräsidentin und Prodekanin an der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät der Uni Kiel, heute im Vorfeld der Diabetes-Herbsttagung. Das reiche von einer verbraucherfreundlichen Lebensmittel-Kennzeichnung über Werbebeschränkungen für ungesunde Produkte bis zu einer höheren Steuer auf zuckerhaltige Softdrinks und weniger Steuern auf Obst und Gemüse.

Eine hochkalorische, fett-, salz- und zuckerreiche Ernährung gilt laut DDG und DGEM als Hauptursache für immer mehr und immer jüngere stark übergewichtige oder adipöse Menschen. „Kinder aus sozial schwachen Verhältnissen sind hiervon und von den damit einhergehenden Folgeerkrankungen besonders betroffen“, erklärte DDG-Geschäftsführerin Barbara Bitzer, Sprecherin der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten. In der Kindheit eingeprägte Ernährungsgewohnheiten seien später nur schwer zu ändern. Übergewicht und Adipositas seien wiederum Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes.

Bundesernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) hatte bereits im Sommer seinen Gesetzesentwurf entschärft, der Beschränkungen für an Kinder gerichtete Lebensmittelwerbung verbindlich vorschreiben soll. Dieser hänge nun zwischen den Ampelkoalitionären fest, so Bitzer. „Ganz wichtig ist, dass die Beschränkungen auch die Abendstunden einschließen, denn Kinder sehen nicht nur Kindersendungen, sondern insbesondere Familienfilme, Castingshows oder Sportübertragungen, die zumeist am Abend ausgestrahlt werden.“

Aktuell sind nach Angaben der DDG rund zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen in Deutschland übergewichtig sowie ein Viertel der Erwachsenen adipös. 15,4 Prozent der Kinder und Jugendlichen leiden an Übergewicht, 5,9 Prozent an Adipositas. Etwa 8,7 Millionen Menschen sind hierzulande von Diabetes betroffen – circa 95 Prozent haben einen Typ-2-Diabetes. Etwa jeder sechste Todesfall (16 Prozent) ist mit der Krankheit verbunden – durch Folge- und Begleiterkrankungen wie etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die jährlichen Zusatzkosten für die Behandlung von Diabetes belaufen sich auf etwa 21 Milliarden Euro, inklusive der Folge- und Begleiterkrankungen. (ts)

1 Kommentar

Mein Sohn leidet an Diabetes. Dies hat ein Spezialist für Innere Medizin festgestellt. Gut zu wissen, dass eine hochkalorische, fett-, salz- und zuckerreiche Ernährung der Grund dafür sein kann.

1-1 von 1 angezeigt

Beitrag kommentieren

Alle Felder sind Pflichtfelder.

Datenschutzhinweis

Ihr Beitrag wird vor der Veröffentlichung von der Redaktion auf anstößige Inhalte überprüft. Wir verarbeiten und nutzen Ihren Namen und Ihren Kommentar ausschließlich für die Anzeige Ihres Beitrags. Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht, sondern lediglich für eventuelle Rückfragen an Sie im Rahmen der Freischaltung Ihres Kommentars verwendet. Die E-Mail-Adresse wird nach 60 Tagen gelöscht und maximal vier Wochen später aus dem Backup entfernt.

Allgemeine Informationen zur Datenverarbeitung und zu Ihren Betroffenenrechten und Beschwerdemöglichkeiten finden Sie unter https://www.aok.de/pp/datenschutzrechte. Bei Fragen wenden Sie sich an den AOK-Bundesverband, Rosenthaler Str. 31, 10178 Berlin oder an unseren Datenschutzbeauftragten über das Kontaktformular.