Zuzahlungen

Zuzahlungen in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sind eine Form der direkten finanziellen Selbstbeteiligung der Versicherten an den Kosten von Gesundheitsleistungen.

Foto: Ein Stethoskop liegt auf Geldscheinen, die auf einem Taschenrechner liegen.

Arzneimittel, Verbandmittel, Hilfsmittel

Bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln, Verbandmitteln und bei Hilfsmitteln (zum Beispiel Einlagen) müssen Patientinnen und Patienten zehn Prozent des Abgabepreises selbst tragen. Die Zuzahlung beträgt mindestens fünf, höchstens jedoch zehn Euro. Die Zuzahlung beträgt jedoch nie mehr, als die tatsächlichen Kosten des Mittels. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sind von der gesetzlichen Zuzahlung befreit.

Beispiel: Bei einem Medikament für 80 Euro zahlt ein Patient oder eine Patientin acht Euro zu. Bei einer Salbe für sieben Euro werden dagegen nicht 70 Cent, sondern fünf Euro fällig. Ein sehr teures Medikament für 150 Euro kostet dagegen statt 15 nur zehn Euro.

Seit Juli 2006 brauchen Versicherte für bestimmte rezeptpflichtige Arzneimittel Nach der Definition des Arzneimittelgesetzes (AMG) sind Arzneimittel insbesondere Stoffe und… nichts zuzuzahlen, wenn die Hersteller eine bestimmte Preisgrenze einhalten. Der Preis muss mindestens 30 Prozent unter dem Festbetrag liegen, den die gesetzlichen Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… für das Arzneimittel erstatten. Die Liste der betreffenden Medikamente wird von den Krankenkassen zusammengestellt und alle 14 Tage aktualisiert.

Mehr Informationen und die aktuellen Arzneimittel-Listen 

Stationäre Behandlung

Wer im Krankenhaus Krankenhäuser sind Einrichtungen der stationären Versorgung, deren Kern die Akut- beziehungsweise… behandelt oder in einer Rehaklinik untergebracht wird, zahlt zehn Euro pro Tag zu. Die Zuzahlung ist auf 28 Tage oder 280 Euro im Kalenderjahr beschränkt. Auch für eine Mutter-/Vater-Kind-Maßnahme beträgt die Zuzahlung zehn Euro pro Tag, jedoch ohne zeitliche Beschränkung.

Heilmittel

Bei Heilmitteln - zum Beispiel Physiotherapie, Ergotherapie wirken überwiegend äußerlich zur Heilung oder Linderung einer Krankheit auf den Körper ein. Der… oder Massagen - müssen Versicherte zehn Prozent der Kosten selbst tragen. Hinzu kommen zehn Euro pro Rezept. Das heißt: Wer vom Arzt Die ärztliche Berufsausübung, die Ausübung der Heilkunde, setzt nach der Bundesärzteordnung eine… oder seiner Ärztin sechs Therapieeinheiten verordnet bekommt, der zahlt zehn Prozent der gesamten Behandlungskosten plus einmalig zehn Euro.

Häusliche Krankenpflege

Zehn Euro Verordnungsgebühr und zehn Prozent Eigenbeteiligung an den Kosten gelten auch für die häusliche Krankenpflege Häusliche Krankenpflege (HKP) ist eine Regelleistung der gesetzlichen Krankenkassen. Die HKP umfasst… . Zum Beispiel, wenn ein Patient oder eine Patientin nach einer Operation zu Hause von einem Pflegedienst versorgt wird, damit er das Krankenhaus schneller verlassen kann. Bei der häuslichen Krankenpflege bleibt die Zuzahlung aber auf die ersten 28 Tage der Inanspruchnahme begrenzt.

Fahrkosten

Fahrten zu einer ambulanten Behandlung dürfen die gesetzlichen Krankenkassen nur noch in Ausnahmefällen und nach vorheriger Genehmigung übernehmen. Dazu zählen zum Beispiel Fahrten zur Dialyse oder die von Krebspatienten zur Chemo- und Strahlentherapie. Weitere Ausnahmen gibt es für Versicherte, die laut Schwerbehindertenausweis außergewöhnlich gehbehindert (aG), blind (Bl) oder besonders hilfsbedürftig sind (H) sowie in anderen schwerwiegenden Fällen auf ärztliche Verordnung Einige Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung bedürfen einer schriftlichen Anweisung durch… . Auch dann müssen die Betroffenen zehn Prozent der Kosten zuzahlen - mindestens fünf und höchstens zehn Euro pro Fahrt.

Beispiel: Frau A. fährt mit dem Taxi 30 Kilometer zur Dialyse. Die Hin- und Rückfahrt kostet jeweils 60 Euro. Für beide Fahrten muss Frau A. jeweils sechs Euro zuzahlen. 108 Euro Fahrkosten Die Krankenkassen übernehmen nur Fahrkosten, wenn sie im Zusammenhang mit einer… übernimmt ihre Krankenkasse. Kosten für Fahrten zur stationären Behandlung - abzüglich der gesetzlichen Zuzahlung - übernehmen die Krankenkassen, wenn es sich um eine aus zwingenden medizinischen Gründen notwendige Rettungsfahrt zum Krankenhaus handelt.

Haushaltshilfe

Familien mit Kindern, die eine Haushaltshilfe Versicherte in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) haben Anspruch auf Haushaltshilfe, wenn… brauchen - zum Beispiel weil die Mutter im Krankenhaus liegt -, müssen pro Tag zehn Prozent der Kosten selbst übernehmen. Dabei beträgt die tägliche Zuzahlung wie bei Medikamenten und Fahrkosten mindestens fünf, höchstens aber zehn Euro.