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Grundsätze

HebVtr – Vertrag über die Versorgung mit Hebammenhilfe

Vertrag über die Versorgung mit Hebammenhilfe nach § 134a SGB V [HebVtr]
Sozialversicherungsrecht
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HebVtr – Vertrag über die Versorgung mit Hebammenhilfe



Anlage 1.2 Präambel HebVtr

In der vorliegenden Leistungsbeschreibung werden die Leistungen der freiberuflich tätigen Hebammen im Rahmen der vertraglich vereinbarten Positionsnummern inhaltlich beschrieben. Die Leistungsbeschreibung beinhaltet mögliche Leistungen, auch wenn diese nicht alle für jede einzelne Versicherte notwendig sind. Die Notwendigkeit von Art und Umfang der nachfolgend beschriebenen Leistungen ergibt sich aus dem individuellen Bedarf der Versicherten. D. h., für die in der Spalte "Leistungsbeschreibung" aufgelisteten Leistungen gilt: Die operationalisierten Leistungen müssen nicht der Reihe nach und auch nicht in Gänze jedes Mal erbracht werden. Insbesondere im Wochenbett ist eine aufsuchende Betreuung anzustreben.

Sofern die Komplexität des Falles, spezielle Leistungsinhalte und/oder einzelne Maßnahmen (z. B. genetische Beratungen und Ultraschalluntersuchungen) nicht in den Kompetenzbereich der Hebammen fallen, verweist die Hebamme die Versicherte an einen anderen Leistungserbringer (z. B. entsprechende Fachärzte und/oder zuständige Einrichtungen und klinische Versorgungslevel). Dennoch können die nachfolgenden Leistungen durch die Hebamme im Rahmen einer Mitbetreuung auch dann erbracht werden, wenn sich die Versicherte aufgrund pathologischer Konstellationen auch in ärztlicher Behandlung befindet.

Jede Hebammentätigkeit setzt sich in unterschiedlichen Anteilen in der Regel aus bestimmten Arbeitsschritten zusammen:

Bei Einzelleistungen sind dies nachfolgend:

  • -situationsbedingte Anamnese,
  • -Befunderhebung durch Befragung/Beobachtung,
  • -ggf. körperliche Untersuchung der Frau/des Kindes,
  • -Diagnosestellung,
  • -Abwägung Physiologie — Pathologie,
  • -Beratung/Information (z. B. Bescheinigung der Notwendigkeit einer Haushaltshilfe oder Hinweis auf Familienpflege),
  • -psychosoziales Betreuungsangebot,
  • -Therapieplanung/praktische Anleitung,
  • -ggf. Maßnahmen und Befundübermittlung,
  • -inhaltliche Dokumentation, leistungsbezogen einschließlich Dokumentation im Mutterpass und Kinder-Untersuchungsheft.

Bei Kursleistungen sind dies nachfolgend:

  • -Beratung/Information,
  • -praktische Anleitung,
  • -körperliche Übungen,
  • -Förderung gruppendynamischer Prozesse.
aktuelle Pos.-Nr.Name der Leistung und künftige Pos.-Nr.Leistungen in der Schwangerschaft
010XBeratung, auch mit Kommunikationsmedium (010x)Hier werden all jene Beratungsleistungen berücksichtigt, die nicht in einer der anderen Ziffern bei den Leistungen zu Schwangerschaft vorkommen.
Fragestellungen zu medizinischen und darüber hinausgehenden Belangen (z. B. rechtlich, psychosozial, edukativ, natürliche Empfängnisregulation); ggf. mit Verweis an die zuständige Stelle
0200Individuelles VorgesprächHinweis: Keine gesonderte Leistungsbeschreibung, mit der Neufassung wird diese Position in individuelle Basisdatenerhebung, individuelles Vorgespräch und spezifisches Aufklärungsgespräch unterteilt
individuelle Basisdatenerhebung und Leistungsauskunft (0200)Anlegen der Versichertenakte
Übergabe und Erläuterung relevanter Unterlagen
Kurzanamnese zur Erfassung des Betreuungsbedarfs
Informationen über das Spektrum und den Umfang der Hebammenhilfe der GKV und das aktuelle individuelle Angebot der Hebamme, z. B. Geburtsvorbereitung, Schwangerschaftsbeschwerden, Geburt und Wochenbettbetreuung und Stillzeit
Vorstellung und Erwartungen über die Betreuung während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett
Besonderheiten, die sich aus der Anamnese und dem Verlauf der Schwangerschaft ergeben
Planung der weiteren Betreuung und des nächsten Kontaktes
Individuelles Vorgespräch über Fragen der Schwangerschaft und Geburt (0230)am Betreuungsbedarf orientierte Vervollständigung der Anamnese, ggf. Anlegen der Versichertenakte
Übergabe und Erläuterung relevanter Unterlagen
Motivation und Orientierung zur Wahl des Geburtsortes (klinisch und außerklinisch)
Motivation der Eltern zur natürlichen Geburt
Information zu Möglichkeiten und Grenzen des gewünschten Geburtsortes unter Berücksichtigung der individuellen Befunde (u. a. Perinatallevel)
Information zum Vorgehen bei Beschwerden und Verdacht auf Geburtsbeginn
Informationen zu Vorbereitungen durch die Eltern
Information/Verweise zu weiterführenden Hilfen aus medizinischem, psychosozialem oder sonstigem Betreuungsbedarf
spezifisches Aufklärungsgespräch zum gewählten Geburtsort (0240)Aufklärung, Einwilligung, Behandlungsvertrag
Erreichbarkeit der betreuenden/diensthabenden Hebamme oder Vertretung zur Geburt
Übergabe und Erläuterung relevanter Unterlagen
Erläuterung der Inhalte des Aufklärungsbogens für den Geburtsverlauf am gewählten Geburtsort (inkl. Behandlungsvertrag für die Geburtshilfe und Einwilligung)
Informationen zu Vorbereitungen für den gewählten Geburtsort durch die Eltern
0300 Vorsorgeuntersuchung (0300)Dieser Leistung liegen die Leistungsinhalte und Zeitintervalle der jeweils gültigen Fassung der Mu-RL, verabschiedet vom G-BA als Versorgungsstandard zugrunde.
Anamneseerhebung bei Erstkontakt in SS mit einer Hebamme und Anlegen des Mutterpasses (so noch keiner vorhanden ist)
Routine-Untersuchung bei jedem Termin beinhaltet:
Beratung, Blutdruckmessung, Urinkontrolle, Gewichtskontrolle, auskultatorisch kindliche Herzfrequenzkontrollen ab SSW 24+0, Fundusstand und Kindslage bestimmen
Entscheidung über notwendige Laboruntersuchungen
körperliche Untersuchungen, ggf. vaginale, zur Abgrenzung von Beschwerden und Pathologie
GDM Screening (0400)Dieser Leistung liegen die Leistungsinhalte der jeweils gültigen Fassung der Mu-RL, verabschiedet vom G-BA als Versorgungsstandard zugrunde.
Vortest: Beratung, Aufklärung, Entnahme, Befundung und Ergebnisinterpretation, ggf. Veranlassung von Kontrolluntersuchungen
050X,
051X
Hilfe bei Schwangerschaftsbeschwerden oder Wehen (050X, 051X)Diagnosestellung und situationsbedingte, am Bedarf der Versicherten orientierte Maßnahmen zur Verbesserung schwangerschaftsbedingter Beschwerden oder Wehen unter Berücksichtigung der medizinischen, sozialen und psychosozialen sowie wirtschaftlichen Rahmenbedingungen unter Einbeziehung der vorhandenen Dokumente
Erhebung der medizinisch relevanten Parameter bei der Schwangeren
Überprüfen der messbaren kindlichen Parameter
Analyse von Ernährungsgewohnheiten und Lebensführung
Beratung sowie praktische Hinweise und Anleitung zur Umsetzung
Verlaufskontrolle, ggf. Überwachung
Feststellung von Zeichen eines möglichen Geburts- oder Fehlgeburtsbeginns
ggf. Einbeziehung und Unterweisung einer Begleitperson
bei Bedarf Begleitung in Klinik ggf. mit Übergabe
060XCTG (060X)Diagnostisches Mittel zur Abklärung im Rahmen der Schwangerenvorsorge, bei Hilfe bei Schwangerschaftsbeschwerden oder unter der Geburt. Notwendig bei Verdachtsdiagnosen und gemäß medizinischen Versorgungsstandards (u. a. bei Fisher-Score 6-8 oder FIGO-Score "suspekt" ggf. erforderliche Wiederholungen innerhalb von 12 Stunden und/oder zum Arzt sowie bei Fisher-Score unter 6 oder FIGO-Score "pathologisch" Anweisung zur sofortigen Vorstellung in geburtshilflicher Klinik).
0700 Geburtsvorbereitung in der Gruppe (0700)Grundlegende Informationen zu Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Neugeborenem im Rahmen eines modular strukturierten, fortlaufenden Kurses unter Berücksichtigung des Informationsbedarfes der Kursteilnehmerinnen
Verlauf/Physiologie, Veränderungen, Begleiterscheinungen, mögliche Beschwerden und Allergieprophylaxe für Mutter und Kind
Mögliche Unterstützungsleistungen, Hilfen und deren Dokumente
Körperhaltung, Entlastung, Ernährung und andere schwangerschaftsrelevante Themen
Bindungsförderung und Stärkung von Elternkompetenzen und des Selbstvertrauens (z. B. Auseinandersetzung mit Erwartungen, Vorfreude, Unsicherheiten, Ängsten, Sexualität, Umgang mit Geschwisterkindern, Veränderung der Partnerbeziehung und Beziehungsprobleme)
allgemeine Informationen zu unterschiedlichen Geburtsorten und Betreuungsmethoden
ggf. Rolle einer Bezugsperson während der Geburt
Physiologie der Wehentätigkeit
Information zum Verlauf einer regelrechten Geburt, möglichen Abweichungen vom normalen Verlauf (ggf. Informationen über geburtserleichternde Maßnahmen, operative Entbindungen und Nachgeburtsperiode)
Bedeutung und Verlauf des Wochenbetts (regelrecht und mögliche Abweichungen/Komplikationen)
Vorbereitung, Maßnahmen, und Entlastungsmöglichkeiten zur Unterstützung im Wochenbett
Neugeborenes: Erstversorgung, Untersuchung und Prophylaxe
Anleitungen zum Handling (Schlafposition, Kopf stützen usw.)
Entwicklung und Grundbedürfnisse im frühen Wochenbett (z. B. Gelbsucht des Neugeborenen, Wundheilung)
Information zum Stillen und dessen Stellenwert und zu ggf. notwendig werdenden Alternativen
Umgang mit Suchtmitteln (z. B. Nikotin, Alkohol und Sonstiges)
Information zu Anatomie des Beckens, der Brust und Bindegewebe sowie neurologische und hormonelle Zusammenhänge
Praktische Übungen
Wahrnehmungsübungen
Beweglichkeits-, Lockerungs-, Dehnungs- und Entspannungsübungen
Atemarbeit
Beckenbodenübungen, Beckenbewegungsübungen
Wehenübungen
Übungen zur Körperhaltung und Bewegung für alle Phasen der Geburt, Gebärpositionen
Anleitungen zu Körperübungen und Entspannungsübungen, ggf. auch durch Partner
0800Geburtsvorbereitung Einzelunterweisung (0800, 0830)Die Inhalte der Einzelunterweisung orientieren sich grundsätzlich an den Inhalten der Gruppenunterweisung und an dem individuellen Bedarf im Einzelfall.
aktuelle Pos.-Nr.Name der Leistung und künftige Pos.-Nr.Leistungen während der Geburt
Die nachfolgenden Leistungsbeschreibungen betreffen alle Geburtenbetreuungen unabhängig vom Ort der Leistungserbringung.
090X,
091X,
100X,
101X,
110X,
111X,
120X,
121X
Geburtsbetreuung im Krankenhaus (090X, 091X), in einer außerklinischen Einrichtung unter ärztlicher Leitung (100X, 101X), in einer HgE (110X, 111X) oder bei einer Geburt im häuslichen Umfeld (120X, 121X)Während Eröffnungs-, Austreibungs- und Plazentarphase
Erheben und Auswerten der Vitalzeichen und des Allgemeinzustandes des Kindes, intrapartale Überwachung des Kindes
Erheben und Auswerten der Vitalzeichen und des Allgemeinzustandes der Gebärenden
äußerliche Untersuchung und/oder Betrachtung der Gebärenden, ggf. innerliche Untersuchung
Entscheidung und Einleitung notwendiger geburtsbegleitender Maßnahmen (auch ggf. Verabreichung von Arzneimitteln); insbesondere im Notfall
ggf. Verlegung in eine höhere situationsangepasste Versorgungsstufe (z. B. KRS --> OP, außerklinisch --> klinisch, Level) von Frau und/oder Kind inkl. Durchführung organisatorischer und pflegerischer Maßnahmen unter Berücksichtigung des besonderen psychischen Betreuungsbedarfs von Mutter/Kind und Begleitpersonen
pflegerische Tätigkeiten; z. B. Waschen, Ein- und Ausfuhrkontrolle, Mobilisation
Information, Beratung und praktische Anleitung der Gebärenden und von Begleitpersonen
gezielte Zuwendung und Motivation der Frau, physische und psychische Unterstützung der Gebärenden z. B. Atemtechnik, Gebärposition
Beobachtung und Überwachung des Geburtsfortschritts u. a. Beurteilung der Wehentätigkeit
ggf. hebammenhilfliche Assistenz bei ärztlichen Tätigkeiten
ggf. Hinzuziehung der 2. Hebamme oder anderer Fachpersonen
kontinuierliche Geburtsdokumentation
Austreibungsphase und Geburt
aktive Anleitung der Gebärenden während der Geburt; ggf. intensive Unterstützung der Frau in verschiedenen Gebärpositionen und bei der Atmung
Hilfestellung bei der Entwicklung des Kindes (Dammschutz; ggf. Anlegen einer Episiotomie)
Erstversorgung des Kindes (APGAR-Zeit)
Plazentarphase
Leitung der Nachgeburtsphase und Gewinnung Plazenta
Untersuchung der Plazenta, ggf. Versendung in Pathologie
Blutungs- und Uteruskontrolle
Untersuchung der Wöchnerin auf Geburtsverletzungen; gemeinsame Erörterung des weiteren Vorgehens hinsichtlich der weiteren Versorgung
postpartale Betreuung
Erheben und Auswerten der Vitalzeichen und des Allgemeinzustandes des Kindes
Erheben und Auswerten der Vitalzeichen und des Allgemeinzustandes der Mutter
pflegerische Tätigkeiten; z. B. Waschen, Ein- und Ausfuhrkontrolle, Mobilisation
Förderung des Erstkontaktes und Bonding; ggf. Hilfe beim ersten Stillen (oder Füttern)
Blutungs- und Uteruskontrolle
Inspektion des Geburtswegs; wenn erforderlich mit Nachkontrolle
Kennzeichnung des Kindes (nicht bei außerklinisch, außer bei Verlegung)
Verlaufskontrolle der kindlichen Anpassungsvorgänge und Ausscheidungen
Beratung und Hinweise zum Verhalten in den ersten Stunden nach der Geburt (Entlassungs- bzw. Abschlussmanagement)
individuelle Beratung und Betreuung
gezielte Zuwendung und Motivation, physische und psychische Unterstützung der Mutter
besondere zusätzliche Leistungen bei Freigabe des Kindes in Adoptionspflegschaft oder Betreuung bei Totgeburt
Ergreifen der erforderlichen organisatorischen Maßnahmen (z. B. Verlegung bzw. Überführung des Kindes) inkl. Dokumentation
Information der zuständigen Behörden, Institutionen und ggf. Zuziehung von weiteren Fachpersonen
primäres Abstillen
130X,
131X
Hilfe bei einer Fehlgeburt (130X, 131X)alle geburtshilflichen Tätigkeiten, die sich auf die Betreuung der Gebärenden in dieser besonderen Situation beziehen, finden hier Anwendung
140XVersorgung einer Naht (140X)Information, Aufklärung und Anleitung der Frau
Lagerung der Frau
Feststellen von Schwere und Umfang der Verletzungen, ggf. Verlegung bei schweren Geburtsverletzung
Vorbereitung der benötigten Materialien, Arzneimittel und Instrumente
Vorbereitung des Wundgebietes, ggf. Lokalanästhesie
Versorgung der Verletzungen
pflegerische Maßnahmen zur Nachversorgung des Wundgebietes
150X,
151X
Zulage bei der Geburtsbetreuung von Mehrlingen, pro Kind (150X, 151X)Zulage für den Mehraufwand für die Betreuung von Mehrlingen bei der Geburt, ab dem 2. Kind
160X,
161X
Hilfe bei einer nicht vollendeten Geburt (160X, 161X)Verlegung der Frau vor Austritt des Kindes aus dem Mutterleib in eine höhere situationsangepasste Versorgungsstufe (z. B. KRS --> OP, außerklinisch --> klinisch, Level) incl. Durchführung organisatorischer und pflegerischer Maßnahmen unter Berücksichtigung des besonderen psychischen Betreuungsbedarfs von Mutter und Begleitpersonen
170X,
171X
2. Hebamme bei der Geburt (170X, 171X)Arbeitsteilung in Absprache mit der ersten Hebamme (insbesondere bei zu erwartenden Notfallsituationen)
optional Durchführung aller bei den Geburtenarten aufgeführten Tätigkeiten
aktuelle Pos.-Nr.Name der Leistung und künftige Pos.-Nr.Leistungen in Wochenbett und Stillzeit
180X,
181X,
200X,
201X,
210X,
211X
Wochenbettbetreuung im häuslichen Umfeld der Wöchnerin (180X, 181X) oder bei dem Kind nach der Geburt (1830, 1850), in einem Krankenhaus oder einer außerklinischen Einrichtung unter ärztlicher Leitung (200X, 201X) oder in einer HgE (210X, 211X)Die nachfolgenden Leistungsbeschreibungen betreffen alle Wochenbettbetreuungen sowohl für Mutter als auch für Kind unabhängig vom Ort der Leistungserbringung. Leistungen, die nur an speziellen Betreuungsorten anfallen, sind ggf. separat unter der Leistungsposition vermerkt. Die Befunderhebung erfolgt situationsangepasst am Bedarf von Mutter und Kind orientiert, insbesondere durch körperliche Untersuchungen von Wöchnerin und Kind, Befragung und Beobachtung. Diese gehen ineinander über und werden ergänzt durch Beratung, praktische Anleitung und ggf. die Einleitung erforderlicher Maßnahmen zur Verbesserung wochenbettbedingter Beschwerden unter Berücksichtigung der medizinischen, sozialen und psychosozialen sowie wirtschaftlichen Rahmenbedingungen unter Einbeziehung der vorhandenen Dokumente und Befunde. Informationen zu medizinischen und darüber hinausgehenden Belangen (z. B. rechtlich, psycho-sozial, edukativ; natürliche Empfängnisregulation); ggf. mit Verweis an die zuständige Stelle (z. B. bei Kindeswohlgefährdung). Bei Abwesenheit der Mutter nach § 24d SGB V erfolgt die Leistungserbringung bei der Person, die das Kind betreut.
Mutter
Unterstützung zur Förderung des regelrechten Wochenbettverlaufs
Erheben und Auswerten der Vitalzeichen und des Allgemeinzustands
Kontrolle und ggf. Unterstützung der Rückbildung der genitalen und extragenitalen schwangerschafts- und geburtsbedingten Veränderungen
Begutachtung und Pflege von Geburtsverletzungen oder Kaiserschnittnaht
Inspektion und Pflege der Brust (z. B. Hilfe bei Milchstau, drohender Brustentzündung und wunden Brustwarzen)
Wochenbetthygiene
Beratung, Durchführung und Anleitung zu Wochenbettgymnastik, (z. B. Inkontinenz, Thromboseprophylaxe)
Nachbesprechung der Geburt
Stärkung der Elternkompetenzen, der Bindungssicherheit und des Zusammenwachsens der Familie/Veränderungen der Lebenssituation
Durchführung besonderer Maßnahmen auf ärztliche Anordnung
ggf. besondere Unterstützung bei der Verarbeitung traumatischer Schwangerschafts- oder Geburtserfahrungen und -situationen
Kind
Erheben und Auswerten der Vitalzeichen und des Allgemeinzustands
Information zum NG-Screening, U2/U3, Prophylaxen und Impfungen
Gewichtskontrolle
Nabelpflege
Kontrolle der Ausscheidungen
visuelle Bilirubinkontrolle
Handling und praktische Anleitung zur Säuglingspflege, Unfallprävention (z. B. Gefahren am Wickeltisch, Haustiere)
Erkennen von Bedürfnissen und Problemen, Beobachtung, Anzeichen, Maßnahmen
Information zur Kariesprophylaxe
Laktation, Stillen und Ernährung des Kindes in den ersten 8 Wochen
Regulation der Laktation
Beobachtung, Information, Anleitung und Unterstützung vor, während und nach der Mahlzeit des Kindes
Information und Anleitung zu Stillpositionen/Anlegetechnik und dem angemessenen Umfeld zum Stillen
Anleitung zur Milchgewinnung und Aufbewahrung der gewonnenen Muttermilch
Unterstützung in besonderen Stillsituationen der Wöchnerin und des Kindes/der Kinder
Informationen zu Allergieprophylaxe durch Stillen bzw. Ernährung und über den Übertritt von Substanzen in die Muttermilch
ggf. Anleitung zur Zubereitung der Nahrung und zum Umgang mit Flaschen und Saugern
1900Zulage zur ersten Wochenbettbetreuung (1900)am Betreuungsbedarf orientierte Vervollständigung der Anamnese von Mutter und/oder Kind
220XZulage für Wochenbettbetreuung von Zwillingen und mehr KindernMehraufwand bei der Betreuung von Mehrlingen im Wochenbett ab dem 2. Kind
230XBeratung, auch mit Kommunikationsmedium (230x)Hier werden all jene Beratungsleistungen berücksichtigt, die nicht in einer der anderen Leistungen im Wochenbett vorkommen.
Fragestellungen zu medizinischen und darüber hinausgehenden Belangen (z. B. rechtlich, psychosozial, edukativ, natürliche Empfängnisregulation); ggf. mit Verweis an die zuständige Stelle
240XU 1 (240X)Dieser Leistung liegen die Inhalte der jeweils gültigen Fassung der Kind-RL, verabschiedet vom G-BA als Versorgungsstandard zugrunde.
aktuelle Pos.-Nr.Name der Leistung und künftige Pos.-Nr.Sonstige Leistungen
040X,
250X
Entnahme von Körpermaterial bei der Versicherten (250X)Sofern diese Leistung im Rahmen der Schwangerenvorsorge erbracht wird, liegen die Leistungsinhalte und Zeitintervalle der jeweils gültigen Fassung der Mu-RL, verabschiedet vom G-BA als Versorgungsstandard zugrunde.
Im Rahmen ihres Kompetenzbereichs kann die Hebamme alle medizinisch erforderlichen Laborparameter (z. B. Infektionsparameter, Blutzuckerkontrollen) auch zur Ausschlussdiagnostik bestimmen lassen.
Beratung, Aufklärung, Entnahme, Befundung und Ergebnisinterpretation, ggf. Veranlassung von Kontrolluntersuchungen
250XEntnahme von Körpermaterial beim Kind (250X)Die Leistung kann im Rahmen der Neugeborenen-Screening-Untersuchungen gemäß Kind-RL des G-BA erbracht werden. Im Rahmen ihres Kompetenzbereichs kann die Hebamme alle medizinisch erforderlichen Laborparameter (z. B. Infektionsparameter, Blutzuckerkontrollen, pH-Kontrollen, Bilirubinkontrollen) auch zur Ausschlussdiagnostik bestimmen lassen.
Beratung, Aufklärung, Entnahme, Befundung und Ergebnisinterpretation, ggf. Veranlassung von Kontrolluntersuchungen
ggf. auch aus der Nabelschnur, ausgenommen Stammzellen
260X,
261X
postpartale Überwachung (260X, 261X, 2630, 2650)Die Leistung erfolgt im Anschluss an die in der Geburtsbetreuung inkludierte Geburtsnachbetreuungszeit (090X bis 131X)
engmaschige Beobachtung der Vitalzeichen, des Allgemeinzustandes und Auffälligkeiten bei der Wöchnerin und/ oder dem Kind (bspw. Kreislaufinstabilität, Harnverhalt, Z.n. verzögerter Plazentageburt, Begleitung bei verstorbenem Kind)
Entscheidung über notwendige weiterführende Maßnahmen
ggf. erforderliche Maßnahmen einleiten
2670PulsoxymetrieDieser Leistung beim Neugeborenen liegen die Inhalte und Zeitvorgaben der jeweils gültigen Fassung der Kind-RL, verabschiedet vom G-BA als Versorgungsstandard zugrunde.
2700Rückbildungsgymnastik in der Gruppe (2700)Rückbildungsgymnastik in Form von Beratung und praktischen Übungen
Informationen über körperliche Veränderung und Maßnahmen nach Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett
Erklärungen zur Funktion des Beckenbodens und Erläuterung der Lage innerer Organe
Wahrnehmung, Kontrolle und Kräftigung des Beckenbodens (u. a. Senkungs-, Inkontinenzprophylaxe)
allgemeine Kräftigung des Bewegungs- und Halteapparates durch Übungen (Information und praktische Anleitung zum Alltag mit Baby, z. B. Heben, Tragen und Stehen — Ergonomie)
Venentraining
Körperarbeit, z. B. Entspannungsübungen
Einzelrückbildungsgymnastik (2730)Die Inhalte der Einzelunterweisung orientieren sich grundsätzlich an den Inhalten der Gruppenunterweisung und an dem individuellen Bedarf im Einzelfall.
2800,
2810
Hilfe bei Still- und Ernährungsschwierigkeiten des Kindes (2800, 2810)Die nachfolgenden Leistungen beziehen sich auf Still- und Ernährungsschwierigkeiten nach 8 Wochen bis zum Ende der Abstillphase, bei Ernährungsproblemen des Kindes bis zum Ende des 9. Monats nach der Geburt
körperliche Beschwerden der Mutter (z. B. Milchstau, fragliche Brustentzündung, wunde Brustwarzen)
Brustverweigerung durch Kind oder beunruhigendes Still- und Ernährungsverhalten des Kindes
Auffällige Gewichtsentwicklung des Kindes
zu viel/zu wenig Milch
Schwierigkeiten bei Umstellung auf Beikost
Anleitung zum Abpumpen, wenn Mutter Kind nicht anlegen kann (z. B. bei Erfordernis der Einnahme von Arzneimitteln, Operation, Arbeitsaufnahme)
Ernährungsprobleme aufgrund von Erkrankungen oder Fehlbildungen des Kindes (z. B. Anleitung zur Sondenernährung, Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte)
Stillen und Berufstätigkeit
220X,
2820
Zulage bei der Betreuung von Mehrlingen, pro Kind (282X)Mehraufwand bei der Betreuung von Mehrlingen sowohl im Wochenbett als auch bei Stillschwierigkeiten oder Ernährungsproblemen des Kindes/der Kinder, ab dem 2. Kind
290XBeratung, auch mit Kommunikationsmedium (290X)Hier werden all jene Beratungsleistungen berücksichtigt, die nicht in einer der Ziffern bei der Leistung "Hilfe bei Still- und Ernährungsschwierigkeiten des Kindes" vorkommen.
Fragestellungen zu medizinischen und darüber hinausgehenden Belangen (z. B. rechtlich, psychosozial, edukativ, natürliche Empfängnisregulation); ggf. mit Verweis an die zuständige Stelle

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