Pressemitteilung

Sozialverwaltungsangestellte in Berlin leiden am meisten unter den Spätfolgen von Covid-19

28.02.2024 AOK Nordost 2 Min. Lesedauer

Frauen am häufigsten von Long-Covid betroffen

In Berlin sind Beschäftigte in der Sozialverwaltung und -versicherung von allen Berufsgruppen am stärksten von den Spätfolgen einer Corona-Infektion betroffen, dicht gefolgt von Erzieherinnen und Erziehern. Das geht aus einer Datenanalyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hervor. Demnach waren seit Pandemiebeginn rund 3,6 Prozent aller bei der AOK versicherten Sozialverwaltungs- und -versicherungsangestellten sowie rund 3,3 Prozent der Erzieherinnen und Erzieher von Long-Covid, Post-Covid oder dem Chronischen-Fatigue- Syndrom (CFS) betroffen.

In den am meisten von Spätfolgen einer Covid-19-Infektion betroffenen Berufsgruppen finden sich auch Beschäftigte in der Pflege Kann die häusliche Pflege nicht im erforderlichen Umfang erbracht werden, besteht Anspruch auf… , pädagogische Berufe sowie Bus- und Straßenbahnfahrerinnen und -fahrer. Über alle drei Diagnosen hinweg sind in Berlin Frauen deutlich häufiger betroffen als Männer. Am Chronischen-Fatigue-Syndrom erkrankten fast doppelt so viele Frauen wie Männer. Knapp jeder und jede fünfte Betroffene fiel aufgrund einer Long-Covid-Erkrankung länger als sechs Wochen im Job aus. Von den Beschäftigten mit einer Post-Covid- oder einer CFS-Diagnose fehlten jeweils rund 14 Prozent länger als 42 Tage.

Mit 35,6 Prozent war die Altersgruppe der 50- bis 59-jährigen Berlinerinnen und Berliner mit Abstand am häufigsten von Long-Covid betroffen. Bei den über 60-Jährigen waren es noch rund 18 Prozent. In der Altersgruppe der unter 29-Jährigen waren in Berlin etwas mehr als drei Prozent von Long-Covid betroffen. Post-Covid wurde am häufigsten in der Altersgruppe zwischen 30 bis 59 diagnostiziert. Auch das Chronische-Fatigue-Syndrom trat in dieser Altersgruppe am häufigsten auf, wobei die 40- bis 49-Jährigen mit rund 25 Prozent etwas seltener betroffen waren als die 30- bis 39-Jährigen und die 50- bis 59-Jährigen mit jeweils rund 30 Prozent.

Long-COVID-Coach des AOK-Bundesverbandes unterstützt Betroffene

Um Menschen, die von Long- oder Post-Covid betroffen sind, dabei zu unterstützen, die Krankheit wird in der Medizin als Abweichung von Gesundheit oder Wohlbefinden verstanden. Allerdings stößt die… zu bewältigen, hat der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Bundesverband gemeinsam mit der Uniklinik Heidelberg den Long-COVID-Coach entwickelt. Betroffene erfahren mit Schaubildern, Texten und Videos, an wen sie sich bei Long-Covid-Symptomen wenden können, welche Übungen gegen die typischen Symptome helfen können und wie eine schrittweise Rückkehr in den Alltag gelingen kann.

Hinweise für die Redaktionen

Um eine bestmögliche Schätzung der langfristigen Folgen von durch Covid bedingte Erkrankungen zu ermöglichen und eine Unterschätzung des Erkrankungsgeschehens zu minimieren, wurden in den Analysen der Arbeitsunfähigkeitsdaten zusätzlich zur expliziten Diagnose „Post-Covid-Zustand“ die Diagnosen Long-Covid und CFS berücksichtigt. Von einer Long-Covid-Erkrankung wird gesprochen, wenn die Beschwerden der Patientinnen und Patienten länger als 28 Tage andauern und im Zusammenhang mit einer Diagnose stehen, die vornehmlich zur Attestierung akuter Covid-Erkrankungen genutzt wird. Long-Covid-Erkrankungen werden in den Arztpraxen nicht als eigenständige Abrechnungsdiagnose dokumentiert. Vor diesem Hintergrund wurden bei der Berechnung der Falldauer von Long-Covid-Erkrankungen jeweils 28 Tage pro Fall abgezogen.

Zusätzlich ist in den Analysen auch die Diagnose „Chronisches-FatigueSyndrom/Myalgische Enzephalopathie“ berücksichtigt. Sie gilt als häufig spezifisch postvirale, langjährige und in Analysen zu den Folgen der Covid-19-Pandemie bisher vernachlässigte Erkrankung. Die Spätfolgen einer akuten Covid-19-Infektion können sich zudem in organspezifischen Erkrankungen sowie unterschiedlichen psychosomatischen und psychiatrischen Beschwerden äußern. Da jedoch nicht alle Betroffenen dieser Erkrankungen im Zusammenhang mit einer Covid-Infektion stehen müssen, kann man den Anteil der Betroffenen in diesen Diagnosegruppen auf Basis von Routinedaten auch Sekundärdaten genannt, sind Daten, die routinemäßig von der gesetzlichen Krankenversicherung… nicht erfassen.

Pressesprecher

Dirk Becker

AOK Nordost