Führungsrolle positiv gestalten
Wie sieht gute Führung aus? Wie können Arbeitgeber ihre Teams langfristig binden? Unter anderem mit einer Führungsebene, die auf die Bedürfnisse der Belegschaft eingeht. Positive Leadership – oder Positives Führen – kann genau hier ansetzen.
Beim positiven Führen geht es im Kern darum, die Potenziale von Beschäftigten zu erkennen und gezielt zu fördern, sowie soziale und ökonomische Interessen zu vereinbaren.
Positive Leadership konzentriert sich darauf, welche Stärken die Mitarbeitenden für ihre Aufgaben mitbringen. So verschiebt sich der Fokus auf das Gelingende und die positiven Aspekte der Arbeit.
Das PERMA-Modell der Positiven Psychologie beschreibt die Faktoren, die auch bei Positive Leadership eine zentrale Rolle spielen:
Das PERMA-Modell als
Teamleitung nutzen
Führungskräfte können bei sich selbst damit anfangen, Wertschätzung und Sinnerleben bei der Arbeit zu stärken. Selbstfürsorge spielt beim positiven Führen nämlich eine ebenso große Rolle wie die Fürsorge für das Team.
In der Praxis gibt es einige Methoden, um Positive Leadership umzusetzen:
- Kleine Interventionen wie zum Beispiel eine „Dankstelle“ für positives Feedback sind eine gute Möglichkeit, Wertschätzung für positive Erlebnisse bei der Arbeit auszudrücken. So entstehen mehr positive Emotionen, das „P“ aus dem PERMA-Modell. Allerdings sollten Führungskräfte darauf achten, ob sie damit alle mitnehmen und reflektieren, wie es den Einzelnen mit den neuen Ideen geht.
- Stärken-Workshops helfen, die individuellen Talente der Beschäftigten zu identifizieren und zu fördern. Das steigert das „Engagement“, das „E“ aus dem PERMA-Modell. So werden alle motiviert, sich selbst im Team einzubringen.
- Positive Energizers sind Führungskräfte, die empathisch auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden eingehen: eine gute Möglichkeit, das Sinnerleben in der eigenen Arbeit zu verdeutlichen und das „Meaning“ aus dem PERMA-Modell zu verstärken. Beschäftigte mit positiver Energie mitreißen und eine Atmosphäre des gegenseitigen Vertrauens macht gute Führung im Sinne des Positive Leadership aus. Und es zahlt auf positive Arbeitsbeziehungen („R“ aus dem PERMA-Modell – Relationship) ein.
- Retrospektiven, bei denen gezielt auf die erfolgreichen Aspekte eines Projekts eingegangen wird. Es geht dabei um differenzierte Wertschätzung: Statt einer Fehlersuche geht es um Fragen wie: Was lief gut? Warum lief es gut? Und was lernen wir daraus?“ Das zahlt auf das „Accomplishment“, das „A“ im PERMA-Modell ein, wenn Erfolge gemeinsam gefeiert werden. Auf diese Weise wird der üblichen To-do-Liste eine stolze „Tadaaa-Liste“ gegenübergestellt, die gelungene Projekte positiv abschließt.
Der österreichische Psychologe Markus Ebner, der Positive Leadership im deutschsprachigen Raum bekannt gemacht, nennt eine beeindruckende Reihe an möglichen Vorteilen: von einer reduzierten Stressbelastung über niedrigere Krankenstände bis hin zu höheren Umsätzen. Positive Leadership ist damit weit mehr als nur ein Führungsstil. Es kann eine nachhaltige Investition in die Zukunft von Unternehmen und ihren Beschäftigten sein.