Gesundheitspotenziale fördern: Prävention und Lebensqualität in Pflegeeinrichtungen
Pflegebedürftige Menschen sind durch ihre physischen oder psychischen Beeinträchtigungen und Erkrankungen natürlich auf Hilfe angewiesen. Das betrifft Aktivitäten im Alltag bis hin zu Unterstützung, um am sozialen Leben teilzunehmen. Dennoch verfügen auch beeinträchtigte, multimorbide und pflegebedürftige Menschen über Gesundheitspotenziale, die gefördert werden können. Damit Prävention und Gesundheitsförderung in stationären Pflegeeinrichtungen gelingt, sollten die Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten und der Bewohnerschaft entsprechend nachhaltig gestaltet werden.
Ziele der Gesundheitsförderung in Pflegeeinrichtungen
Der Gesundheitsförderungsprozess verfolgt das Ziel, die physische und psychische Gesundheit aller Beteiligten zu stärken. Dabei profitieren Beschäftigte in der Pflege und Bewohnerinnen und Bewohner. Folgende Ziele stehen im Mittelpunkt:
- Stärkung der physischen und psychischen Ressourcen: Mit einem umfassenden Gesundheitskonzept werden sowohl die körperlichen als auch die geistigen Fähigkeiten der Bewohnerinnen und Bewohner sowie der Pflegekräfte gefördert.
- Gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen in der Pflege: Durch ein gesundes Arbeitsumfeld wird das Wohlbefinden der Pflegekräfte erhöht, was wiederum die Pflegequalität für die Bewohnerinnen und Bewohner verbessert.
- Verbesserung der gesundheitlichen Situation: Durch gezielte Präventionsmaßnahmen können Krankheiten vorgebeugt und die allgemeine Gesundheit gestärkt werden.
- Erhöhung der Lebensqualität in Pflegeheimen: Ein besonderes Augenmerk liegt auf der sozialen Teilhabe und der Förderung eines aktiven Lebensalltags.
Der Nutzen liegt dabei klar auf der Hand:
Mobilere, aktivere und geistig fittere Bewohner entlasten das Pflegepersonal, da sie weniger Unterstützung im Alltag benötigen. Dies führt nicht nur zu einer besseren Betreuung, sondern trägt auch zu einem positiven Image der Einrichtung bei. Zufriedene Bewohnende und Mitarbeitende stärken das Miteinander und fördern ein angenehmes Arbeitsklima. Zudem wird die Einrichtung als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen, was die Mitarbeiterfluktuation reduziert und das Gewinnen qualifizierter Fachkräfte erleichtert.
Prävention in der Pflege: Ein Mehrwert für alle
Prävention in der Pflege und Betriebliche Gesundheitsförderung sollten Hand in Hand gehen. Gerade in Pflegeeinrichtungen, in denen die Bewohnerinnen und Bewohner stark auf die Unterstützung des Pflegepersonals angewiesen sind, sind gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen von großer Bedeutung. Gesunde und zufriedene Mitarbeitende können eine noch bessere Versorgung der Pflegebedürftigen sicherstellen.
Maßgeschneiderte Gesundheitsförderung in der Pflege
Ein zentraler Aspekt der Gesundheitsförderung in der Pflege ist die Entwicklung maßgeschneiderter Angebote. Jede Pflegeeinrichtung hat individuelle Anforderungen und Besonderheiten, die bei der Gestaltung eines nachhaltigen Gesundheitsförderungsprozesses berücksichtigt werden müssen. Durch gezielte Maßnahmen, wie Workshops oder Schulungen, können sowohl die Lebensqualität der Pflegebedürftigen als auch die Gesundheit der Pflegekräfte langfristig verbessert werden.
Basis für die Umsetzung des Präventionsangebotes ist der Abschluss eines Kooperationsvertrages zwischen der stationären Pflegeeinrichtung und der AOK NordWest. Damit erklärt sich die Einrichtung bereit, gesundheitsförderliche Strukturen aufzubauen und einen Gesundheitsförderungsprozess unter der Leitung eines Steuerungsgremiums zu initiieren. Bei diesem Prozess unterstützt die AOK NordWest und berät bei der Bedarfsanalyse, der Maßnahmenplanung und der Umsetzung.
Wenn Sie Interesse oder Fragen zu unserem Angebot „Gesunde Pflegeeinrichtung" haben, kontaktieren Sie uns gerne unter praevention.pflege@nw.aok.de .
Modelle zur Prävention in stationären Pflegeeinrichtungen
- Ganzheitliche betriebliche Gesundheitsförderung + Bewohnergesundheit
Vollumfängliche Analyse der gesamten Einrichtung inkl. Umsetzung notwendiger Maßnahmen innerhalb des Projektzeitraums.
Beispiel: gesunde Führungsprozesse im Unternehmen sowie Angebote zur kognitiven Förderung Ihrer Bewohnerschaft
Projektdauer: ca. 24 Monate
- Betriebliche Gesundheitsförderung + Bewohnergesundheit smart
Einstieg in die Gesundheitsförderung, Kurz-Bedarfsanalyse im Steuergremium, Fokus auf eine Maßnahme zur Gesundheitsförderung pro Zielgruppe.
Beispiel: Ein Angebot zum Thema Stressresilienz Ihrer Mitarbeitenden sowie ein Angebote zur kognitiven Förderung Ihrer Bewohnerschaft
Projektdauer: ca. 8 Monate
- Betriebliche Gesundheitsförderung in der Pflege
Umfängliche Analyse im Bereich der Mitarbeitendengesundheit inkl. notwendiger Maßnahmenumsetzung innerhalb des Projektzeitraums
Beispiel: gesunde Führungsprozesse im Unternehmen
Projektdauer: ca. 18 Monate
- Bewohnendengesundheit
Analyse im Bereich der Bewohnendengesundheit inkl. notwendiger Maßnahmenumsetzung innerhalb des Projektzeitraums
Beispiel: G-Weg – System zur Sturzprophylaxe
Projektdauer: ca. 18 Monate
- Projektförderung zur Bewohnendengesundheit
Antrag Förderverfahren wird durch Pflegeeinrichtung gestellt, Strukturaufbau und Verzahnung von Verhaltens- und Verhältnisprävention wird durch Pflegeeinrichtung selbst sichergestellt
Projektdauer: unterschiedlich
- Sensibilisierung betriebliche Gesundheitsförderung
Gesundheitstage, Online-Seminare, Kurzworkshops